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Ich sah den Mord an Ben Barka Originaltitel J ai vu tuer Ben Barka ist ein franzosisch marokkanischer Film von Serge Le Peron aus dem Jahr 2005 Der Film basiert auf den realen Geschehnissen rund um die Entfuhrung und Ermordung des marokkanischen Oppositionsfuhrers Mehdi Ben Barka 1965 in Frankreich Die Handlung wird erzahlt aus der Perspektive einer der Schlusselfiguren der kriminellen juristischen und politischen Affaire Georges Figon FilmTitel Ich sah den Mord an Ben BarkaOriginaltitel J ai vu tuer Ben BarkaProduktionsland Frankreich MarokkoOriginalsprache FranzosischErscheinungsjahr 2005Lange 98 MinutenStabRegie Serge Le PeronDrehbuch Serge Le Peron Frederique Moreau Said SmihiProduktion Gilles SandozMusik Joan Albert Amargos Pierre Alexandre MatiKamera Christophe PollockSchnitt Janice JonesBesetzungCharles Berling Georges Figon Simon Abkarian Mehdi Ben Barka Josiane Balasko Marguerite Duras Jean Pierre Leaud Georges Franju Fabienne Babe Anne Marie Coffinet Mathieu Amalric Philippe Bernier Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Kritik 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenGeorges Figon hat einige Jahre im Gefangnis gesessen aber jetzt 1965 in Paris ist er Herausgeber von Zeitschriften bei den Presses Europeennes Zu seinem Umgang zahlen Intellektuelle des Rive Gauche namentlich Marguerite Duras und Schauspieler wie seine Freundin Anne Marie Coffinet Er verkehrt jedoch auch immer noch mit Leuten aus dem kriminellen Milieu Mit einigen von ihnen trifft er zusammen im Haus eines gewissen Georges Boucheseiche Sie provozieren ihn ob er denn mude geworden sei und erzahlen dann ohne dass Einzelheiten genannt werden von einer Sache fur die der marokkanische Geheimdienst jemanden mit Kontakt zur Szene des Rive Gauche suche Und keine Sorge Die Sache sei von franzosischer Seite von ganz oben gedeckt Von diesem Moment an nimmt die Geschichte in die Figon weniger aus krimineller Energie eher aus Geltungssucht und Naivitat hineingerat ihren Lauf Bald darauf wird Figon von dem Marokkaner Chtouki kontaktiert wie sich herausstellen wird ein Geheimdienstmann aber jetzt geht es erst einmal um ein Filmprojekt Fur einen Dokumentarfilm zum Thema Entkolonialisierung suche er Chtouki einen Produzenten der zugleich als Mittelsmann wirken solle zwischen franzosischen Filmleuten und dem marokkanischen im Exil lebenden Oppositionsfuhrer Ben Barka Der Journalist Philippe Bernier ein Mann der Ben Barkas Vertrauen geniesst solle als Berater dabei sein den Kommentar solle Marguerite Duras schreiben und Regie solle Georges Franju fuhren Alles hort sich fur Figon glaubwurdig und akzeptabel an aber eigentlich ahnt oder weiss er von Beginn an dass etwas faul ist an der Sache Figon und Bernier fliegen nach Kairo und reden dort mit Ben Barka uber das Filmprojekt Ben Barka versichert sich daraufhin telefonisch noch einmal bei Franju dass er tatsachlich als Regisseur zur Verfugung stehe Als Franju es bestatigt ja und es gebe auch schon einen Titel Basta kundigt Ben Barka seine Ankunft in Paris fur Ende Oktober an 29 Oktober 1965 Paris Brasserie Lipp Als Ben Barka zum verabredeten Arbeitsgesprach mit Figon Bernier und Franju eintrifft wird er von zwei franzosischen Polizisten abgefangen und in ein Auto gedrangt das dann schnell losfahrt Auch Boucheseiches Manner sind vor Ort und auch Chtouki Vom Innern der Brasserie aus beobachtet Figon die Szene und er ist wenig uberrascht von dem was er gesehen hat Nach der Entfuhrung wenden sich alle von Figon ab die Ganoven um Boucheseiche genauso wie Marguerite Duras und Georges Franju Nur seine Freundin Anne Marie Coffinet halt noch zu ihm Figon versucht wenigstens finanzielles Kapital aus der Sache zu schlagen Er verkauft seine Version der Geschichte an die Zeitschrift L Express und die erscheint unter dem Titel J ai vu tuer Ben Barka Damit wird er nun erst recht zum Ziel der Ganoven wie der Geheimdienste die furchten er konne noch mehr ausplaudern Wenig spater wird Georges Figon tot in seinem