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Das KZ Aussenlager Belzig nach anderen Quellen auch KZ Aussenlager Roederhof war ab August 1944 ein KZ Aussenlager im brandenburgischen Belzig Es unterstand dem KZ Ravensbruck und ab Herbst 1944 dem KZ Sachsenhausen In ihm mussten Frauen Zwangsarbeit leisten fur das Kopp amp Co Werk Roederhof Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Nahe des schon bestehenden Zwangsarbeiterlagers Roederhof errichteten 1943 44 ortliche Baubetriebe ein Barackenlager in das im August 1944 die ersten Haftlingsfrauen einzogen Vorhanden waren vier Wohnbaracken eine Wirtschaftsbaracke mit Bunker ein Krankenrevier und Toiletten mit Waschanlage alles umzaunt von einem elektrisch geladenen Stacheldrahtzaun Die Anlage war fur 750 Haftlinge ausgelegt Bei der ersten Belegung kamen aus dem KZ Ravensbruck 250 Polinnen 200 Frauen aus der Sowjetunion 140 Belgierinnen 75 Franzosinnen und einzelne Frauen aus Tschechien Jugoslawien Italien Ungarn Grossbritannien und dem Deutschen Reich 1 Ausserhalb der Umzaunung befand sich eine Baracke fur die SS Wachmannschaft die aus 6 SS Mannern und 20 SS Aufseherinnen bestand Der SS Oberscharfuhrer Gerhard Lehmann leitete ab Oktober 1944 das Aussenlager 1 Die Frauen mussten in zwolfstundigen Schichten fur die Munitionsfabrik Roederhof arbeiten Diese gehorte zum Metallwarenwerk Treuenbrietzen des Kopp amp Co Konzerns in Berlin Hauptprodukte waren Munition fur die 2 cm Vierlingsflak sowie fur Flugzeugbord und Panzerabwehrkanonen 2 nbsp Gedenkstein am Grunen GrundDie Zahl der Toten ist nicht mehr genau feststellbar In einer nach dem Krieg durchgefuhrten Vernehmung gab der ehemalige Lagerleiter an dass ungefahr 50 bis 60 Frauen an Schwache und Krankheit verstorben seien Die Toten seien in das Krematorium in Brandenburg an der Havel gebracht worden Ab Januar 1945 bestattete man die Verstorbenen auf dem Belziger Gertrauden Friedhof Dort allein sind zwischen 150 und 200 Haftlingsfrauen begraben worden Alle zwei bis drei Wochen kamen neue Haftlingsfrauen aus dem Hauptlager um die Verstorbenen zu ersetzen 2 Am 24 April 1945 aufgrund der nahenden Front sollten 600 Haftlingsfrauen unter Zurucklassung von 72 Kranken in die Nervenheilanstalt Brandenburg Gorden marschieren Aufgrund der Erschopfung der Frauen kamen sie aber nur bis zum Truppenubungsplatz Altengrabow Nachdem sich die meisten SS Aufseherinnen nach Richtung Westen abgesetzt hatten trafen am 3 Mai 1945 US amerikanische Soldaten in Altengrabow ein 2 Gegen den ehemaligen Lagerleiter Gerhard Lehmann ermittelte 1974 die Staatsanwaltschaft Koln stellte das Verfahren jedoch ein 3 Margot Pietzner die als SS Aufseherin tatig war verurteilte ein sowjetisches Militargericht zum Tode Das Bezirksgericht Halle wandelte diese Strafe in eine zehnjahrige Zuchthausstrafe um Im Jahre 1956 kam sie nach einer Amnestie frei Im Marz 1993 wurde sie nach Antrag als Opfer des Stalinismus anerkannt und bekam eine Entschadigung von 64 350 DM Im Jahre 1996 wurde der Anerkennungsbescheid aufgehoben und das Geld zuruckverlangt 4 Auf dem ehemaligen Lagergelande das jetzt teils Wald oder Freiflache ist steht seit 1965 ein Gedenkstein Siehe auch BearbeitenListe der Aussenlager des KZ Ravensbruck Liste der Aussenlager des KZ SachsenhausenLiteratur BearbeitenWolfgang Benz Barbara Distel Hrsg Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 3 Sachsenhausen Buchenwald C H Beck Munchen 2006 ISBN 3 406 52963 1 S 78 80 Einzelnachweise Bearbeiten a b Wolfgang Benz Barbara Distel Angelika Konigseder S 78 a b c Wolfgang Benz Barbara Distel Angelika Konigseder S 79 Wolfgang Benz Barbara Distel Angelika Konigseder S 80 Berliner Zeitung vom 24 Juli 1996 abgerufen am 13 Mai 2014 52 1514 12 56 Koordinaten 52 9 5 N 12 33 36 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KZ Aussenlager Belzig amp oldid 237633877