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Am 14 August 1958 verungluckte eine Lockheed L 1049H Super Constellation Name Hugo de Groot Luftfahrzeugkennzeichen PH LKM der niederlandischen Fluggesellschaft KLM auf dem KLM Flug 607 E westlich von Shannon uber dem Atlantik Dabei kamen alle 99 Insassen ums Leben Die definitive Ursache des Unglucks konnte nicht festgestellt werden Das E in der Flugnummer stand fur extra Der Flug war zusatzlich zum regularen Linienflug KL607 eingerichtet worden um der saisonal erhohten Nachfrage nachzukommen KLM Flug 607 EDie Hugo de GrootUnfall ZusammenfassungUnfallart unbekanntOrt Westlich von Shannonuber dem AtlantikDatum 14 August 1958Todesopfer 99Uberlebende 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Lockheed L 1049H 01 06 162 Super ConstellationBetreiber KLMKennzeichen PH LKMPassagiere 91Besatzung 8Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Bau und Indienststellung 2 Absturz 3 Hintergrund und Ursache 4 Folgen 5 EinzelnachweiseBau und Indienststellung BearbeitenDie Hugo de Groot war eine Maschine der letzten Constellation Variante L 1049H die ab 1957 gefertigt wurde und fur den gemischten Passagier und Frachtverkehr vorgesehen war Die Hugo de Groot verfugte uber zwei grosse Frachtluken an der Backbordseite des Rumpfes Ausserdem war ein verstarkter Schwerlastboden als sogenannter Roller Floor eingebaut der die Verwendung von Flurfordergeraten fur Transportpaletten ermoglichte Die Hugo de Groot wurde 1958 mit der Werknummer 4841 gebaut und erhielt das Kennzeichen PH LKM Das Flugzeug wurde von KLM nach dem niederlandischen Theologen Philosophen und Aufklarer Hugo Grotius 1583 1645 benannt Absturz BearbeitenDie Super Constellation befand sich auf der zweiten Etappe eines Transatlantikflugs von Amsterdam nach New York City mit Zwischenlandungen in Shannon und Gander Neufundland Die Maschine startete planmassig am 14 August in Shannon um 03 05 GMT zu ihrer Atlantikuberquerung nach Gander An Bord waren 91 Passagiere Kapitan und Copilot sowie sechs weitere Besatzungsmitglieder Der letzte Sprechfunkkontakt mit dem Flugzeug fand um 03 40 GMT statt also 35 Minuten nach dem Start Danach gab es keinen Kontakt mehr Der Absturz geschah wahrscheinlich rund 200 Kilometer 110 Seemeilen westlich von Shannon Irland uber dem Atlantischen Ozean Wrackteile wurden in diesem Bereich nordnordwestlich vor der Irischen Kuste in der See gefunden Die berechnete Position der Maschine verortete sie weiter auf dem Atlantik weshalb angenommen wurde dass die Piloten nach einem technischen Problem versucht hatten umzudrehen Die Leichen von 34 der Personen wurden geborgen Aufgrund der unbekannten Tiefe der Absturzstelle wurde keine Bergung in Erwagung gezogen 1 Hintergrund und Ursache BearbeitenLaut Untersuchungsbericht der irischen und niederlandischen Ermittler uber den Absturz konnte keine eindeutige Absturzursache festgestellt werden Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit wurde overspeeding von einer Luftschraube eines der beiden Aussenmotoren durch verschmutztes Motorol angenommen Durch mogliche Metallpartikel konnten die Regelventile des Reglers des Constant Speed Verstellpropellers der von der Motorschmierung mit Druckol als Arbeitsmedium versorgt wird beeintrachtigt worden sein so dass sich der Anstellwinkel der Propellerblatter des betroffenen Triebwerkes unzulassig verringerte andererseits die widerstandsarme Segelstellung Feathering des Propellers nicht herbeigefuhrt werden konnte Durch den fur die Fluggeschwindigkeit zu geringen Anstellwinkel entsteht trotz maximal ansteigender Motordrehzahl im Vergleich zu den restlichen drei korrekt arbeitenden Triebwerken keine Vortriebskraft mehr stattdessen ein Bremsmoment Dadurch kann wenn die Situation von der Besatzung nicht umgehend erkannt