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Das Hohenstaufenbad war das grosste offentliche Schwimmbad der Stadt Koln Der 1885 eroffnete Prunkbau befand sich auf dem namensgebenden Hohenstaufenring einem Teil der Kolner Ringe Das Bad wurde im Zweiten Weltkrieg beschadigt und 1958 abgerissen Hohenstaufenbad im Jahre 1910 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Zweck und Nutzung 3 Zerstorung 4 Einzelnachweise 5 WeblinksGeschichte BearbeitenStadtische Bader waren im 19 Jahrhundert aus Hygienegrunden von Bedeutung so hatten 1883 lediglich 3 aller Kolner Wohnungen ein Bad 1 Der Kolner Stadtplaner und Stadtbaumeister Josef Stubben beauftragte im Marz 1883 die das Buro de Voss amp Alfred Muller mit der Ausarbeitung seiner Planskizze und mit dem Bau des Hohenstaufenbades Baubeginn war Dezember 1884 2 3 Der Komplex erstreckte sich uber den ganzen Block zwischen der Ringstrasse der Badstrasse heutige Schaevenstrasse dem Mauritiuswall und der Rubensstrasse Der strassenseitige Hauptbau wurde als zweigeschossiger Rechteckbau mit hohem Sockel zwei einachsigen Seitentrakten und einem dreiachsigen Mittelrisalit ausgefuhrt Das aussere Erscheinungsbild wurde durch Freitreppe Dreierbogeneingang und offene Loggia im ersten Obergeschoss betont Als Vorlage fur die Stadtverordnetenversammlung zur Entscheidung der Genehmigung des Statutentwurfs diente ein Druck und eine Denkschrift zur Erbauung des Hohenstaufenbads Stubben sorgte fur eine enorme Publizitat denn sein Artikel Das Badewesen in alter und neuer Zeit mit besonderer Beziehung auf das in Koln zu errichtende Hohenstaufenbad erschien gleich mehrfach in der Kolnischen Zeitung 4 Am 12 Mai 1883 erfolgte die Grundung der AG Hohenstaufenbad deren konstituierende Generalversammlung ein Kapital von 600 000 Mark beschloss Die Aktienerlose dienten zur Finanzierung des Bades die AG Hohenstaufenbad trat nach Eroffnung als Betreiber auf 5 Wahrend der Bauphase kam es zu technischen und finanziellen Problemen Dies ergibt sich aus dem Schriftwechsel des Stadtbaumeisters Stubben mit Architekten Aufsichtsratsmitgliedern und Unternehmern 6 Auch ein zivilrechtlicher Streit wurde gerichtsanhangig wie ein Urteil von der Zivilkammer des koniglichen Landgerichts zu Koln vom 21 Januar 1885 in Sachen Bauunternehmer Friedrich Linskens gegen die AG Hohenstaufenbad belegt Nach zweijahriger Bauphase wurde der Ziegelbau mit Werksteingliederungen im Juni 1886 zur Benutzung ubergeben 3 andere Quelle 1 Juli 1885 feierlich eroffnet 7 Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten der AG Hohenstaufenbad blieben so dass die Stadt Koln die Betreibergesellschaft am 10 Oktober 1887 ubernahm und am 1 April 1889 nach Beendigung der Liquidation die in endgultige Betriebs und Haushaltsfuhrung durch die Stadt Koln uberging Zweck und Nutzung BearbeitenAls einer der prunkvollsten reprasentativen Profanbauten der Stadt zielte das Bad auf das gehobene Burgertum als Gaste ab Es leitete eine vollig neue Badekultur in Koln ein In Tradition der romischen Thermen bot die Stadt ihren Burgern die bislang ausschliesslich die Rheinbadeanstalten nutzen konnten nunmehr einen Ort der Korperhygiene Es zeigte sich jedoch dass das Bad in dieser Form nicht wirtschaftlich zu betreiben war Bereits am 1 Oktober 1887 wurde die AG an die Stadt Koln in stadtische Tragerschaft ubertragen Ab dem 1 April 1889 erfolgte nach Beendigung der Liquidation die endgultige Betriebs und Haushaltsfuhrung