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Dieser Artikel behandelt den Bootstyp Jangada zum Roman von Jules Verne siehe Die Jangada Jangadas sind hochseetuchtige Segelflosse die an der Kuste von Nordost Brasilien besonders im Bundesstaat Ceara zum Fischfang benutzt werden Jangada moderne Bauform Jangada de Tabua Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Der Schwimmkorper 3 Die Besegelung und Steuerung 4 Modernere Bauweise 5 Die Mannschaft 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenIm 15 Jahrhundert trafen die Portugiesen im Nordosten Brasiliens auf Einheimische die mit Hilfe schmaler Flosse Fischfang auf den Flussen und Lagunen betrieben Ahnliche Flosse hatten die Portugiesen in Indien gesehen In Anlehnung an diese dort Jangas genannten Fahrzeuge nannten die Portugiesen die brasilianischen Flosse Jangadas Als Fische und Krebse in Kustennahe knapp wurden musste die Bauart der Flosse angepasst werden Sie erhielten Segel ein einsteckbares Kielschwert und wurden mit Hilfe von Holznageln statt mit Seilen zusammengefugt 1 Der Schwimmkorper BearbeitenBis um das Jahr 1990 war die Jangada de Pau do Para aus Stammen bzw Barren noch allgemein in Gebrauch aus dem Balsaholz gefertigt welches aus dem Bundesstaat Para kommt In der ursprunglichen Form besteht die Jangada aus sechs etwa 5 7 m langen Leichtholz Barren die mit der Axt so behauen werden dass sie sich zu einer leicht geschwungenen und von hinten nach vorn leicht verjungenden Plattform zusammenfugen lassen Die mittleren meios und die daran angrenzenden mimburas Planken sind am starksten ausgebildet die ausseren bordos die den Abschluss bilden sind schlanker und leichter ausgefuhrt Sie werden durch Seile und Hartholzkeile miteinander verbunden die im Wasser aufquellen und so gut wie Schrauben halten Nach der Uberlieferung durften beim Bau einer Jangada keine Metallschrauben Verwendung finden sonst war das Gefahrt zum Sinken vorherbestimmt nbsp Jangada Modell Vorderansicht nbsp Jangada Modell Seitenenansicht nbsp Jangada Modell Details nbsp Jangada Modell HeckansichtFur die Aufbewahrung der Verpflegung und der Fischereigerate sowie der Beute werden Korbe und Netze benutzt die an einem Pfosten auf dem hinteren Abschnitt des Flosses aufgehangt werden Gleich anschliessend befindet sich dort auch ein zweiter Bock als eine Art Tisch und Stutze zum Ausruhen Im vorderen Drittel und mittig befinden sich ein Mastfuss und ein Bock mit einem Loch die den herausnehmbaren Mast halten Auf dem hinteren Drittel ist eine Halterung montiert an der alle Ausrustungsgegenstande des Flosses wie Taue Paddel Anker Fischkorb und personliche Utensilien der Fischer fest vertaut sind Auf dem Heckteil ist die fest eingelassene Bank des Steuermanns der gleichzeitig der Jangada Kapitan ist Die Besegelung und Steuerung BearbeitenDas dreieckig geschwungene Segel ist an seinem Vorliek durch Verschnurung fest mit dem Mast verbunden und kann so aufgerollt und zusammen mit dem Mast herausgenommen werden Das vergleichsweise lange Unterliek wird an einer Schlaufe am Schothorn mit einem Baum ausgespannt Der Baum hat eine Gabelung mit der er sich oberhalb des Bocks gegen den Mast stutzt Der im oberen Ende leicht gebogene Mast steht selten senkrecht je nach Lage des Kurses und des Windes wird er in verschiedene Locher des Mastfusses eingesteckt und halt so das Segel in der jeweils gunstigsten Stellung zum Wind Mit der Segelstellung wird also die Fahrtrichtung festgelegt In freigelassene Spalte am Heck zwischen dem mittelsten Stamm und den beiden danebenliegenden Stammen werden breite Paddel eingesteckt die etwa die Funktion von Kielschwertern haben und die seitliche Abdrift mindern Modernere Bauweise Bearbeiten nbsp Jangadas am Strand von CumbucoHeutzutage ist die traditionelle Jangada de Pau fast uberall von der moderneren und vor allem langlebigeren Jangada de Tabua der Brett Jangada abgelost worden Statt mit Stammen werden die Bootskorper mit gehobelten Planken und als dichte Hohlkorper mit etwa den gleichen Dimensionen wie die Stammflosse hergestellt Das bietet den Vorteil dass die erbeuteten Fische besser geschutzt innerhalb des Hohlkorpers gelagert werden konnen Auch dieser eher bootsahnliche Auftriebskorper wird jedoch auf der Fahrt von hoheren Wellen uberspult Die Mannschaft BearbeitenDie fruheren Jangadeiros standen barfussig auf den Stammen und schutzten sich auf den mehrtagigen Fangfahrten gegen Wind Salzwasser und brennende Sonne mit typischer braunroter Jacke und Hose sowie breitkrempigen weissen Huten Gefischt wurde von der etwa drei bis funf Mann zahlenden Mannschaft mit Handleinen und Haken Des Nachts banden sie sich am Mast fest um nicht von einer Welle von Bord gespult zu werden Der Jangada Kapitan der mestre de Jangada steuert das Floss mit einem riesigen Heckruder und bestimmt wo auf See angehalten wird denn er hat die meiste Erfahrung wo die Fischschwarme sich aufhalten Der proeiro ist derjenige im Dreierteam einer Jangada der mit Mast und Segel am besten umzugehen weiss und der bico de proa ist sein Assistent der ihm in allen Nebenarbeiten zur Hand geht Mit diesen Flossen wagen sich die Jangadeiros bis zu 120 Kilometer von der Kuste weg auf das Meer wo sie Haie und Seeschildkroten harpunieren und Fische angeln Einzelnachweise Bearbeiten Neil Hollander Harald Mertes Solange sie noch segeln Die letzten Arbeitssegler Hamburg 1983 S 50Weblinks BearbeitenVideo Fernsehbericht Video Ausfahrt einer Jangada Video Bau Ausfahrt und Fangfahrt nbsp Commons Jangada Album mit Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jangada amp oldid 235883960