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Johann Adam Richter 11 Mai 1733 in Gersfeld 9 Juli 1813 in Kiel war ein deutscher Zimmermann und Baumeister Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bauwerke 3 Familie 4 LiteraturLeben und Wirken BearbeitenJohann Adam Richters Vorfahren wirkten nachweislich ab dem fruhen 17 Jahrhundert als Handwerker in Gersfeld Er selbst war ein Sohn des Gersfelder Zimmermanns Nikolaus Richter 21 Oktober 1703 in Sandberg 8 September 1770 in Gersfeld und dessen Ehefrau Maria Catharina geborene Drott 25 Februar 1710 in Gersfeld 7 Juni 1779 ebenda Ihr Vater Hans Drott arbeitete als Gastwirt Richter hatte einen Bruder namens Peter Richter Richter selbst sagte dass er als junger Mann zahlreiche Stadte und Lander bereist habe Es handelte sich dabei vermutlich um die Wanderszeit als Zimmermannsgeselle Er besuchte Berlin Prag Wien Wurzburg Schwaben Lothringen in das Elsass in das Rheinland und die Pfalz Als Zwanzigjahriger ging er nach Hamburg wo die St Michaeliskirche entstand Richter beteiligte sich als Baukondukteur unter Johann Leonhard Prey und Ernst Georg Sonnin an den Arbeiten 1762 wechselte Richter als Baumeister im Grossfurstlichen Anteil von Holstein in Kiel zum russischen Grossfursten 1763 wurde er hier Bauinspektor 1773 wechselte er aufgrund des russisch danischen Tauschvertrags zum danischen Konig 1779 wurde er zum Landbaumeister in Kielischen Landen ernannt Am 29 Dezember 1804 erhielt er 400 Taler Gage und ging in den Ruhestand Richter baute in Kiel ein eigenes Haus in dem er seit 1782 wohnte Das zweigeschossige Haus aus Backstein wurde Seeburg genannt Er verausserte das Anwesen vermutlich 1803 an Graf Christian zu Rantzau den Kurator der Universitat Anschliessend erwarb er den sogenannten Wilkens Hof der sich am Langen Segen in Brunswick befand und in dem er starb Bauwerke Bearbeiten nbsp Die 1783 1784 errichtete Seeburg in KielRichter arbeitete konsequent mit Backsteinen in barocken Formen liess aber auch Elemente des Klassizismus einfliessen In seiner Formensprache lehnte er sich an Johann Conrad Schlaun und Sonnin an Von Schlaun ubernahm er die unorthodoxe Losung der gerundeten Ecken die von Pilastern eingespannt waren Fur gliedernde und dekorierende Elemente verarbeitete Richter auch Sandstein In Richters spaten Werken ist oftmals die von Leonhard Christoph Sturm erdachte deutsche Ordnung bei der Gliederung von Wanden zu finden Dazu gehorten der Festsaal des Herrenhauses Schierensee und die Altare der Kanzeln in Schonberg und Kappeln Bei landlichen Bauwerken in Holstein die er in seinen letzten Lebensjahren schuf etablierte er verbindlich den Ziegelbau der den Lehmfachwerkbau ersetzte Richter war ein bedeutender Baumeister protestantischer Kirchen 1771 72 stellte er die Kirche von Grossenaspe fertig deren Bau Johann Gottfried Rosenberg begonnen hatte Von 1780 bis 1784 schuf er die neue Kirche von Schonberg 1787 ubernahm er den Umbau der fruhgotischen Kirche von Probsteierhagen und erganzte diese um einen barocken Seitenflugel Die Anbindung des neuen Turmes an das Kirchenschiff ist jedoch nicht vollkommen gelungen Sein bestes Bauwerk schuf er von 1789 bis 1793 mit der neuen Kirche von Kappeln Richter baute nicht nur Kirchen sondern auch Gutsanlagen und Burgerhauser Von 1774 bis 1778 erstellte er fur Caspar von Saldern ein Herrenhaus mit Gutsanlage Hier arbeitete er mit einer eigenwilligen aber geschickten Aufteilung der Raume Die Fassade zeigt lebhafte Gegensatze von warmroten Backsteinen und weiss geschlammten Pilastern 1785 dekorierte Richter den ovalen Kuppelsaal des Herrenhauses Rundhof neu Die Stuckaturen schuf F A Tadei Hier zeigte sich Richter als guter Innenarchitekt Von 1772 bis 1775 baute er im Auftrag von Saldern das Gut Annenhof 1779 eine Wassermuhle in Wellingdorf Hinzu kamen mehrere unbedeutendere Wohn und Schulhauser Dabei arbeitete er gediegen plastisch und rustikal Familie BearbeitenAm 30 Mai 1766 heiratete Richter Margareta Sophia Reinken da am 25 Dezember 1766 in Kiel starb Am 21 April 1767 heiratete er in zweiter Ehe Auguste Dorothea Pfeffer die vor 1813 starb Ihr Vater Johann Sebastian Pfeiffer arbeitete in Kiel als Hofsattler Aus beiden Ehen gingen sechs Kinder hervor Literatur BearbeitenUlrich Pietsch Richter Johann Adam in Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 7 Wachholtz Verlag Neumunster 1985 S 252 254 Normdaten Person GND 119317362 lobid OGND AKS LCCN nr96030555 VIAF 5738527 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Richter Johann AdamKURZBESCHREIBUNG deutscher Zimmermann und BaumeisterGEBURTSDATUM 11 Mai 1733GEBURTSORT GersfeldSTERBEDATUM 9 Juli 1813STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Adam Richter amp oldid 233884870