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Der Hirschbergen Tunnel auch Schwarzenbergischer Schwemmkanaltunnel tschechisch Tunel Schwarzenberskeho kanalu ist ein ehemaliger Schwemmtunnel des Schwarzenbergischen Schwemmkanals im Bohmerwald Tschechien Das in Tschechien einzigartige Bauwerk ist als Technisches Denkmal geschutzt und befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Nova Pec Neuofen Hirschbergen TunnelHirschbergen TunnelEinlaufportal von 1896Nutzung HolzschwemmeVerkehrsverbindung Schwarzenbergscher SchwemmkanalOrt Jeleni BohmerwaldLange 396 mAnzahl der Rohren 1BauBauherr Joseph II Furst von SchwarzenbergBaubeginn 1821Fertigstellung 1823Planer Joseph Rosenauer BetriebSchliessung 1961LageHirschbergen Tunnel Jihocesky kraj KoordinatenEinlaufportal 48 49 7 5 N 13 52 23 7 O 48 818763333333 13 873253333333Auslaufportal in Jeleni 48 48 59 3 N 13 52 38 6 O 48 816473611111 13 877391111111 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographie Bearbeiten nbsp Innenansicht nbsp AuslaufportalDer Tunnel befindet sich nordlich der Ortschaft Jeleni Hirschbergen und durchortert den Sattel zwischen den Bergen Plesivec Flossberg 977 m n m und Jelenska hora Hirschberg 1068 m n m Geschichte BearbeitenDer Hirschbergen Tunnel wurde von 1821 bis 1823 im Zuge der Erweiterung des Schwarzenbergischen Schwemmkanals als Teil des Neuen Kanals zwischen dem Lichtwasser und der Hirschbachriese errichtet Die Plane dazu stammten vom 1804 verstorbenen Erbauer des Kanals Joseph Rosenauer Die Bauausfuhrung erfolgte unter der Leitung des Direktors der Furstlich Schwarzenbergischen Herrschaften Ernest Mayer durch die Ingenieure Falta und Kraus 1823 war der Durchbruch des 221 Klafter 419 m langen Tunnels mit einer Breite von 2 6 Metern und einer Hohe von 3 7 Metern gemessen vom Kanalboden vollendet Um Beschadigungen durch Wanderer zu verhindern aber auch um dem Werk ein gefalligeres Aussehen zu verschaffen erhielt der Tunnel zwei gemauerte Portale 1 Aus dem Auslaufportal sturzte das Wasser mit dem Schwemmholz auf einer 286 6 m langen Riese mit einem maximalen Gefalle von 90 in Jeleni Hirschbergen in den Alten Kanal Nachdem in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts der Brennholzbedarf im Zuge der zunehmenden Verwendung von Kohle gesunken war erfolgte ein Umbau des bohmischen Teils des Kanals fur die Flosserei von Stammholz Dazu wurde im Jahre 1896 der stark gekrummte Tunnelabschnitt vor dem Einlaufportal durch einen Gelandeeinschnitt mit grosserem Krummungsradius ersetzt und der Tunneleingang um 23 Meter zuruckversetzt Damit betragt die aktuelle Lange nur mehr 396 5 Schragmeter 2 Auch das mit neogotischen Schmuckelementen versehene Einlaufportal wurde am neuen Standort wieder errichtet allerdings nunmehr ohne den getrennten Eingang fur den Treppelweg Nach Beseitigung aller weiteren engen Kanalkrummungen war es ab etwa 1900 moglich vom Lichtwasserbach weg 19 Meter lange ab dem Neuofener Bach sogar 23 Meter lange Holzstamme bis zum Hefenkriegbach und weiter zur Moldau zu schwemmen Der Abtransport der Holzstamme erfolgte ab Salnau meist mit der Bahn Mit Errichtung des Eisernen Vorhangs und der Grenzbefestigungen der Tschechoslowakei im Kalten Krieg lag das Bauwerk in der Grenzzone mit Ausnahme der Zeit zwischen 1965 und 1974 war es nicht offentlich zuganglich Der tschechische Teil des Schwemmkanals zwischen dem Lichtwasserbach und der Moldau bei Salnau war noch bis 1961 in Benutzung Im Dezember 1965 wurden im Tunnel 185 Mopsfledermause gezahlt In den Folgejahren sturzte der Tunnel teilweise ein 1980 