www.wikidata.de-de.nina.az
Als hochfester Beton werden in den Normen Betone ab einer Zylinderdruckfestigkeit von grosser 50 N mm bis einschliesslich 100 N mm C 100 115 klassifiziert Der erste im Eurocode 2 genormte hochfeste Beton ist ein C55 67 der eine charakteristische Zylinderdruckfestigkeit von mindestens 55 N mm erreichen muss Inhaltsverzeichnis 1 Wasserzementwert 2 Fliessmittel 3 Silika 4 Zemente mit grosser Mahlfeinheit 5 Geschichte 6 WeblinksWasserzementwert BearbeitenDie hochfesten Betone zeichnen sich durch ein dichtes und homogenes Gefuge mit einem geringen Kapillarporenanteil aus In der Betonrezeptur unterscheiden sie sich vom Normalbeton vor allem durch einen geringeren Wasserzementwert In normalfesten Betonen betragt die Wasserzugabe in der Regel das 0 5 bis 0 7 fache der Zementmasse Diese Relation wird bei hochfesten Betonen auf Werte zwischen 0 35 und 0 25 reduziert Somit enthalt hochfester Beton weniger Wasser als zur vollstandigen Hydratation des Zementes notwendig ist w z 0 40 Ausserdem ist nur wenig ungebundenes Wasser im Zementstein vorhanden das die Bildung von Kapillarporen hervorruft Daruber hinaus ist unhydratisierter Zementklinker als hochfester Zuschlag vorhanden der einen optimalen Verbund zum umgebenden hydratisierten Zementstein aufweist nbsp Hydratation normalfesten BetonsFliessmittel BearbeitenUnter dem Aspekt einer baustellengerechten Verarbeitbarkeit sind niedrige Wasserzementwerte nur durch den Einsatz von leistungsfahigen Fliessmitteln moglich Die Wirkung der Fliessmittel beruht auf einer Verteilung der Zementagglomerate und einer Art Schmierwirkung Da die Zugabe von Mikrosilika den Frischbeton versteift und eine klebrige Konsistenz erzeugt ist der fliessfahige Konsistenzbereich KF bzw die Ausbreitmassklasse F4 mit einem Ausbreitmass von mehr als 49 cm anzustreben nbsp Hydratation hochfesten Betons mit SilikaSilika BearbeitenDie hoheren Betonfestigkeiten werden neben dem niedrigen w z Wert vor allem durch die Beimengung feinster Zusatzstoffe erzielt Ublicherweise wird deshalb bei der Herstellung von hochfesten Betonen Silikastaub zugegeben Die Silikapartikel sind rund 30 bis 100 mal kleiner als die Zementkorner und bestehen nahezu vollstandig aus amorphem Siliciumdioxid das bei der Herstellung von Siliziummetallen und Ferrosilicium entsteht und mittels Elektrofiltern aus den Rauchgasen gewonnen wird Die festigkeitssteigernde Wirkung des Mikrostaubs ist durch drei Ursachen zu erklaren Aufgrund ihrer Gestalt und Grosse sind die Silikapartikel in der Lage einen Teil des Porenraumes zwischen den Zementkornern auszufullen Damit wird die wegen der dispergierenden Wirkung der Fliessmittel bewirkte Gefugeverdichtung des Zementsteins noch einmal deutlich gesteigert und eine hohere Dichte erreicht Mikrofullereffekt Zusatzlich zur Zementhydratation lauft eine puzzolanische Sekundarreaktion zwischen dem bei der Zementhydratation entstehendem Calciumhydroxid C a O H 2 displaystyle Ca OH 2 nbsp und dem Silikastaub S i O 2 displaystyle SiO 2 nbsp ab Hierbei wird Calciumsilikathydrat C S H displaystyle CSH nbsp gebildet das gegenuber den Ausgangsstoffen eine hohere Festigkeit aufweist Eine wichtige Ursache ist ausserdem die deutliche Verbesserung der Mikrostruktur in der Verbundzone zwischen Zementstein und Zuschlag Der Grund ist eine Reduzierung des Calcium und Ettringit gehaltes in der Kontaktzone Dies lasst sich auch an den Bruchflachen von hochfesten Betonprufkorpern erkennen Die Flachen sind relativ glatt der Bruch erfolgt nicht wie bei normalfestem Beton um die Zuschlage herum sondern durch die Zuschlage hindurch Hauptsachlich tragt der verbesserte Verbund zwischen Zuschlag und Matrix zur Festigkeitssteigerung bei die puzzolanische Sekundarreaktion nur zu etwa 20 Prozent Zemente mit grosser Mahlfeinheit BearbeitenIn hochfesten Betonen finden auch Zemente Verwendung die weitaus feiner als auf die ublichen 3200 bis 3500 Blaine des Portlandzementes Pz35 aufgemahlen sind und Werte um 5000 bis 5500 Blaine aufweisen konnen Diese Feinstzemente sind aufgrund ihrer grossen spezifischen Oberflache ausserst aufwendig herzustellen sie verbrauchen erheblich mehr Energie zu ihrer Aufmahlung und lassen sich nicht mit jeder beliebigen Art Zementmuhlen herstellen Sie stellen auch besondere Anforderungen an das Trennverfahren Separation und die hierfur verwendeten Maschinen Sichter Ausserdem sind an die Lagerung erhohte Anforderungen gestellt um die hohe spezifische Oberflache auch uber die Lagerdauer erhalten zu konnen Geschichte BearbeitenBereits Anfang der 1950er Jahre schaffte es Otto Graf Betone mit einer Druckfestigkeit von 75 N mm herzustellen Mit einem w z Wert von 0 32 Basalt zuschlagen sowie mit niedrigen Temperaturen und unter Druck erhartet wurden Mitte der 1960er Jahre durch Kurt Walz im Labor Festigkeiten bis 140 N mm erreicht Den Durchbruch fur die Herstellung von hochfestem Ortbeton brachte aber erst die Entdeckung des Silika als Betonzusatzstoff und die Entwicklung von Hochleistungsverflussigern in den 1970er Jahren Die Erstanwendung in Deutschland erfolgte 1990 mit einem B 85 bei dem Hochhaus Trianon in Frankfurt Weitere Erfahrungen liegen 2008 bezuglich der Anwendung von hochfestem Beton bei Bruckenbauten und Bodenplatten nach Wasserhaushaltsgesetz vor Weblinks BearbeitenHochfester Beton Hochleistungsbeton PDF 116 kB Zement Merkblatt Betontechnik B16 10 2002 Bauberatung Zement abgerufen am 21 Januar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochfester Beton amp oldid 202784023