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Horst Ziebell 14 November 1927 in Dramberg 17 August 2007 in Bad Oldesloe war ein deutscher Sonderpadagoge und Schulleiter Leben und Wirken BearbeitenDer aus Pommern stammende Ziebell war ein Sohn des Behordenangestellten Paul Ziebell und dessen Ehefrau Hedwig geborene Muller Den Besuch der Ratsschule in Stettin bis Ende 1944 musste er aufgrund des Reichsarbeitsdienstes und des Militardienstes und britischer Gefangenschaft aussetzen Die Familie floh nach Lubeck wo Ziebell im Marz 1947 am Katharineum das Reifezeugnis erhielt Von 1948 bis zum 17 Marz 1950 studierte er Padagogik fur Volksschullehrer an der Padagogischen Hochschule Kiel Nach der Ersten Lehrerprufung unterrichtete er an Hilfsschulen in Schleswig Holstein und Hamburg wo er im Marz 1953 die Zweite Lehrerprufung ablegte Ziebell der in Hamburg mit seiner Frau Lucie geborene Thiele lebte unterrichtete danach anfangs als Sonderschullehrer an der Hilfsschule Burgstrasse in Hamburg Borgfelde Begleitend hierzu belegte er von 1953 bis 1955 einen neu eingerichteten sonderpadagogischen Zusatzstudiengang An der Hammer Schule ubernahm er eine Vorklasse fur Kinder mit schweren meist geistigen Behinderungen Obwohl die Nachfrage nach derartigen Unterrichtsformen gross war bestanden zu dieser Zeit derartige Vorklassen nur an vier Hamburger Hilfsschulen Da behinderte Kinder als nicht lern und schulpflichtig angesehen wurden zogerte die Hamburger Schulverwaltung weitere Klassen fur solche Schuler einzurichten Am 12 Februar 1960 lud Ziebell Eltern geistig behinderter Kinder in seine Schule ein Wahrend der von ihm geleiteten Versammlung grundeten sie die Lebenshilfe Hamburg Im Mai desselben Jahres trafen sich in der Aula der Fremdsprachenschule erneut viele Eltern Diese forderten vehement geistig behinderten Kindern ein Recht auf Schulbesuch einzuraumen Die Hamburger Schulbehorde kam diesen Forderungen im Herbst 1960 nach Sie folgte damit dem Beispiel Munchens wo zuvor zwei Behindertenschulen eroffnet worden waren Die Behorde beauftragte Ziebell damit diese erste staatliche Lehreinrichtung in Hamburg aufzubauen deren Leitung er 1961 ubernahm Die Schule eroffnete am 5 April an der Elbchaussee 99 Den drei Klassen mit anfangs 23 wenig spater 36 Schulern standen anfangs nur den Bedurfnissen der Schuler nicht angemessene Raumlichkeiten zur Verfugung Die Schule hatte drei Lehrer eine Jugendleiterin und eine Kindergartnerin Ziebell schlug vor ihr den Namen Heilpadagogische Tagesschule zu geben Ab 1963 richtete die Schulbehorde Ziebells Modell folgend sechs weitere derartige Schulen ein Die Schule an der Elbchaussee erhielt aufgrund steigender Schulerzahlen 1963 eine Filialschule in der Notkestrasse 23 Einen den Anforderungen genugenden Neubau erhielt sie im November 1974 im Kielkamp 16 als Sonderschule fur Geistigbehinderte Kielkamp nbsp Schule am Kielkamp 2020 Ostern 1964 bekam die Schule in der Notkestrasse sogenannte Ko Klassen fur Kinder die nicht nur geistig sondern auch korperlich behindert waren Die Schule im Kielkamp richtete solche Klassen 1975 ein Da diese Schule ausreichend Platz bot ubernahm sie 1977 die Schuler vom Standort Notkestrasse der daraufhin schloss Horst Ziebell erarbeitete in seiner Zeit als Schulleiter nicht nur die Organisation der Schulen sondern schuf basierend auf einem ganzheitlichen Menschenbild als Erster padagogische Konzepte fur Behindertenschulen Als Voraussetzung hierfur erachtete er die Kooperation von Eltern und Schule Er sah es als primares Ziel der Schule an geistig behinderten Kindern zur Gemeinschaftsfahigkeit zu verhelfen Durch praktische Tatigkeiten wollte er ihnen ein moglich selbststandiges Leben ermoglichen mit dem Ziel einen kleinen Beitrag zu ihrem eigenen Lebensunterhalt leisten zu konnen Daher konzipierte er einen praxisorientierten Ganztagsunterricht Da noch keine geeigneten Konzepte existierten schrieb Ziebell in einer Kommission mit Oberschulrat Otto Hattermann Schulleiterin Gerda Luscher und Professorin Ursula Hagemeister einen ersten verbindlichen Lehrplan fur Behindertenschulen Auf Bundesebene der Lebenshilfe engagierte er sich in dessen padagogischen Ausschuss Dort erarbeitete er Texte mit die Empfehlungen fur Erziehung und Unterricht an Sonderschulen fur geistig Behinderte gaben Diese erschienen 1965 und 1966 Als Lehrbeauftragter der Universitat Hamburg unterrichtete er Sonderpadagogik und ubernahm die Studenten als Referendare an seiner Schule 1989 ging Ziebell der Wert auf Teamarbeit und ein Kollegium mit Lehrern aus unterschiedlichsten beruflichen Werdegangen und Ausbildungen legte in den Ruhestand Der Hamburger Senat verlieh ihm 1998 die silberne Medaille fur treue Arbeit im Dienste des Volkes Literatur BearbeitenBodo Schumann Ziebell Horst In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 6 Wallstein Gottingen 2012 ISBN 978 3 8353 1025 4 S 392 393 Bodo Schumann Nach der Vernichtung der Umgang mit Menschen mit Behinderungen in der Hamburger Politik und Gesellschaft 1945 bis 1970 LIT Verlag Munster 2018 ISBN 978 3 643 14178 1 S 149 152 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 22 April 2018 PersonendatenNAME Ziebell HorstKURZBESCHREIBUNG deutscher Sonderpadagoge und SchulleiterGEBURTSDATUM 14 November 1927GEBURTSORT DrambergSTERBEDATUM 17 August 2007STERBEORT Bad Oldesloe Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Horst Ziebell amp oldid 214700565