www.wikidata.de-de.nina.az
Das OS 400 OS Operating System ist ein vom Unternehmen IBM entwickeltes und 1988 eingefuhrtes Betriebssystem fur die Minirechnerklasse IBM Power Systems System i iSeries und AS 400 und eine erweiterte Form des 1979 unter der Bezeichnung CPF eingefuhrten Betriebssystems fur das IBM System 38 Mit Erscheinen der Version 5 Release 3 V5R3M0 wurde OS 400 in i5 OS umbenannt Ab Version 6 1 heisst das Betriebssystem IBM i for Business OS 400 Hauptmenu V4R5M0 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines 1 1 Virtualisierung 1 2 Objektbasiertheit 1 3 Integrierte Anwendungen 2 Befehle 3 Datenschutz 3 1 Vordefinierte Benutzerprofile 4 Jobs Subsysteme SBS und ihre Verarbeitung 5 Integriertes File System IFS 6 WeblinksAllgemeines BearbeitenZum Verstandnis von OS 400 bzw i5 OS ist es notwendig das grundlegende Prinzip der System i Architektur zu verstehen Hauptspeicher und Plattenspeicher gehen nahtlos ineinander uber In PC Begriffen ausgedruckt ist der Hauptspeicher ein Page Cache und der Plattenspeicher eine riesige Auslagerungsdatei vgl Paging Die im Speicher RAM oder Platte befindlichen Daten sind generell Objekte nicht Dateien Somit war ein Dateisystem zunachst uberflussig Erst mit der Anbindungsmoglichkeit fur externe Datenspeicher wurde dieses Prinzip gebrochen und um ein integriertes Dateisystem erganzt mehr dazu unten Virtualisierung Bearbeiten OS 400 arbeitet allerdings nicht direkt mit der Hardware zusammen vielmehr lauft es als virtuelle Maschine Fur die Vermittlung von Soft und Hardware ist das MI Machine Interface oder auch TIMI Technology Independent Machine Interface verantwortlich Unterhalb der MI Ebene arbeitet der SLIC System Licensed Internal Code welcher das eigentliche Betriebssystem darstellt mit der Hardware zusammen zu CISC Prozessorzeiten hiess dieser Code noch HMC VMC horizontal vertical microcode Vergleichbar mit Java erzeugt ein OS 400 Compiler wie beispielsweise ILE C ILE RPG oder ILE COBOL einen Zwischencode auf Machine Interface Ebene der nicht direkt auf der Hardware der AS 400 lauffahig ist Erst ein Native Translator im Betriebssystem wandelt den Machine Interface Code in den ausfuhrbaren Zielprozessorcode fruher CISC IMPI Internal Microprogramming Interface Code heute POWER RISC Code um Beides der Zwischencode auch als object template bezeichnet und der ausfuhrbare Zielprozessorcode wird im Programmobjekt gespeichert Bei einem Wechsel der Prozessorarchitektur sind keine Programmquelldateien notwendig d h der entsprechende Translator erzeugt basierend auf dem Zwischencode den Zielprozessorcode spatestens beim ersten Programmaufruf neu So wurde auch der Umstieg von der CISC 48 Bit auf die RISC Architektur 64 Bit bewerkstelligt Dieses Konzept ist bereits auf eine eventuell spater verfugbare 128 Bit Architektur ausgelegt Objektbasiertheit Bearbeiten Das OS 400 ist nach dem Prinzip der Objektbasiertheit aufgebaut wodurch grundsatzlich alles im Betriebssystem egal ob Benutzerprofil oder Programm als Objekt mit Eigenschaften und Funktionen angesehen wird dieses Prinzip ist jedoch nicht zu verwechseln mit Objektorientierung wie sie bei Programmiersprachen zu verstehen ist Gemass Konvention beginnen alle Systemobjekte mit dem Buchstaben Q z B QSYS oder QSECOFR Diese konsequente Objektbasiertheit bewirkt dass Objekte Programme Dateien Spools Subsysteme etc ausschliesslich uber einen Satz von abschliessend definierten Funktionen angesprochen werden konnen Damit ist es beispielsweise nicht moglich den Binarcode eines Programms frei zu verandern da diese Art von Schnittstelle zwar fur Objekte des Typs Datei FILE aber nicht fur Objekte des Types Programm PGM zur Verfugung steht Dies unterscheidet OS 400 grundlegend von den meisten anderen Betriebssystemen wo vom Dateisystem lediglich Dateien verwaltet werden deren Verwendungszweck jeweils nur durch eine Dateiendung und eventuell eine User Zuordnung festgelegt wird Objekte werden in Bibliotheken verwaltet Diese Bibliotheken konnen dabei keine Unterbibliotheken enthalten sondern nur Objekte Eine Ausnahme ist die Bibliothek QSYS die samtliche Bibliotheken enthalt Dateien selbst konnen in Members unterteilt werden die man Teildateien nennt In denen vom Dateityp PF SRC konnen zum Beispiel Quellcodes abgelegt werden in PF DTA werden Members als indizierbare Datentabellen