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John Gofman 21 September 1918 in Cleveland Ohio 15 August 2007 in San Francisco war ein US amerikanischer Kernphysiker und Molekularbiologe Er erforschte die Wirkung von Uran 233 1992 erhielt er den Right Livelihood Award Alternativer Nobelpreis fur seine Forschungen zum Reaktorunfall von Tschernobyl und seine Warnungen vor den Gefahren der Kernenergie John GofmanLeben BearbeitenJohn Gofman wurde als Sohn russisch judischer Einwanderer in Cleveland Ohio geboren 1939 erwarb er einen Bachelor in Chemie am Oberlin College 1943 promovierte er in Kernphysik unter Glenn T Seaborg an der University of California Berkeley Seaborg nannte ihn spater einen seiner brillantesten Studenten 1 Er beschrieb die Entdeckung der Radioisotope Protactinium 232 Uran 232 Protactinium 233 und Uran 233 und deren Spaltbarkeit John Gofman war der dritte Wissenschaftler der mit Uranisotopen forschte 1946 promovierte er in Medizin M D in Berkeley wurde 1947 Assistant Professor und dann Professor am Universitatskrankenhaus in Berkeley an dem er 1973 emeritiert wurde 2 1954 grundete er die medizinische Abteilung am Lawrence Livermore National Laboratory LLNL und leitete diese bis 1957 und 1963 grundete er die biomedizinische Abteilung die er bis 1965 leitete Bis 1969 war er auch einer der neun stellvertretenden Direktoren des LLNL 1969 loste er mit seinem Schuler Arthur Tamplin eine heftige Debatte uber die Schadlichkeit niedriger Dosen ionisierender Strahlung aus Gofman Tamplin Kontroverse 3 Das fiel in eine Zeit in der die Debatte um Strahlengefahren damals in den USA neuen Auftrieb erhielt Damals veroffentlichte zum Beispiel Ernest J Sternglass seine These dass Fallout von 1951 bis 1966 fur 375 000 Sterbefalle von Kindern unter einem Jahr verantwortlich ware und ebenso bei einer noch hoheren Zahl von Foten Der Gruppenleiter am Lawrence Livermore Laboratory Tamplin der das Fallout Risiko selbst untersucht hatte kritisierte die Zahlen von Sternglass als um rund einen Faktor hundert zu hoch was aber immer noch ein hoheres Risiko ergab als offizielle Stellen bei der AEC bereit waren zuzugeben 4 1969 prasentierten Gofman und Tamplin dies auf einer Konferenz des IEEE und meinten wenn die US Bevolkerung die erlaubte Maximaldosis von 0 17 rad pro Jahr wahrend ihrer Lebensspanne erhalten hatte was wie sie betonten nicht annahernd der Fall war dies zu 17 000 zusatzlichen Krebsfallen pro Jahr fuhren wurde Die erlaubten Maximaldosen waren ihrer Ansicht nach zu hoch und die Gefahren niedriger Strahlendosen unterbewertet und sie empfahlen angesichts der Unsicherheiten eine Absenkung der Grenzwerte um einen Faktor 10 Dabei stutzten sie sich auf das spater in die Kritik geratene LNT Modell lineare Extrapolation von hohen Dosen Ihre Arbeit stiess in der AEC die ihre Forschung finanzierte auf Kritik und man forderte sie auf sich modifizierter auszudrucken und Arbeiten fur breiteres Publikum kunftig mit ihnen abzustimmen 5 Gofman und Taylor wollten darauf nicht eingehen und auch der Ton ihrer Kritik verscharfte sich zusehends Nach Gofman waren nicht nur die Grenzwerte unzureichend sondern sie bestritten auch dass die Vorteile der zivilen Kernenergienutzung diese Gefahren aufwiegen wurden Eine Mehrzahl anderer Strahlenschutzexperten widersprach ihnen allerdings damals und auch die NCRP gab 1971 bekannt dass sie auch angesichts der Kritik von Gofman und Taylor ihre Empfehlungen fur gut begrundet hielt in der breiteren Offentlichkeit stiessen sie allerdings auf mehr Zustimmung und der Federal Radiation Council FRC empfahl neue Studien durchzufuhren 1971 grundete er das Committee for Nuclear Responsibility das die gesundheitlichen Auswirkungen ionisierender Strahlung untersuchte Mit ihm arbeiteten drei Nobelpreistrager 1992 erhielt er den Right Livelihood Award gemeinsam mit der ukrainischen Journalistin Alla Jaroschinska fur seine Pionierarbeit in der Darstellung der gesundheitlichen Folgen niedriger Dosen ionisierender Strahlung 6 John Gofman publizierte zahlreiche Schriften zu physikalischen chemischen medizinischen und molekularbiologischen Forschungen Weblinks BearbeitenSchriften von John GofmanAnmerkungen Bearbeiten Walker Permissible Dose University of California Press 2000 S 38 American Men and Women of Science Thomson Gale 2004 J Samuel Walker Permissible Dose University of California Press 2000 S 36ff Tamplin veroffentlichte im Bulletin of the Atomic Scientists Band 25 Dezember 1969 S 23 29 Walker Permissible Dose S 41 John Gofman ratical orgNormdaten Person GND 137484690 lobid OGND AKS LCCN n79071293 VIAF 69459637 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gofman JohnKURZBESCHREIBUNG US amerikanischer Kernphysiker und MolekularbiologeGEBURTSDATUM 21 September 1918GEBURTSORT Cleveland OhioSTERBEDATUM 15 August 2007STERBEORT San Francisco Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Gofman amp oldid 210963960