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Das Innungshaus der Gewandschneider war ein Gebaude in Magdeburg im heutigen Sachsen Anhalt Es wurde wahrend des Zweiten Weltkriegs zerstort und gilt als verloren gegangenes Baudenkmal 1 Innungshaus der Gewandschneider auf einer Aufnahme aus dem Jahr 1927 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenEs befand sich in der Magdeburger Altstadt auf der Sudseite des Alten Markts an der damaligen Adresse Alter Markt 14 in einer Ecklage zur ostlich auf den Alten Markt einmundenden Hartstrasse Westlich grenzte das Haus Zur Konigsburg an Geschichte BearbeitenEs wird angenommen dass das Grundstuck bereits seit dem 12 Jahrhundert der Innung der Gewandschneider gehorte Wohl aus dieser Zeit war bis in das 20 Jahrhundert hinein ein zur Hartstrasse hin gelegenes Nebengebaude erhalten das in den 1930er Jahren als altestes erhaltenes Haus Magdeburgs genannt wurde 2 Das Erdgeschoss dieses Gebaudes bestand aus sehr dicken auf die Romanik zuruckgehende schlichten Gewolben Unter dem Haus befand sich ein zweigeschossiger Keller In diesem Haus lagerten in der Vergangenheit die Vorrate an Stoff der Innungsmitglieder Fur 1645 ist fur das Nebenhaus ein Bewohner 1651 sind dann drei Bewohner verzeichnet Das eigentliche Innungshaus wurde erstmals im Jahr 1402 als neues Haus erwahnt vermutlich war es in dieser Zeit neu errichtet worden 3 Eine weitere Erwahnung liegt aus dem Jahr 1425 vor 4 Bei der Zerstorung Magdeburgs im Jahr 1631 wurde auch das Innungshaus zerstort Der genaue Zeitpunkt des Wiederaufbaus ist unklar 1645 werden dann aber zwei Tuchladen im Gebaude genannt Der Eckladen gehorte 1645 und 1671 dem Burgermeister Johann Westphal der andere dem Kammerer Johann Lentke In der Chronik Gottfried Gengenbachs aus dem Jahr 1678 wird das Haus als zweigeschossig mit schonen Innenraumen und Gewolben beschrieben 5 1689 90 diente der Saal des Hauses ubergangsweise fur Gottesdienste der Pfalzer Kolonie 1695 gab es nur noch einen Laden der Engelhart Ballhorn gehorte Noch im Jahr 1701 verfugte das Haus uber zwei Fachwerkgiebel wurde dann jedoch Anfang des 18 Jahrhunderts umgebaut Das Gebaude blieb bis zur Auflosung der Innung im Jahr 1808 im Eigentum der Innung Dann wurde es von franzosischen Stellen beschlagnahmt und letztlich vom Konigreich Westphalen an die Stadt Magdeburg gegeben 1812 verkaufte es die Stadt an den Kaufmann Schropp Im 19 oder 20 Jahrhundert wurde ein Ladengeschaft eingebaut Wahrend des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebaude bei Luftangriffen zerstort Heute befindet sich dort eine in der Nachkriegszeit entstandene neue Wohnbebauung Architektur BearbeitenDie Fassade des zweigeschossigen Gebaudes war verputzt und funfachsig ausgebildet wobei die drei mittleren Achsen durch eine Putzgestaltung in Form eines flachen Risalits gestaltet waren Oberhalb des Risalits thronte ein zweiachsiges Zwerchhaus Das Zwerchhaus war von ionischen Pilastern gerahmt die als Giebel einen Segmentbogen trugen Auf dem Giebel befand sich eine Vase beidseits des Zwerchhauses bestanden aus Blattwerk erstellte Voluten Auch an den Ecken des Gebaudes waren Pilaster angebracht Bedeckt war der Bau von einem Satteldach Zum Alten Markt hin war das Erdgeschoss noch in den 1870er Jahren in vier flachen Bogen geoffnet die auf achteckigen Pfeilern ruhten Die Wand auf der Ruckseite des Hauses war in Fachwerkbauweise errichtet Nord und Ostseite waren hingegen in massiver Form errichtet Die Fenstergewande wiesen bis auf eines zur Hartstrasse karniesformige Profile auf Mittig oberhalb der Fenster war jeweils ein Keilstein angeordnet der jedoch aus der aus Sandstein gefertigten Oberschwelle herausgearbeitet war und mit dieser eine Einheit bildete Die Gestaltung lasst eine Entstehung dieser Elemente in der Zeit um 1700 vermuten Die 1678 noch beschriebenen Gewolbe waren in den 1870er Jahren nicht mehr vorhanden 6 Literatur BearbeitenGotz Eckardt Hrsg Schicksale deutscher Baudenkmale im Zweiten Weltkrieg Henschel Verlag Kunst und Gesellschaft Berlin o J um 2000 ISBN 3 926642 24 6 Band 1 Seite 260 Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 290 f Einzelnachweise Bearbeiten Gotz Eckardt Herausgeber Schicksale deutscher Baudenkmale im zweiten Weltkrieg Band 1 Henschel Verlag Berlin ISBN 3 926642 24 6 Seite 260 Ernst Neubauer Hauserbuch der Stadt Magdeburg 1631 1720 Teil 1 Herausgeber Historische Kommission fur die Provinz Sachsen und fur Anhalt Magdeburg 1931 Seite 291 Schoppenchronik Band 1 Seite 306 Schoppenchronik Band 1 Seite 377 Ottomar Muller Die Bauwerke der deutschen Renaissance in Magdeburg in Geschichts Blatter fur Stadt und Land Magdeburg 9 Jahrgang 1874 4 Heft Seite 362 Ottomar Muller Die Bauwerke der deutschen Renaissance in Magdeburg in Geschichts Blatter fur Stadt und Land Magdeburg 9 Jahrgang 1874 4 Heft Seite 362 f 52 131246 11 639236 Koordinaten 52 7 52 5 N 11 38 21 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Innungshaus der Gewandschneider amp oldid 238282374