www.wikidata.de-de.nina.az
Die Industrial Areas Foundation IAF ist der Dachverband von Burgerorganisationen in den USA die nach der Methode des Community Organizing arbeiten Sitz der Organisation ist Chicago Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Modern IAF 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDie Industrial Areas Foundation IAF wurde 1939 von Saul Alinsky dem Weihbischof der katholischen Erzdiozese Chicagos Bernhard J Sheil Marshall Field III Kathryn Lewis und Joseph Meegan in Chicago gegrundet Ziel war die Professionalisierung des Community Organizing dass zuvor von Alinsky im Zusammenhang mit dem Back of the Yards Neighborhood Council entwickelt worden war Die IAF sollte als Beratungs und Koordinierungsstelle die Arbeit der Burgerorganisationen unterstutzen die in den Ghettos der nordamerikanischen Grossstadte aktiv waren Die IAF diente daruber hinaus dazu Alinsky finanziell abzusichern um ihm zu ermoglichen die Methode die er im Back of the Yards Viertel angewandt hatte an anderen Orten zu wiederholen Unter Industrial Areas sind Urban Areas zu verstehen 1 Der Name der Stiftung ist somit als ein Bekenntnis zum Urbanism as a Way of Life nach Georg Simmel und Louis Wirth zu verstehen 1968 wurde die IAF zu einem Trainingszentrum fur hauptamtliche Organizer umgewandelt Ziel war es in einem 15 monatigen Kurs jahrlich bis zu 25 Organizer zu schulen und somit sicherzustellen dass Alinskys Methode weite Verbreitung finden konnte Finanziert wurden die Schuler uber ein Stipendienprogramm des Autoteileherstellers Midas Muffler Corporation Das 15 monatige Training wurde nur wenige Jahre spater auf vier Monate verkurzt da Alinsky zur Uberzeugung gelang dass die angehenden Organizer mehr Praxiserfahrung anstelle von Theoriekenntnissen benotigten Modern IAF BearbeitenAls Alinsky im Jahre 1972 unerwartet an einem Herzinfarkt starb ubernahm sein Schuler und langjahriger Mitarbeiter Edward T Chambers die Leitung der Industrial Areas Foundation Unter seiner Leitung wurde die IAF in eine Dachorganisation von Burgerorganisationen die nach Alinskys Methode arbeiten umgewandelt Heute umfasst das Netzwerk der so genannten modern IAF 57 assoziierte lokale Organisationen in 21 Bundesstaaten der USA in Kanada Grossbritannien und in Deutschland 2 Die Mitgliedsorganisationen sind vertraglich an die IAF gebunden und erhalten fur den zu leistenden Mitgliederbeitrag als Gegenleistung die Unterstutzung durch einen professionellen Organizer Beratung sowie Trainingsangebote Anstelle des Ausbildungslehrgangs fur professionelle Organizer konnen Interessenten sich auf einen mehrjahrigen Ausbildungsplatz bei der IAF bewerben Daruber hinaus bietet die IAF drei Mal jahrlich so genannte 10 day Trainings an die hauptsachlich an die ehrenamtliche Leitungsebene der lokalen Burgerorganisationen adressiert ist Sie sollen dazu dienen die Wirkungsweise der Methode Alinskys unter den lokalen Aktivisten zu vermitteln und sie somit bei ihrem Versuch sich zu organisieren unterstutzen Die moderne IAF versteht sich als uberparteilich multi ethnisch interkonfessionell und interkulturell betont die Gleichstellung von Mann und Frau und die der unterschiedlichen sozialen Schichten Allerdings haben Vertreter der jungeren Generation von IAF Organizern die christlichen Kirchen starker in die Arbeit ihrer lokalen Organisationen einbezogen als es Saul Alinsky tat der die Kirchen vornehmlich als Geldquelle und Multiplikator ansah Dies hat dazu gefuhrt dass seither die IAF haufig als Church Based Organisation CBO in der Offentlichkeit wahrgenommen wird Literatur BearbeitenLukas Foljanty Broad based Community Organizing in den USA In Heike Hoffmann Barbara Schonig Uwe Altrock Hrsg Hoffnungstrager Zivilgesellschaft Governance Nonprofits und Stadtentwicklung in den Metropolenregionen der USA Verlag Uwe Altrock Berlin 2007 ISBN 978 3 937735 06 1 Peter Szynka Theoretische und empirische Grundlage des Community Organizing bei Saul D Alinsky 1909 1972 Eine Rekonstruktion Bremer Beitrage zur Politischen Bildung Akademie fur Arbeit und Politik der Universitat Bremen Bremen 2006 ISBN 3 88722 656 9 Edward T Chambers Roots for Radicals Organizing for Power Action and Justice Continuum New York London 2003 ISBN 978 0826414991 Michael Gecan Going Public 25 Beacon Press Boston 2002 ISBN 978 1400076499 Marion Mohrlok Organizing im Stile der Industrial Areas Foundation In FOCO e V Hrsg Forward to the Roots Community Organizing in den USA eine Perspektive fur Deutschland Brennpunkt Dokumentation zu Selbsthilfe und Burgerengagement Nr 29 1995 S 67 ff Jim Rooney Organizing the South Bronx State University of New York Press 1995 ISBN 978 0 7914 2210 6 Sanford D Horwitt Let Them Call Me Rebell Saul Alinsky His Life and Legacy Vintage Books New York 1989 ISBN 0 679 73418 X Weblinks BearbeitenIndustrial Areas Foundation Empowering People Not Elites Interview with Saul Alinsky In Playboy Magazine 1972 archiviert vom Original am 14 Oktober 2004 abgerufen am 30 Januar 2019 englisch wiedergegeben auf Progress org Einzelnachweise Bearbeiten Edward T Chambers Roots for Radicals Organizing for Power Action and Justice 2003 S 14 Who are we Industrial Areas Foundation archiviert vom Original am 3 Oktober 2008 abgerufen am 30 Januar 2019 englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Industrial Areas Foundation amp oldid 226122521