abgelegt In OS 400 hat jedes Member eine logische Satzlange LRECL OS 400 kennt ursprunglich keine strukturfreien Dateien wie Unix Dies wurde erst mit der Einfuhrung des integrierten Dateisystems IFS moglich Integrierte Anwendungen Bearbeiten OS 400 bietet eine Vielzahl schlusselfertiger Losungen wie beispielsweise ein fest verankertes Datenbankverwaltungssystem Db2 for i das keine zusatzliche Installation benotigt Des Weiteren unterstutzt i5 OS die Sprache Java Oftmals werden daher Fertiglosungen wie SAP auf System i oder Lotus Notes Cluster auf System i verkauft die sich auf die systemintegrierten Fahigkeiten stutzen und keine weiteren Lizenzen nach sich ziehen Befehle BearbeitenDas Betriebssystem stellt fur die Bedienung einige umfangreiche Menus bereit Ebenso kann die Bedienung auch durch die Befehle der Steuersprache engl Control Language kurz CL geschehen Diese Befehle sind untergliedert in Aktion Was soll durchgefuhrt werden Objekt Womit soll es durchgefuhrt werden Beispiele DSPOBJD Der erste Teil DSP steht fur DiSPlay also Anzeigen Der zweite Teil OBJD steht fur OBJectDescription also Objektbeschreibung Zusammen mit den beiden Pflichtparametern OBJ und OBJTYPE kann man sich eine Objektbeschreibung anzeigen lassen beispielsweise DSPOBJD OBJ QTEMP OBJTYPE LIB WRKOUTQ Mit WRKOUTQ Name der Warteschlange lasst sich der Inhalt einer Ausgabewarteschlange anzeigen Mit dem Befehl GO CMD wird die Moglichkeit geboten sich alle Befehle anzeigen zu lassen die mit einer entsprechenden Aktion verbunden sind Zum Beispiel listet GO CMDWRK samtliche Befehle auf die mit WRK WRK Work in Verbindung stehen Alternativ ist es auch moglich z B mit wrk alle mit WRK beginnenden Befehle anzuzeigen Der Anwender kann mit der F4 Taste BT4 auf Terminaltastaturen eine Bedienerfuhrung zu fast jedem Befehl aufrufen womit die Eingabe von Parametern erleichtert wird Einige Beispiele und deren Bedeutung Wort Kurzformanzeigen display DSPdrucken print PRTandern change CHGeditieren edit EDTleeren clear CLRerstellen create CRTloschen delete DLThinzufugen add ADDentfernen remove RMVstarten start STRbeenden end ENDBenutzer konnen auch selbst eigene Befehle anlegen Hierzu sind Objekte vom Typ CMD vorgesehen die mit Befehlen nach hier beschriebenen Mustern angelegt werden konnen Als Tipp Alle Befehlsnamen sind aus zwei bis drei Teilen zusammengesetzt Dabei ist es eine zu 90 gultige Regel dass man einen Teil des Befehlsnamens erhalt indem man aus dem entsprechenden englischen Wort alle Selbstlaute entfernt und die ersten drei Mitlaute zusammenzieht bei Wortern die mit einem Selbstlaut beginnen bleibt dieser erhalten Beispiel WRK WORK oder DSP DISPLAY oder STR START usw Datenschutz BearbeitenEs gibt drei Sicherheitsebenen Systemebene Benutzerebene ObjektebeneDie Sicherheit auf der Systemebene wird im Systemwert QSECURITY eingestellt Dabei existieren funf Stufen die von keiner Sicherheit bis zur sogenannten C2 Sicherheit eine von der US Regierung zertifizierte Stufe reichen Die Benutzerebene ist notwendig fur das Anmelden an das System wobei hier bereits diverse Berechtigungen festgelegt sind Auf der Objektebene konnen Berechtigungen explizit fur jedes Objekt vergeben werden Des Weiteren sind Systemobjekte durch das Domain Attribut des Objektes vor Manipulation geschutzt Ab einem bestimmten Wert in QSECURITY kann trotz Objektberechtigung nicht von einem Programmcode der in der Domane Benutzer lauft andernd auf ein Objekt der Domane System zugegriffen werden Bei dieser Verscharfung der Sicherheit ist allerdings zu beachten dass gewisse Software von Drittparteien auf solche Zugriffe angewiesen ist Vordefinierte Benutzerprofile Bearbeiten Es ist wichtig bei der Erstinbetriebnahme des Systems neben dem QSECOFR Security Officer auch die Passworter fur die Systembenutzerprofile QSRV und QSRVBAS zu andern Diese Profile sind vorgesehen fur den System Engineer von IBM und ihre Passworter lauten nach der Installation wie die Benutzernamen selbst Obwohl diese Benutzerprofile offiziell in ihrer Berechtigung eingeschrankt sind kann man mit ihnen sehr leicht das System massiv storen und sogar die Sicherheit aushebeln Es ist namlich hier moglich die System Service Tools mit dem Befehl strsst zu starten Hier kann ein Angreifer dann samtliche Objekte auch Benutzerprofile im System editieren ohne dass eine