durch die Stadt Koln Und ab 1892 war die Benutzung des Furstenbades nicht mehr gleichzeitig von drei sondern nur noch von einer Person gestattet Am 27 Marz 1913 konnte das Kind Elly Grunheck als 1 000 000ster Besucher des Hohenstaufenbads begrusst werden Einer Statistik der Stadt Koln zufolge war das Hohenstaufenbad mit 316 576 abgegebenen Badern im Jahre 1916 das grosste Bad der Stadt musste aber wegen Kohlenmangels im Februar und Marz 1917 und nochmals zwischen dem 25 Dezember 1920 und 9 Februar 1921 geschlossen werden Dieses Schicksal traf allerdings auch das Neptunbad und das Kaiser Wilhelm Bad 3 von insgesamt 18 offentlichen Badern der Stadt im Jahre 1916 8 Zerstorung BearbeitenVon den funf stadtischen Hallenbadern die im Zeitraum zwischen 1885 und 1914 entstanden uberstand lediglich das Neptunbad in Ehrenfeld den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadigt Die beiden Volksbader in der Fleischmengergasse und der Achterstrasse waren bei einem Luftangriff am 30 Juni 1943 vollig zerstort worden 9 Das Hohenstaufenbad brannte bei diesem Angriff aus wurde jedoch nicht weiter zerstort 10 Nach dem Krieg wurden sogar wieder Fenster eingesetzt Die Bauten aus der Kaiserzeit wurden jedoch von den Leitern des Wiederaufbaus der Stadt Koln als nicht erhaltenswert beurteilt und man nahm selbst geringe Beschadigungen zum Anlass sich ihrer zu entledigen Zeitgleich mit dem Hohenstaufenbad wurden die wiederaufbaufahigen Ruinen der alten Kolner Oper des Kunstgewerbemuseums des neugotischen Gurzenich Treppenhauses des Rathauses des Hauptbahnhofes der Markthalle der Hohenzollernbruckenturme des Wallraf Richartz Museums des Kaiserin Augusta Denkmals und des Kaiser Friedrich Denkmals bis allesamt 1958 abgerissen 11 Einzelnachweise Bearbeiten Carl Dietmar Werner Jung Kleine illustrierte Geschichte der Stadt Koln 2002 S 194 f Eva Brues Badebauten In Eduard Trier Hrsg Kunst des 19 Jahrhunderts im Rheinland Band 2 Architektur II Schwann 1980 ISBN 3 590 30254 2 S 244 a b Cap 7 Badeanstalten mitgeteilt von J Stubben In Architekten und Ingenieur Verein fur Niederrhein und Westfalen Hrsg Koln und seine Bauten Festschrift zur VIII Wanderversammlung des Verbandes deutscher Architekten und Ingenieur Vereine in Koln vom 12 bis 16 August 1888 Konig 1984 ISBN 3 88375 036 0 S 561 google com PDF abgerufen am 17 Juni 2022 Kolnische Zeitung vom 5 6 7 9 11 und 12 April 1883 Alleskonner gesucht Leonard Ennen der erste Kolner Stadtarchivar S 55 PDF 3 0 MB Archive NRW Klara van Eyll Alte Adressbucher erzahlen Leben und Alltag in Koln Greven Koln 1993 ISBN 3 7743 0277 4 S 115 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche abgerufen am 17 Juni 2022 Die stadtischen Badeanstalten in den Rechnungsjahren 1916 bis 1922 Nicht mehr online verfugbar In digitalis ub uni koeln de 1922 S 5 archiviert vom Original am 4 Marz 2016 abgerufen am 17 Juni 2022 Gabi Langen Sport und Freizeitpolitik in Koln 1945 bis 1975 Koln 2006 S 192 urn nbn de 101 1 201506022095 WDR Koln in Trummern Abgerufen am 29 Dezember 2021 Hiltrud Kier Die Kolner Neustadt Hrsg Beitrage zu den Bau und Kunstdenkmalern im Rheinland Band 23 Dusseldorf 1977 Weblinks BearbeitenStadt Koln historisches Archiv PDF 3 0 MB Gabi Langen Sport und Freizeitpolitik in Koln 1945 bis 1975 Koln 2006 S 192 urn nbn de 101 1 201506022095 50 933078 6 940269 Koordinaten 50 55 59 1 N 6 56 25 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hohenstaufenbad amp oldid 236177046