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Juri Iljitsch Skuratow russisch Yurij Ilich Skuratov 3 Juli 1952 in Ulan Ude ist ein russischer Jurist Politiker Professor fur Rechtswissenschaften und ehemaliger Generalstaatsanwalt der Russischen Foderation von 1995 bis 1999 Er ist seit 2007 Prasident des Fonds fur rechtliche Methoden des 21 Jahrhunderts Juri Skuratow 1997Juri Skuratow 2 v r im Foderationsrat Marz 1999 Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 1 1 Arbeit an Universitat und als Berater des Innenministers 1 2 Bundesanwaltschaft der Russischen Foderation 1 2 1 Mabetex Affare 1 2 2 Probleme mit Jelzin und Video Affare 2 Einzelnachweise 3 WeblinksLebenslauf BearbeitenArbeit an Universitat und als Berater des Innenministers Bearbeiten Skuratow beendete 1973 mit Auszeichnung sein Studium am Juristischen Institut der Stadt Swerdlowsk Dort arbeitete er nach seiner Aspirantur als Dozent und wurde schliesslich zum Dekan der Fakultat fur Staatsanwaltschaft Im Jahre 1987 verteidigte er seine Dissertation uber konstitutionelle Probleme innerhalb des Verwaltungsrechts Im Jahr 1989 wurde er Leiter des Ausschusses fur Gesetzesinitiativen und rechtlichen Fragen im Zentralkomitee der KPdSU Von 1991 bis 1992 war er Berater des damaligen Innenministers Wiktor Barannikow siehe Ministerrat der UdSSR 1991 Im Jahre 1993 wurde er zum Direktor des Wissenschaftlichen Instituts uber Fragen der Rechtssicherheit innerhalb der Generalstaatsanwaltschaft russisch NII problem ukrepleniya zakonnosti i pravoporyadka pri Generalnoj prokurature Bundesanwaltschaft der Russischen Foderation Bearbeiten Von 1995 bis 1999 war Skuratow Generalstaatsanwalt der Russischen Foderation Nachdem am 17 August 1998 die russische Spekulationsblase mit kurzfristigen Staatsanleihen GKO Bonds zerplatzt waren leitete Skuratow eine Untersuchung gegen 780 staatliche Beamte ein 1 Sie wurden verdachtigt ihre Positionen missbraucht und durch Insider Spekulation und Korruption die nationale Krise mitverantwortet zu haben Unter den Verdachtigen befand sich unter anderem auch Anatoli Tschubais und die Tochter von Prasident Boris Jelzin 2 3 Mabetex Affare Bearbeiten Seit April 1998 arbeitete Skuratow konkret mit der Schweizer Bundesanwaltschaft zusammen Damals unterschrieb Bundesanwaltin Carla Del Ponte in Moskau ein Memorandum uber die Zusammenarbeit zwischen den schweizerischen und den russischen Justizbehorden Grund waren Hinweise auf Milliarden von US Dollars die aus Russland auf Schweizer Konten geflossen seien und laut Del Ponte mit der Korruption von hohen russischen Funktionaren zusammenhingen Am 22 Januar 1999 liess die Schweizer Bundesanwaltschaft die Buros der Schweizer Firma Mabetex durchsuchen Hierbei fand man Dokumente die den Verdacht bekraftigten dass die Firma fur Bauauftrage des russischen Staates Schmiergelder bezahlt hatte Unter den beschlagnahmten Dokumenten befanden sich Kreditkarten Belege die auf Boris Jelzin und seine Tochter Jelena und Tatjana lauteten sowie Unterlagen eines Kontos der Banca del Gottardo fur das der Kreml Verwalter Pawel Borodin die Unterschriftsberechtigung hatte und von dem aus angeblich eine Million Dollar auf ein Konto Jelzins in Budapest uberwiesen worden war Diese Einzelheiten wurden jedoch erst im August 1999 durch einen Bericht der Mailander Zeitung Corriere della Sera bekanntgemacht Kurz nach der Hausdurchsuchung geriet die Mabetex in finanzielle Schwierigkeiten die Firma ersuchte um Nachlassstundung die vom Gericht abgelehnt wurde 4 5 Probleme mit Jelzin und Video Affare Bearbeiten Im Januar 1999 rief Boris Jelzins Stabschef Skuratow zu sich und zeigte ihm ein Video auf dem ein Mann der Skuratow ahnelte auf einem Bett mit zwei Prostituierten zu sehen ist Skuratow wurde zum Rucktritt aufgefordert obwohl er zu dem Zeitpunkt gegen die Jelzin Regierung wegen Annahme auslandischer Schmiergelder ermittelte Die Videoaufnahme war unscharf und Skuratow bezeichnete sie als Falschung 6 Die Identitat des Mannes auf dem Film wurde nie gerichtlich festgestellt Dennoch kundigte Skuratow am 1 