Berechtigungsprufung dies verhindert Jobs Subsysteme SBS und ihre Verarbeitung BearbeitenJobs lassen sich klassifizieren in Systemjobs wie z B Start control program function SCPF Name stammt vom S 38 Betriebssystem CPF System arbiter QSYSARB Logical unit services QLUS Work control block table cleanup QWCBTCLNUP Performance adjustment QPFRADJ Database server QDBSRV01 N Decompress system object QDCPOBJ1 N Job schedule QJOBSCD System spool maintenance QSPLMAINT LU 6 2 resync QLUR File System QFILESYS1 and QFILESYS2 Database cross reference system job QBDSRVXR und Subsystem basierte Jobs Die Subsysteme und deren Merkmale definieren die Ablaufumgebung von Jobs im System zugeordnete Hauptspeicherpools Jobwarteschlangen Routing Eintrage Jobprioritaten CPU Zeitscheiben etc Z B werden uber Jobwarteschlangen Jobklassen bzw Jobbeschreibungen die Jobs in die gewunschten Subsystemen geroutet Die wichtigsten vordefinierten Subsysteme sind QCTL Controlling SBS startet alle anderen SBSe sonst nur fur Systemconsole QINTER Interactive SBS 5250 Datenstromjobs QBATCH Batch SBS Batchjobs aller Art QHTTPSVR Web Server verschiedene Apache Instance CGI Jobs QSPL Spooling SBS Druckjobs aller Art QSERVER File server SBS z B SMB Server und Clientrequests QSYSWRK QUSRWRK hier laufen die meisten Dienste Daemonjobs ODBC SQL FTP SMTP LDAP etc Die wichtigsten im System laufenden Jobtypen sind Systemjobs SYS laufen ohne Subsystem Subsystem SBS ein Subsystem ist selbst eine spezielle Form eines Job Interactive Jobs INT Beginnt beim Anmelden eines Benutzers an der 5250 Datenstation und endet beim Abmelden Batch Stapel Jobs BCH Beginnt sobald eine Aufforderung in eine Jobwarteschlange gestellt wird Spool Jobs SPL Stellt Ein und Ausgabedateien bereit beispielsweise einen Druckauftrag Prestarted Jobs PJ werden mit dem jeweiligen Subsystem vorgestartet z B ODBC JDBC Requests Alle Jobs im System konnen leicht mit dem Befehl wrkactjob angezeigt und verwaltet werden Integriertes File System IFS BearbeitenDas Betriebssystem OS 400 besitzt ebenfalls seit der Betriebssystemversion 3 ein hierarchisches Dateisystem analog Linux Unix oder Windows Hierbei handelt es sich um ein vollstandig virtuelles Dateisystem im Gegensatz zu hardware festplattenbasierten Dateisystemen wie FAT NTFS Es unterstutzt sowohl diverse lokale Dateisysteme als auch vordefinierte Mountpunkte fur Remote Dateisysteme Jedes Objekt Pfad bzw Datei in lokalen Dateisystemen wird durch einen Vnode virtueller Indexknoten reprasentiert Die Vnode Struktur enthalt Zeiger Verweise auf die Blocke in denen die Daten und Metadaten uber ein Objekt abgelegt sind Damit ist das OS 400 IFS vielleicht noch am ehesten mit einem ext2 ext3 Dateisystem vergleichbar Die lokalen Dateisysteme des IFS sind journalisierbar Die meisten Dateisysteme werden beim IPL Initial program load des Betriebssystems gestartet und im Root gemountet lokale Dateisysteme Root Dateisystem Windows artig unterscheidet nicht zwischen Gross Kleinschreibung QOpenSys UNIX artig unterscheidet Gross Kleinschreibung QOPT Mountpunkt fur physische bzw virtuelle optische Laufwerke sprich CD DVD Images QDLS Document Library Service 8 3 Namenskonvention Relikt aus OfficeVision 400 Zeiten QSYS LIB dies ist eine andere Sicht auf die OS 400 Bibliotheken udfs User definierte Dateisysteme Mountpunkt unter dev QASPxx Netzwerkdateisysteme QFileSvr 400 Remote IFS einer anderen iSeries I5 QNTC Remote CIFS SMB Server OS 400 fungiert hier als SMB Client QNetWare Remote Netware Server NFSUm auf die Dateisysteme zuzugreifen gibt es verschiedene Methoden NFS CIFS SMB FTP HTTPDie Dateisysteme Root und QOpenSys unterstutzen Hard Links und symbolische Links Hard Links Hard Links konnen nicht uber Dateisystemgrenzen hinweg erstellt werden und bedeuten dass es mehrere Verweise auf das gleiche IFS Objekt gibt Das Loschen des letzten Hard Links zu einem Objekt fuhrt zum Loschen des Objekts selbst Symbolische Links Symbolische Links konnen uber Dateisystemgrenzen hinweg erstellt werden Das Loschen eines symbolischen Links fuhrt niemals zum Loschen eines Objekts Verzeichnis bzw Datei Ab i5 OS V5R3 enthalt das IFS integrierte Scan APIs fur Virenscanner Weblinks BearbeitenAllgemeinbeschreibung Offentlicher IBM i Server PUB400 mit IBM i 7 5 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title OS 400 amp oldid 229284244