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Die Huttaler Widerwaage auch Hutthaler Widerwaage genannt ist ein Bauwerk des Oberharzer Wasserregals ostlich des im Landkreis Goslar liegenden Clausthal Zellerfeld im benachbarten gemeindefreien Gebiet Harz des Landkreises Gottingen in Niedersachsen Huttaler Widerwaage mit Mundloch des Huttaler WasserlaufesLageplan der Huttaler Widerwaage und der mit ihr verbundenen BauwerkeDie Huttaler WiderwaageDas Bauwerk ist in der Lage bei Niedrigwasser durch entsprechende Schaltung Wasser aus dem Huttal dem Hirschler Teich zuzufuhren und ihn umgekehrt bei Hochwasser von uberschussigen Wasser zu entlasten Wie alle Bauwerke des Oberharzer Wasserregals gehort auch die Huttaler Widerwaage seit 2010 zum UNESCO Weltkulturerbe Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Funktion 3 Geschichte 4 Legenden 5 Wandern 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Huttaler Widerwaage liegt im Oberharz im Naturpark Harz Sie befindet sich sudostlich von Clausthal Zellerfeld rund 550 m ostsudostlich des Innerstesprungs und etwa 500 m sudlich der Bundesstrasse 242 am Huttaler Graben auf etwa 605 m u NHN 1 Funktion BearbeitenAls Widerwaage wird im Bereich des Oberharzer Wasserregals ein kleines Becken beziehungsweise ein kleiner Anstau bezeichnet Dieses Becken wird hier durch ein holzernes Wehrbauwerk einen sogenannten Fehlschlag angestaut Es ist durch den Huttaler Wasserlauf mit dem auf der anderen Seite des Hohenzuges befindlichen Hirschler Teich verbunden und kommuniziert mit diesem Aus dem Huttaler Graben wird der Widerwaage Wasser vom Schwarzenberg sowie vom Polsterberger Hubhaus zugefuhrt Ist das Wehr hochgestaut wird das Wasser durch den Huttaler Wasserlauf zum Hirschler Teich weitergeleitet Dort konnte es zur Kraftwasserversorgung der sehr ergiebigen Grube Caroline und Grube Dorothea genutzt werden Bei Hochwasser konnen die Einsatzbretter des Wehres entnommen werden Dann kehrt sich das Fliessgefalle um und Wasser aus dem Hirschler Teich fliesst durch den Huttaler Wasserlauf und durch die Huttaler Widerwaage ins Huttal und dann weiter in Richtung Sose ab Dadurch konnte die Hochwassersituation in Clausthal entscharft werden Geschichte BearbeitenDie Huttaler Widerwaage entstand durch die Not dass die beiden ertragsreichsten und hochstgelegenen Gruben Dorothea und Carolina mehr Aufschlagwasser fur die Kehr und Kunstrader zur Erzforderung und Wasserhebung benotigten Durch den Bau der Widerwaage in den Jahren 1763 bis 1776 und die Erweiterung des Einzugsgebiets bis etwa 1860 war es moglich Wasser aus dem Sosegebiet uber den Kautztaler Graben den Alten Polsterberger Wasserlauf den Schwarzenberger Graben und den Gruneberger Graben uber den Huttaler Wasserlauf dem Hirschler Teich zuzufuhren Durch das grossere Wasserdargebot konnten nun die beiden Kehrrader der Schachte in ihre unmittelbare Nahe gebaut werden Der Huttaler Wasserlauf wurde 1767 aufgefahren Er hatte zunachst ein Sohlgefalle zum Hirschler Teich und konnte das Wasser auch nur in eine Richtung namlich zum Hirschler Teich fuhren Etwa um 1850 sah man die Notwendigkeit den Hochwasserschutz fur die Bergstadt Clausthal zu verbessern und nun baute man den Huttaler Wasserlauf dazu um gegebenenfalls auch grosse Mengen Wasser in umgekehrter Richtung vom Hirschler Teich in das Sosegebiet ableiten zu konnen Hierzu wurde der Stollenquerschnitt erheblich aufgeweitet auf etwa 2 0 m Breite hydraulisch storende Kurven wurden begradigt Das Sohlgefalle wurde umgekehrt Dazu musste der Wasserlauf im Bereich des Huttales um etwa 1 0 m vertieft werden Aus dieser Zeit stammt auch das heutige relativ aufwandig gestaltete Bauwerk Im Jahr 1801 wurde die Polsterberger Hubkunst angelegt Durch die Hubkunst konnte Wasser aus dem Dammgraben in das Huttaler Widerwaage System gepumpt werden und in den Hirschler Teich fliessen Der Alte Polsterberger Wasserlauf aus den Jahren 1681 bis 1690 wurde 1815 durch den Schwarzenberger Wasserlauf ersetzt und abgeworfen Legenden BearbeitenIm Oberharz wurden lange Zeit auch weitere Fahigkeiten der Huttaler Widerwaage zugeschrieben wie ein weiteres Kommunizieren uber eine 4 km lange Graben und Wasserlauftour mit dem Jagersbleeker Teich und die wundersame Speicherung von weiteren 100 000 m Wasser Diese Theorie kann aber allein anhand der geometrischen Abmessungen widerlegt werden Sie kursiert dennoch in vielerlei Literatur Wandern BearbeitenVorbei an der Huttaler Widerwaage fuhrt der Harzer Hexenstieg Das Bauwerk ist als Nr 128 2 in das System der Stempelstellen der Harzer Wandernadel einbezogen Siehe auch BearbeitenBergwerk Rammelsberg Altstadt von Goslar und Oberharzer WasserwirtschaftLiteratur BearbeitenAlfred Dumreicher Gesammtuberblick uber die Wasserwirthschaft des nordwestlichen Oberharzes Oberharzer Geschichts und Museumsvereins e V Clausthal Zellerfeld 2000 ISBN 3 9806619 2 X Neuausgabe des Originals von 1868 Martin Schmidt Die Wasserwirtschaft des Oberharzer Bergbaus Schriftenreihe der Frontinus Gesellschaft Heft 13 3 erganzte Auflage Harzwasserwerke Hildesheim 2002 ISBN 3 00 009609 4 Justus Teicke Die Huttaler Widerwaage und ihre Funktion In Allgemeiner Harz Berg Kalender fur das Jahr 2009 ISSN 1867 5395 S 80 83 Weblinks BearbeitenUNESCO Welterbe im HarzEinzelnachweise Bearbeiten Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise Harzer Wandernadel Stempelstelle 128 Huttaler Widerwaage auf harzer wandernadel de51 78575 10 377083333333 Koordinaten 51 47 8 7 N 10 22 37 5 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Huttaler Widerwaage amp oldid 230639575