und konsequent durch Gegensteuern entgegengewirkt wirkt durch die unsymmetrisch verteilten Antriebskrafte ein unkontrollierbarer Flugzustand eintreten der zum Absturz gefuhrt haben konnte Hypothesen wonach Pilotenfehler oder eine Bombenexplosion zum Absturz gefuhrt hatten stufte der Bericht als unbewiesene Hypothese ein 2 Das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel berichtete im August 1958 ausfuhrlich uber den Absturz der Super Constellation und die verspatete Suche nach der Maschine wegen mangelnden Funkverkehrs Storungen des Sprechfunkbetriebs uber dem Nordatlantik galten in der Fliegerei in dieser Zeit als alltaglich Nachdem sich die Hugo de Groot nicht turnusgemass per Funk meldete beschrankte sich die Flugsicherung in Shannon zunachst darauf uber die Kustenfunkstation Valentia Radio in Irland der Schifffahrt mitzuteilen dass sich das Flugzeug nicht mehr gemeldet habe Positionsangaben oder ein berechneter Kurs wurden nicht genannt so dass die Schifffahrt mit dieser Information nichts anfangen konnte Der Spiegel schrieb dass die Storanfalligkeit des Funkverkehrs zwischen Flugzeug und Bodenstation paradoxerweise auf eine technische Neuerung zuruckzufuhren sei Einige Luftverkehrsgesellschaften darunter auch die KLM hatten in Ubereinstimmung mit den Sicherheitsempfehlungen der internationalen Zivilluftfahrt Organisation ICAO im Transatlantik Verkehr die Morsetelegrafie abgeschafft und setzten nur noch Sprechfunkverkehr ein Die uber dem Nordatlantik abgesturzte KLM Maschine hatte deshalb keinen hauptamtlichen Funker an Bord Die KLM Direktion hatte vor dem Absturz erklart Der Sprechfunk hat sich bewahrt Er macht die Ubermittlung von Nachrichten zwischen dem Funker und den Piloten bei der leicht Missverstandnisse auftreten konnen uberflussig weil der Pilot alle Meldungen selbst empfangt oder abgibt 3 Funkexperten schlossen damals die Moglichkeit nicht aus dass vielleicht doch einige Uberlebende hatten gerettet werden konnen wenn fur Notfalle ein ubliches Telegrafiefunkgerat an Bord der Maschine gewesen ware Dass ein Berufsfunker vielleicht noch Zeit gefunden hatte einen Notruf zu senden schlossen Experten u a aus dem Indiz dass von den Rettungsschiffen ein Kind gefunden wurde dem eine Schwimmweste angelegt worden war Bei einem plotzlichen Absturz oder einer Explosion ware dazu keine Zeit mehr gewesen In der Maschine befanden sich auch sechs Mitglieder der agyptischen Nationalteams im Fechten Folgen BearbeitenNach dem Unfall nahm die Untersuchungskommission wohlwollend zur Kenntnis dass die Fliehkraftregler Governor der Verstellpropeller mit Sicherheitsmechanismen ausgerustet wurden die sicherstellen sollen dass der Verstellmechanismus zuverlassig die Segelstellung Feathering der Propellerblatter herbeifuhrt Basierend auf den Ergebnissen der Untersuchung empfahl der Untersuchungsbericht ferner die Druckolversorgung der Propellerregler von der Motorschmierung zu trennen um Fehlfunktionen der Propellerverstellung durch Verschmutzungen im Ol zu vermeiden Einzelnachweise Bearbeiten KLM Lockheed Constellation L 1049H PH LKM Hugo de Groot accident over the Atlantic Ocean near Ireland on 14 August 1958 Findings of the Accident Investigation Board as released by the Director General of Civil Aviation The Netherlands 9 June 1961 PDF Nicht mehr online verfugbar In ICAO Circular 64 AN 58 Aircraft Accident Digest No 12 International Civil Aviation Organization Montreal 1963 S 23 30 archiviert vom Original am 14 November 2016 abgerufen am 14 November 2016 englisch Accident Aviation Safety Network abgerufen am 21 Marz 2014 Ohne Funker Der Spiegel 27 August 1958 abgerufen am 21 Marz 2014 53 208333333333 11 883333333333 Koordinaten 53 12 30 N 11 53 0 W Abgerufen von https de wikipedia org w index php title KLM Flug 607 E amp oldid 237199521