www.wikidata.de-de.nina.az
Ionenassoziation ist ein Konzept welches von Niels Bjerrum eingefuhrt wurde und beschreibt dass gegenseitig geladene Ionen aufgrund ihrer elektrostatischen Anziehung in Losungen sehr nahekommen und dabei eine Art Einheit bilden das Bjerrumsche Ionenpaar 1 Bjerrum charakterisiert zwei Ionen willkurlich als assoziiert wenn sie sich naher als R z 1 z 2 l B displaystyle R z 1 z 2 lambda B kommen 2 3 mit z i displaystyle z i den Valenzen der beiden Ionen und l B displaystyle lambda B die Bjerrum Lange des umgebenden Mediums Bjerrum fuhrt fur die Assoziation von freien Ionen zu einem Ionenpaar eine Gleichgewichtskonstante K displaystyle K ein An Bm displaystyle rightleftharpoons AB n m In wassrigen Losungen von Salzen ist stets das Phanomen der Ionenassoziation zu betrachten Dies gilt um so mehr fur Losungsmittel mit kleinerer dielektrischen Konstante als der von Wasser da dort die elektrostatische Wechselwirkung starker ist In Lars Onsagers Analysen zum zweiten Wien Effekt spielen Bjerrumsche Ionenpaare eine Rolle Inhaltsverzeichnis 1 Ionenpaar 2 Beispiele fur die Bildung von Ionenpaaren 3 Abgrenzung 4 EinzelnachweiseIonenpaar Bearbeiten nbsp Vollstandig solvatisiertes Ionenpaar nbsp Ionenpaar mit gemeinsamer SolvationshulleLosungsmittelsepariertes Ionenpaar nbsp KontaktionenpaarIonenpaare aus einem Kation R und einem Anion X konnen in der organischen Chemie in verschiedenen Formen auftreten 4 intimes oder internes Ionenpaar auch Kontakt Ionenpaar Die durch eine heterolytische Bindungsspaltung entstandenen Ionen R und X bleiben in engem Kontakt miteinander Ionenassoziation und sind dabei meist von einer gemeinsamen Solvathulle umgeben 5 losungsmittelgetrenntes oder externes Ionenpaar Dabei haben sich ein oder mehrere Losungsmittel Molekule zwischen R und X wobei eine gegenseitige elektrostatischen Anziehung fortbesteht Durch den grosseren Abstand zwischen R und X und die Verteilung der Ladung in den Solvathullen ist die Anziehungskraft zwischen Kation und Anion jedoch vermindert vollkommen solvatisierte Ionen die sich praktisch unabhangig voneinander als selbststandige Partikeln bewegen und mehr oder weniger den Diffusionsgesetzen gehorchen Beispiele fur die Bildung von Ionenpaaren BearbeitenIonenpaare bilden sich z B im Verlauf einer monomolekularen nucleophilen Substitution also einer SN1 Reaktion Auch bei der Beckmann Umlagerung wird die zwischenzeitliche Bildung von Ionenpaaren diskutiert 6 Abgrenzung BearbeitenDie Anziehung von gelosten Ionen unterschiedlicher Ladung ist ebenfalls in der radialen Verteilungsfunktion sichtbar Ein zur Ionenassoziation ahnliches Konzept von gebundenen Ionen ist die Gegenionenkondensation Gegenionenkondensation beschreibt jedoch nicht wie die Ionenassoziation die Wechselwirkung zweier Ionen wie die Ionenassoziation sondern die Wechselwirkung zwischen einem geladenen Stab und seinen Gegenionen Einzelnachweise Bearbeiten Niels Bjerrum UNTERSUCHUNGEN UBER IONENASSOZIATION I 1926 abgerufen im Jahr 2018 Niels Bjerrum UNTERSUCHUNGEN UBER IONENASSOZIATION I 1926 abgerufen im Jahr 2018 Eintrag zu ion pair In IUPAC Hrsg Compendium of Chemical Terminology The Gold Book doi 10 1351 goldbook I03231 Ivan Ernest Bindung Struktur und Reaktionsmechanismen in der organischen Chemie Springer Verlag 1972 S 93 96 ISBN 3 211 81060 9 Siegfried Hauptmann Organische Chemie 2 durchgesehene Auflage VEB Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie Leipzig 1985 S 153 ISBN 3 342 00280 8 Hermann Hover Reaktionsmechanismen der Organischen Chemie Verlag Chemie John Wiley amp Sons 1973 S 288 289 ISBN 3 527 25442 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ionenassoziation amp oldid 233181371