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Dieser Artikel behandelt Hotellings Beitrag zur Ressourcenokonomie zu seinem Theorem aus dem Bereich der Wettbewerbsanalyse siehe Hotellings Gesetz Die Hotelling Regel ist ein bedeutendes Theorem in der Mikrookonomie Sie wurde von Harold Hotelling in seinem Artikel The Economics of Exhaustible Resources erstmals 1931 vorgestellt Hotellings Regel besagt dass der Preis fur eine erschopfbare Ressource im Zeitablauf mit dem Zinssatz ansteigen muss Inhaltsverzeichnis 1 Definition 1 1 Mathematische Herleitung 2 Aktueller Forschungsstand 3 Literatur 4 Siehe auch 5 EinzelnachweiseDefinition Bearbeiten nbsp Vereinfachte Darstellung der Knappheitsrente und den Grenzkosten der ForderungDer Preis bei erschopfbaren Ressourcen kann nicht identisch mit den Grenzkosten sein wie es sich zum Beispiel nach dem Modell der vollstandigen Konkurrenz ergeben wurde Ware dies namlich der Fall dann ware es optimal den gesamten Ressourcenbestand moglichst schnell zu fordern und die Gewinne in andere hohere Rendite erzielende Projekte zu investieren Ein Besitzer eines Ressourcenbestandes ist also nur dann bereit Ressourcen nicht zu verkaufen wenn er erwarten kann dass sich der Wert der Ressource uber die Zeit mit dem Marktzinssatz erhoht Eine geringere Wertsteigerung wurde ihn dazu veranlassen in der aktuellen Periode mehr zu verkaufen eine hohere Wertsteigerung ware ein Anreiz das Angebot zu verringern Die Knappheitsrente gibt dabei die Opportunitatskosten des Verkaufs einer zusatzlichen Ressourceneinheit an Die Entwicklung der Knappheitsrente mit dem Marktzinssatz wird als Hotelling Regel bezeichnet Viele Modelle in der Ressourcenokonomie basieren auf diesem Prinzip Mathematische Herleitung Bearbeiten Eine nicht erneuerbare Ressource stehe in begrenzter Menge zur Verfugung und es entstehen keine Lagerkosten In jeder Periode entsteht ein bestimmter Nutzen durch den Konsum der Ressource Zukunftige Nutzen konnen diskontiert werden Somit gibt es eine Wohlfahrtsfunktion uber T Perioden W t 0 T 1 1 r t u t x t displaystyle W sum t 0 T frac 1 1 r t u t x t nbsp mit W displaystyle W nbsp die Wohlfahrt r displaystyle r nbsp der Diskontsatz des Nutzens u t x t displaystyle u t x t nbsp der Nutzen in Periode t displaystyle t nbsp abhangig von der Fordermenge x t displaystyle x t nbsp in Periode t displaystyle t nbsp T displaystyle T nbsp Zeitpunkt zu dem die Ressource erschopft ist Die Wohlfahrtmaximierungsfunktion lasst sich wie folgt darstellen W m a x x 0 x 1 x T displaystyle W rightarrow max x 0 x 1 x T nbsp unter den folgenden Bedingungen dass der Verkauf in allen Perioden zusammen kleiner gleich dem gesamten verfugbaren Bestand der Ressource x displaystyle bar x nbsp sein muss t 0 T x t x displaystyle sum t 0 T x t leq bar x nbsp und dass es keinen negativen Abbau gibt Nicht Negativitatsbedingung x t 0 t displaystyle x t geq 0 quad forall t nbsp Zur Herleitung der Optimalitatsbedingung mussen alle Nutzenfunktionen in jeder Periode gleich sein u t x t u s x s t s displaystyle u t x t u s x s quad forall t neq s nbsp Gleichzeitig muss der Nutzen in jeder Periode gleich der maximalen Zahlungsbereitschaft sein u t x t Z B x t displaystyle u t x t ZB x t quad nbsp Zur Vereinfachung wird im Folgenden angenommen dass es nur zwei Perioden gibt dass in jeder Periode etwas abgebaut wird und dass am Ende die Ressource vollstandig abgebaut ist x 0 gt 0 x 1 gt 0 x 0 x 1 x displaystyle x 0 gt 0 x 1 gt 0 x 0 x 1 bar x nbsp Dann folgt aus dem Maximierungsproblem die Optimalitatsbedingung Hotelling Regel u x 0 u x 1 1 r r u x 1 u x 0 u x 0 displaystyle u prime x 0 frac u prime x 1 1 r Leftrightarrow r frac u prime x 1 u prime x 0 u prime x 0 nbsp Aktueller Forschungsstand BearbeitenWiederholt wurde festgestellt dass die Hotelling Regel mit der tatsachlichen Entwicklung der Weltmarkt Preise fur naturliche Ressourcen nicht vereinbar ist 1 2 Das liegt unter anderem daran dass die ursprungliche Formulierung der Hotelling Regel auf einer Partialanalyse beruht eine Herleitung der Regel im Rahmen eines allgemeinen Gleichgewichtsmodells sagt konstante Preise fur endliche Ressourcen voraus 3 Dennoch wird die Regel in ihrer einfachen Form weiterhin in vielen Modellen der Ressourcen und Klimaokonomie verwendet Literatur BearbeitenS Devarajan and A C Fisher 1981 Hotelling s Economics of Exhaustible Resources Fifty Years Later Journal of Economic Literature Vol 19 1 65 73 L C Gray 1914 Rent under the Assumption of Exhaustibility Quart J Econ Vol 28 466 489 H Hotelling 1931 The Economics of Exhaustible Resources J Polit Econ Vol 39 137 175 Siehe auch BearbeitenSolow Stiglitz EffizienzbedingungEinzelnachweise Bearbeiten J Hassler P Krusell 2012 Economics and Climate Change Integrated Assessment in a Multi Region World NBER Working Papers 1 2012 S 25 Hans Werner Sinn 2008 Das grune Paradoxon Warum man das Angebot bei der Klimapolitik nicht vergessen darf Perspektiven der Wirtschaftspolitik Vol 9 Special Issue S 125 126 B Gaitan Richard Tol I Yetkiner 2006 The Hotelling s Rule Revisited in a Dynamic General Equilibrium Model In O Esen A Ogus Proceedings of the International Conference on Human and Economic Resources Izmir Izmir University of Economics Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hotelling Regel amp oldid 226985124