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Als Jeffreys a priori Verteilung 1 bezeichnet man in der In bayesschen Statistik eine A priori Verteilung eine Wahrscheinlichkeitsverteilung welche unabhangig von Messdaten als gegeben angenommen wird Sie ist nach Sir Harold Jeffreys benannt und zeichnet sich gegenuber anderen a priori Verteilungen dadurch aus dass sie gegenuber einer Reparametrisierung der Modellparameter invariant ist Aufgrund dieser Invarianz wird die Jeffreys a priori Verteilung auch als nichtinformativ bezeichnet Die Wahrscheinlichkeitsdichtefunktion 8 displaystyle wp left vec theta right der Jeffreys a priori Verteilung ist proportional zur Quadratwurzel der Determinante der Fisher Information 8 det I 8 displaystyle wp left vec theta right propto sqrt det mathcal I left vec theta right Motivation BearbeitenDas Problem ergibt sich aus dem Bayesschen Satz in dem die a posteriori Verteilung Pr M D displaystyle Pr M mid D nbsp als proportional zum Produkt von Likelihood Pr D M displaystyle Pr D mid M nbsp und a priori Verteilung Pr M displaystyle Pr M nbsp gegeben ist wobei D displaystyle D nbsp die Daten darstellt und M displaystyle M nbsp Modellparameter etwa Mittelwert und Standardabweichung einer Normalverteilung Typischerweise ist die Likelihood also die Wahrscheinlichkeitsverteilung der Daten sofern ein Modellparameterwert gegeben ist bestimmbar Um jedoch eine Wahrscheinlichkeitsverteilung der Modellparameter gegeben den Messdaten D zu erhalten ist auch eine datenunabhangige a priori Wahrscheinlichkeitsverteilung M displaystyle M nbsp notwendig Lange Zeit lehnten die Orthodoxie der Statistik die Bayessche Statistik ab da die Wahl einer geeigneten a priori Verteilung zu beliebig erschien 2 Insbesondere storte dass die Verfahren zur Wahl einer a priori Verteilung zu anderen Verteilungen fuhrte je nachdem wie die Modelle parametrisiert waren Jeffreys nahm diesen Kritikpunkt auf und erhob ihn zur Randbedingung bei der Suche nach einem Verfahren zur Wahl von a priori Verteilungsfunktionen Ansatz BearbeitenGegeben sei eine monotone Transformation ϕ h 8 displaystyle phi h theta nbsp welche jedem Modellparameter 8 displaystyle theta nbsp einen alternativen Modellparameter ϕ displaystyle phi nbsp zuordnet wird als Invarianzbedingung gefordert dass die Wahrscheinlichkeitsfunktionen der a priori Verteilungen fur 8 displaystyle theta nbsp ϕ displaystyle phi nbsp Paare gleich sind Pr 8 lt 8 Pr F lt h 8 displaystyle Pr left Theta lt theta right Pr left Phi lt h theta right nbsp Da es sich bei h displaystyle h cdot nbsp um eine monotone Transformation handelt kann daraus ein Zusammenhang zwischen den Wahrscheinlichkeitsdichtefunktionen beider Parameterraume hergestellt werden Das gesuchte Verfahren zur Findung einer a priori Wahrscheinlichkeitsfunktion muss also dem folgenden Zusammenhang genugen 8 ϕ h 8 displaystyle wp theta wp phi vert h theta vert nbsp Es lasst sich zeigen dass die Fisher Informationen fur die Parametrisierung mit 8 displaystyle theta nbsp und mit ϕ displaystyle phi nbsp einen direkten Zusammenhang haben I 8 8 h 8 2 I ϕ ϕ h 8 displaystyle I theta theta h theta 2 cdot I phi phi h theta nbsp somit kann durch die Wahl einer a priori Verteilung h I h h displaystyle wp left eta right propto sqrt I eta eta nbsp tatsachlich gefolgert werden dass sich aus der Fisher Information unter Reparametrierung invariante a priori Verteilungen finden lassen 8 h 8 ϕ displaystyle wp left theta right propto vert h theta vert wp left phi right nbsp und sofern die a priori Verteilungen normierbar sind sind sie auch echt gleich Einzelnachweise Bearbeiten Torsten Becker et al Stochastische Risikomodellierung und statistische Methoden Springer Spektrum 2016 S 330 Jaynes E T Prior Probabilities In IEEE Trans on Systems Science and Cybernetics 4 Jahrgang Nr 3 1968 S 227 241 doi 10 1109 TSSC 1968 300117 wustl edu PDF Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jeffreys a priori Verteilung amp oldid 226445982