angemieteten Zimmer aufgefunden Suizid Mord Im letzten Teil des Films werden die Geschehnisse unmittelbar nach der Entfuhrung noch einmal in einer Ruckblende erzahlt Hier ruckt eher die politische Dimension der Affaire Ben Barka in den Vordergrund Kritik BearbeitenJean Luc Douin in Le Monde vom 1 November 2005 Le Peron kehrt dem was in den 1970er Jahren als linke Fiktion bezeichnet wurde anprangernde Filme mit den Tricksereien des kommerziellen Kinos den Rucken um einen ungewohnlichen Ton anzuschlagen Ich sah den Mord an Ben Barka ist ein Film noir eine Hommage an das Kino von Jean Pierre Melville eine Beschreibung eines eiskalten und klaustrophobischen Paris Es ist vor allem das Spiel von Charles Berling das den Film in einen unbestimmbaren Bereich zwischen fieberhafter Mythomanie und selbstmorderischem Kontrollverlust katapultiert Mit einer Mischung aus Redseligkeit und pathologischer Nervositat gespielt gerat Figon in Panik packt beim Express aus und wird dann tot in seinem Studio gefunden Unkontrollierbar geworden aus dem Wege geschafft 1 Pierre Vermeeren in der No 2006 2 der Presses de Sciences Po erkennt zunachst die Entscheidung Le Perons an die Figur des Georges Figon in den Mittelpunkt zu stellen Dennoch geht ihm der Film politisch nicht weit genug Er schreibt Der Film weist auf die Verwicklung gaullistischer Personlichkeiten in die Affare die es neben Figon gab hin aber es wird nichts uber de Gaulle selbst gesagt auch nichts uber seinen heftigen Zorn als er von der Affare erfuhr ausser der Tatsache dass er die franzosische Beteiligung an der Angelegenheit als vulgar und unbedeutend bezeichnete Wer in Frankreich wollte Ben Barka zum Schweigen bringen und warum 2 Weblinks BearbeitenIch sah den Mord an Ben Barka in der Internet Movie Database englisch Eine ausfuhrliche Darstellung der Chronologie und der Hauptbeteiligten an der Affaire Ben Barka findet sich in der franzosischen Wikipedia wikipedia fr Zahlreiche Hintergrund Informationen u a mit Zitaten von Le Peron im franzosischen online Magazin allocine fr Dass die Idee zum Film entstand als die Drehbuch Mitarbeiterin Frederique Moreau kurz vor dessen Tod ein Gesprach mit Georges Franju fuhrte in dem er von seiner andauernden Verstorung erzahlte damals unwissentlich am Komplott mitgewirkt zu haben dass die Dreharbeiten zum Teil an den Originalschauplatzen stattfanden im Innern der Brasserie Lipp in dem Studio in der rue des Renaudes in dem sich Figon in den letzten Wochen seines Lebens verborgen hielt und in dem Haus Boucheseiches in Fontenay le Vicomte in dem Ben Barka vermutlich ermordet wurde Kurze englische Inhaltsbeschreibung und einige Abbildungen von Standfotos auf der Webseite von iffr com International Film Festival Rotterdam Einzelnachweise Bearbeiten Le Monde 1 November 2005 Le Peron tourne le dos a ce que l on a appele dans les annees 1970 les fictions de gauche films de denonciation utilisant les ficelles du cinema commercial pour adopter un ton decale J ai vu tuer Ben Barka est un film noir hommage au cinema de Jean Pierre Melville description d un Paris glacial et claustrophobique C est d abord le jeu de Charles Berling qui catapulte le film dans une zone indecise entre la mythomanie fievreuse et la perte de controle suicidaire Interprete avec un melange de faconde et de nervosite pathologique Figon panique crache le morceau dans L Express puis est retrouve mort dans son studio Incontrolable elimine Presses de Sciences Po No 2006 2 Le film suggere la collaboration a l affaire aux cotes de Figon de personnalites gaullistes mais rien n est dit sur de Gaulle ni sur sa violente colere quand il apprend l affaire hormis le fait qu il declare la participation francaise a cette affaire vulgaire et subalterne Qui desirait en France faire taire Ben Barka et pourquoi Weitere Filmlinks OFDb Link Filmdienst Link Rotten Tomatoes Link Cinema Link Prisma Link TMDb Link Google Link bearbeiten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ich sah den Mord an Ben Barka 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