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Isabelle ist eine Erzahlung von Andre Gide die Mitte 1910 entstanden 1 1911 unter demselben Titel in der Editions Gallimard Paris erschien 2 Der 25 jahrige Gerard Lacase von der Sorbonne promoviert in den 90er Jahren des 19 Jahrhunderts uber das Leben Bossuets Auf dem abgelegenen landgutahnlichen Schloss Quartfourche 3 in der Nahe von Pont l Eveque verliebt er sich wahrend seiner zwolftagigen Literaturstudien in das Bildnis der Mademoiselle Isabelle de Saint Aureol Der Pariser Literat wird schliesslich von der Wirklichkeit ernuchtert Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Sottie 3 Selbstzeugnis 4 Rezeption 5 Deutsche Ausgaben 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenNeben seiner Forschungstatigkeit in der Schloss Bibliothek interessiert sich Gerard auch fur die auf Quartfourche lebenden Personen Besitzer des Anwesens sind die verarmten alten Saint Aureols der Baron und die Baronin Zum Gluck des adeligen Paares wohnt noch der wohlhabende Bucherwurm Monsieur Floche zusammen mit seiner Frau auf dem Schloss Madame Floche ist die jungere Schwester der Baronin Casimir ein behindertes Kind Enkelsohn der Saint Aureols gibt Gerard Ratsel auf Mit der Zeit aber fugt sich das Mosaik zusammen Isabelle die Tochter der Saint Aureols liebte den Vicomte Blaise de Gonfreville aus der Nachbarschaft Gerard findet einen Brief aus dem hervorgeht Isabelle wollte mit dem Geliebten durchbrennen Aus der Flucht wurde nichts Der Vicomte kam kurz vor dem Fluchttermin bei einem Jagdunfall ums Leben Die erste Begegnung mit der real existierenden Isabelle verschlaft Gerard beinahe und erlebt das nachtliche Ereignis aus einer Lauscherposition beobachtet durch einen Turspalt wie Isabelle von der Tante und der Mutter Geld erbittet Es fallt das harte Wort von der undankbaren entarteten Tochter Gerard erlebt eine geldgierige Isabelle Als Gerard im darauf folgenden Jahr Quartfourche von Paris aus wieder aufsucht sind das Ehepaar Floche und der Baron gt verstorben Die Baronin ist gelahmt Isabelle hat Quartfourche zum Verkauf angeboten Die Parkbaume fallen der Axt zum Opfer gt Das Gut ist mit Hypotheken belastet Isabelle schlaft mit dem Vertreter der Glaubiger Die Frau teilt Gerard die ganze Wahrheit mit Isabelles Geliebter der Vicomte kam nicht bei einem Jagdunfall um sondern wurde von Gratien einem den Saint Aureols treu ergebenen Bediensteten auf Geheiss Isabelles erschossen Isabelle beteuert das Ganze sei ein Missverstandnis gewesen Isabelle hatte lediglich gewollt dass die Flucht der sie sich auf einmal nicht mehr gewachsen gefuhlt hatte verhindert wurde Es stellte sich nach dem Tode des Vicomte heraus Isabelle war schwanger Spater bringt sie Casimir zur Welt Von Gerard nach ihren Zukunftsplanen befragt gibt Isabelle Antworten aus denen der Frager erkennt er hatte sich in einen Traum verliebt Monate spater wird Isabelle von dem Glaubiger verlassen und sucht mit einem Kutscher das Weite und lasst den Sohn im Stich Casimir kommt bei der Familie Gratien unter Gerard ersteigert Quartfourche heiratet in der Nachbarschaft und sichert Gratien und Casimir ein bescheidenes Auskommen Sottie BearbeitenGerard erforscht und berichtet lediglich uber Vorgefallenes Die Dinge haben sich bei seiner Ankunft auf Quartfourche bereits ereignet Dieser Mochtegern Schriftsteller erscheint dem Leser zwar als Ich Erzahler doch er berichtet die auf dem Schloss eruierten Geschehnisse nur Francis Jammes der sie spater zu Papier bringt Das Bild des Gerard Lacase erscheint als zwiespaltig Der hochgebildete gewandte Pariser Gelehrte benimmt sich auf einmal hochst albern wenn es in der zweiten Texthalfte dann endlich um Isabelle geht Gide nennt seine Erzahlung eine Sottie 4 Treuherzig bittet Gerard beim Leser um Nachsicht denn er kannte ja die Liebe noch nicht So streicht der in ein Bildnis verliebte Narr durch den Schlosspark und ruft Isabelle bei ihrem Namen Zu dem Zeitpunkt ist Isabelle sowohl fur den Verliebten als auch fur den Leser noch ein Phantom Zum Schluss der Erzahlung wird Gerard durch Isabelles Auftreten vollig desillusioniert Selbstzeugnis BearbeitenTagebuch vom 8 Mai 1911 Gide schreibt er habe in Brugge in der Druckerei Verbeke u a die Fahnen zu Isabelle durchgesehen 5 Rezeption BearbeitenIn seiner Gide Biographie sieht Martin Erzahlungen wie Isabelle als Vorubungen zu den anschliessend geschriebenen grossen Romanen an deren Erzahlung stets abstrakt auf einer Linie entwickelt wird Zudem meint Martin Gide habe alle seine Erzahlungen von Geroll gereinigt 6 Lefebvre nimmt in seinem Nachwort 7 wiederholt auf Symboltrachtiges Bezug z B auf die Gidesche Ironie Isabelle heisst die Keusche und Aureol heisst Heiligenschein Deutsche Ausgaben BearbeitenQuelleRaimund Theis Peter Schnyder Hrsg Andre Gide Isabelle Aus dem Franzosischen ubertragen von Andrea Spingler Gesammelte Werke in zwolf Banden Band VIII 2 S 143 227 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1992 ISBN 3 421 06468 7Deutschsprachige AusgabeAndre Gide Isabelle Mit 19 Textillustrationen von Rafaello Busoni Ubersetzer Fritz Donath Spaeth Verlag Berlin 1926 Andre Gide Isabelle Ubersetzerin Maria Honeit S Fischer Frankfurt 1956 Fischer Bucherei 137 Peter Schnyder Hrsg Andre Gide Isabelle Erzahlung Ubers Andrea Spingler dtv Literatur 13442 Marz 2006 ISBN 978 3 423 13442 2SekundarliteraturClaude Martin Andre Gide Aus dem Franzosischen ubertragen von Ingeborg Esterer Rowohlt Reinbek b Hamburg Juli 1987 ISBN 3 499 50089 2 Hans Hinterhauser Peter Schnyder Raimund Theis Hrsg Andre Gide Tagebuch 1903 1922 Aus dem Franzosischen ubertragen von Maria Schafer Rumelin Gesammelte Werke in zwolf Banden Band II 2 Deutsche Verlags Anstalt Stuttgart 1990 ISBN 3 421 06462 8Weblinks BearbeitenIn franzosischer Sprache Der Text bei Gutenberg IsabelleEinzelnachweise Bearbeiten Jean Lefebvre im Nachwort der Quelle S 473 Quelle S 6 Jean Lefebvre im Nachwort der Quelle S 474 Das Schloss La Quartfourche steht in Formentin Jean Lefebvre im Nachwort der Quelle S 485 7 Z v u Hinterhauser S 256 10 Z v u Martin S 115 unten bis S 116 oben Jean Lefebvre in der Quelle S 473 bis 486 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isabelle Andre Gide amp oldid 237788825