Februar 1999 seinen Rucktritt an Er begrundete dies mit gesundheitlichen Grunden 7 Der Foderationsrat der laut russischer Verfassung uber solche Amtsverzichte abstimmen muss wies seinen Amtsverzicht allerdings ab mit der Anweisung er solle zunachst vor dem Rat aussagen 7 Am Tag vor Skuratows Erscheinen vor dem Foderationsrat zeigte der Sender Rossija 1 damals noch unter dem Namen RTR die Videoaufnahme in seinem Abendprogramm 6 Dennoch sprach sich der Foderationsrat in einer Abstimmung weiterhin fur Skuratows Verbleib als Generalstaatsanwalt aus woraufhin dieser zu seiner Arbeit zuruckkehrte 6 Boris Jelzin legte Einspruch gegen diese Entscheidung ein doch ohne die Zustimmung des Foderationsrates war es Jelzin nicht erlaubt den Generalstaatsanwalt zu entlassen Die Videoaufnahme wurde daraufhin wieder im russischen Staatsfernsehen gezeigt 6 Direkten Aufforderungen Jelzins seinen Platz zu raumen ging Skuratow nicht nach Das Video sei ein Erpressungsversuch um ihn bei der Untersuchung von Korruptionsvorwurfen zu hindern so Skuratow 7 Nach Angaben der russischen Internetzeitung Kasparov ru sei das Video von einer Person an den Sender Rossija 1 ubergeben worden die dem damaligen FSB Chef Wladimir Putin ahnelte 6 8 Putin sagte kurze Zeit spater in einem Fernsehinterview dass das Video authentisch und damit in der Tat Generalstaatsanwalt Skuratow auf dem Video zu sehen sei 9 Am 2 April suspendierte Jelzin Skuratow mit der Begrundung dass dieser im Verdacht stehe sich Dienste von Prostituierten von Personen bezahlt haben zu lassen gegen die Strafverfahren liefen Skuratow warf Jelzin daraufhin Verfassungsbruch vor 10 Der Foderationsrat stimmte am 21 April abermals gegen eine Entlassung Skuratows Er blieb dieses Mal allerdings suspendiert Nachdem Jelzin am 13 Oktober ein weiteres Mal keine Zustimmung vom Foderationsrat bekam wurde der Fall dem russischen Verfassungsgericht ubergeben Das Gericht entschied am 1 Dezember 1999 dass Jelzin zwar den Generalstaatsanwalt aufgrund der vorliegenden Beschuldigungen suspendieren durfe allerdings durfe Jelzin nicht die Entscheidung des Foderationsrates ubergehen Am 19 April 2000 folgte der Foderationsrat einem Vorschlag des mittlerweile neuen Prasidenten Wladimir Putin den beurlaubten Generalstaatsanwalt Skuratow endgultig zu entlassen 11 Skuratow trat bei den Prasidentschaftswahlen im Jahr 2000 an und landete mit 0 43 Prozent der Stimmen auf einem der letzten Platze Einzelnachweise Bearbeiten Paul Klebnikow Der Pate des Kreml Boris Beresowski und die Macht der Oligarchen Munchen 2001 ISBN 3430154758 http www newsru com arch russia 22Aug2001 skuratov html Archivlink Memento vom 13 November 2008 im Internet Archive Archivierte Kopie Memento vom 8 Dezember 2010 im Internet Archive Neue Zuercher Zeitung 11 Marz 2000 http query nytimes com gst fullpage html res 9C03E6D71230F937A25753C1A96F958260 a b c d e Julia Ioffe How State Sponsored Blackmail Works in Russia In The Atlantic 11 Januar 2017 a b c Celestine Bohlen Russian Panel to Review Prosecutor s Scandal In The New York Times 19 Marz 1999 Putin v Moskve kasparov ru abgerufen am 9 September 2017 Archivlink Memento des Originals vom 10 Marz 2008 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot video google com au Fernsehdokumentation The Putin System bei Minute 32 40 Jelzin bricht Verfassung Skuratow In Spiegel Online 7 April 1999 abgerufen am 12 Januar 2017 Archivierte Kopie Memento vom 7 Oktober 2006 im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Yuri Skuratov Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien New York Times New York Times Artikelsammlung zur Skuratow AffareNormdaten Person GND 123179300 lobid OGND AKS LCCN n87939916 VIAF 84226008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Skuratow Juri IljitschALTERNATIVNAMEN Skuratov Yurij Ilich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer Politiker Rechtswissenschaftler und GeneralstaatsanwaltGEBURTSDATUM 3 Juli 1952GEBURTSORT Ulan Ude Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Juri Iljitsch Skuratow amp oldid 235447714