wurde das untere Tunnelportal renoviert Anlasslich des 200 Jubilaums des Baubeginns am Kanal wurde der Hirschbergen Tunnel in den Jahren 1989 1991 restauriert Der Tunnel ist zum Schutz der Fledermause im Nationalpark und aus Sicherheitsgrunden nur auf kurzen Stucken an den Portalen zuganglich Beschreibung BearbeitenZu dem mit zwei Eckturmchen funf Zinnen zwei Schlusselscharten und einem Spitzbogen verzierten steinernen Einlaufportal fuhrt ein gekrummter tiefer Gelandeeinschnitt der ursprunglich auch Teil des Tunnels war Bei der Restaurierung wurde das Portal wieder in seinen Urzustand von 1896 versetzt Bei einer fruheren Instandsetzung des Portals war vor 1930 die Anzahl der Zinnen auf drei reduziert worden Der linksseitig neben der am oberen Abschnitt ca 1 25 Meter breiten zumeist ausgemauerten Schwemmrinne fuhrende Treppelweg ist maximal einen Meter breit Die Firsthohe betragt hier zwei Meter Nach acht Metern ist der Tunnel mit einem Stahlgittertor versperrt Auf den ersten 25 Metern ist der Tunnel mit Granit ausgekleidet Der durch eine zinnengekronte Mauer umschlossene Ausbruchsschacht II befindet sich 100 8 m unterhalb des Eingangsportals Er ist bis zur Kanalsohle acht Klafter 15 2 m tief und durch einen Gitterrost gesichert In einen Stein am Ubergang der Tunnelfirste zum Schacht ist der Name Falta eingemeisselt 100 Meter unterhalb des Schachtes ist in der Tunnelwand ein Granitquader mit der Jahreszahl 1877 eingebracht Der ebenfalls mit Mauer und Rost uberspannte Ausbruchsschacht I liegt 172 8 Meter unterhalb des Ausbruchsschachtes II drei seiner Wande bestehen seit der Reparatur aus Spritzbeton und eine Wand aus Granitquadern Seine Tiefe betragt bis zur Kanalsohle sieben Klafter 13 3 m 3 Der nachfolgende wieder mit Granit ausgekleidete Tunnelabschnitt besitzt eine Breite von 2 2 Metern und hat uber der Abdeckung der 0 90 Meter tiefen Schwemmrinne eine Firsthohe von ca zweieinhalb Metern 122 8 Meter unterhalb des Ausbruchsschachtes I liegt in 895 m n m das Auslaufportal mit der Inschrift Im Iahre 1823 Hinter dem Portal befindet sich im Tunnelinnern ein eingemeisseltes Schwarzenbergisches Wappen mit Furstenkrone und den Zeichen 18 JA 38 Johann Adolf 14 Meter oberhalb des Portals ist der Tunnel durch ein Eisengitter versperrt Die in alterer Literatur angegebene Lange von 389 Metern wurde 1991 durch eine von osterreichischen Hohlenforschern unter der Leitung von Erhard Fritsch vorgenommene Nachmessung auf 396 4 Meter korrigiert Der Hohenunterschied zwischen Ein und Ausfluss betragt 6 68 m damit besteht im Tunnel ein Gefalle von 17 Neben der heute fast trockenen Schwemmrinne fuhrt ein Treppelweg durch den Tunnel 3 Literatur BearbeitenCarl Ernest Mayer Beschreibung der grossen Schwemm Anstalt auf der Herrschaft Krummau in Bohmen Mit 2 Planen und 8 lithographirten Ansichten Sollinger Wien 1831 Sonderabdruck aus Allgemeine osterreichische Zeitschrift fur den Landwirth Forstmann und Gartner Digitalisat Erhard Fritsch Der Schwarzenberg Schwemmkanal im Wandel der Zeit In Mitteilungen des Landesvereins fur Hohlenkunde in Oberosterreich Heft 1993 1 laufende Nr 98 39 Jahrgang S 43 74 zobodat at PDF Fritz Lange Von Bohmen nach Wien Der Schwarzenbergische Schwemmkanal Die Reihe Archivbilder Sutton Erfurt 2004 ISBN 3 89702 723 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hirschbergen Tunnel Schwarzenberger Schwemmkanal Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Mayer 1831 S 31 Fritsch 1993 S 49 a b Fritsch 1993 S 60 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hirschbergen Tunnel amp oldid 230809428