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Hessdalen AMS ist die Abkurzung fur Hessdalen Automatic Measurement Station automatische Messstation Hessdalen Es handelt sich dabei um eine seit dem 7 August 1998 automatisch arbeitende Station zur Registrierung unidentifizierter schwebender Leuchtphanomene nahe dem Gebirgstal Hessdalen in Norwegen den sogenannten Hessdalen Lichtern Die Station ist mit mehreren Kameras und optischen Geraten ausgestattet einem Magnetometer einer Wetterstation sowie Sensoren fur elektromagnetische Strahlung Betrieben wird die Station von der Hochschule Ostfold Weil die Ausrustung der Station in einem blauen Container untergebracht ist wird sie auch als Blue Box bezeichnet Natur und Ursprung des Hessdalen Phanomens sind bis heute Gegenstand kontroverser Diskussionen und konnten trotz mehrjahriger Untersuchungen bisher nicht geklart werden Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Untersuchungen 2 1 Projekt Hessdalen 1983 1985 2 2 New Project Hessdalen ab 1995 2 3 Projekt EMBLA 1999 2004 2 4 Kritik an den Untersuchungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenIm Dezember 1981 wurden im Gebiet von Hessdalen erstmals ungewohnliche Lichterscheinungen gesehen Laut den Berichten konnten die Lichter sich langsam schwebend bewegen stoppen bis zu einer Stunde stillstehen und auf hohe Geschwindigkeiten beschleunigen Die Lichter wurden an verschiedenen Stellen gesehen Hoch am Himmel dicht uber dem Boden uber Hausern meistens jedoch uber Bergen oder in deren Nahe Beschreibungen und Fotos zeigten dass die Lichter verschiedene Formen und Farben annehmen konnen 1 Untersuchungen BearbeitenProjekt Hessdalen 1983 1985 Bearbeiten Zur Untersuchung des Phanomens wurde 1983 das Projekt Hessdalen von Erling P Strand Diplomingenieur fur Elektrotechnik gegrundet Strand koordinierte die ca 35 Felduntersucher vor Ort welche die Beobachtungen und Messungen durchfuhrten Das Projekt hatte zum Ziel die Objekte zu beobachten und mit technischen Geraten wie Kameras Radar Laser Infrarot Geraten und Magnetometer aufzuzeichnen um mehr uber die Natur des Phanomens zu erfahren Die erste Beobachtungsphase fand vom 21 Januar bis zum 26 Februar 1984 statt Eine zweite Phase 1985 blieb wegen schwierigen Wetters ergebnislos Unterstutzt wurde das Projekt von der Norwegischen Forschungsgesellschaft fur Verteidigung Forsvarets forskningsinstitutt mit technischer Ausrustung Verschiedene Universitaten und Personen waren durch Beratung und Analysen beteiligt Zu den Mitwirkenden gehorten O Andreassen vom Institut fur theoretische Astrophysik Jan Egeland vom Physikalischen Institut der Universitat Oslo J Havskov vom Institut fur Festkorperphysik der Universitat Bergen J Allen Hynek von der astronomischen Fakultat der Northwestern University J A Tellefsen von der Koniglich Technischen Hochschule Stockholm sowie Harley D Rutledge von der University of Missouri Das Ergebnis der Beobachtungen waren 188 ungewohnliche Sichtungen von denen 53 entspricht 28 nicht identifiziert und als Hessdalen Phanomen eingestuft wurden Darunter sind zwei Sichtungen bei denen sich die Objekte bei sehr guter Datengrundlage extrem ungewohnlich verhalten 2 Neben der visuellen Wahrnehmung konnten die Objekte auch mit Radar und Laser erfasst werden andere Gerate lieferten keine oder nicht eindeutige Ergebnisse Eine schlussige Erklarung fur das Hessdalen Phanomen konnte nicht gefunden werden dies stand aber auch nicht im Vordergrund sondern die Sammlung verlasslicher Daten New Project Hessdalen ab 1995 Bearbeiten Im Jahr 1994 zehn Jahre nach Abschluss von Project Hessdalen wurde der erste internationale Workshop uber die unidentifizierten atmospharischen Lichterscheinungen in Hessdalen First International Workshop on the Unidentified Atmospheric Light Phenomena in Hessdalen abgehalten 27 Wissenschaftler aus acht Landern nahmen teil vor allem Spezialisten fur Kugelblitz Phanomene Der Workshop schloss mit dem Ergebnis dass es sich bei dem Hessdalen Phanomen nicht um Kugelblitze handele und das Phanomen mit den gangigen Modellen nicht geklart werden konne 3 Es wurde angeregt die Forschung weiter zu vertiefen und mehr Daten zu sammeln Als Folge wurde 1995 von der Hochschule Ostfold das New Project Hessdalen gegrundet wieder unter der Leitung von Erling P Strand Die hauptsachliche Arbeit des Projekts bestand darin eine automatische Messstation zu entwickeln diese zu uberwachen und die Daten auszuwerten Die 1998 fertiggestellte Hessdalen Automatic Measurement Station ist das Ergebnis dieses Projekts 4 Projekt EMBLA 1999 2004 Bearbeiten 1999 wurde von einem italienischen Wissenschaftlerteam das Projekt EMBLA ins Leben gerufen Finanziert wurde das Projekt vom Institut fur Radioastronomie in Bologna Istituto di Radioastronomia di Bologna IRA und der Hochschule Ostfold 5 EMBLA sollte das Projekt Hessdalen weiterfuhren und das Phanomen mit modernen Geraten untersuchen Geleitet wurde das Projekt von Ph D Massimo Teodorani Astrophysiker des Instituts fur Radioastronomie und Gloria Nobili Physikerin an der Universitat Bologna In mehrwochigen Beobachtungsphasen der Jahre 2000 bis 2004 konnten die Forscher die Daten des Projekt Hessdalen bestatigen und mehrfach die Sichtung unidentifizierbarer atmospharischer Lichterscheinungen dokumentieren Eine Erklarung fur das Phanomen konnte auch das Projekt EMBLA nicht liefern Im Dokument EMBLA 2002 An Optical and Ground Survey in Hessdalen spekulieren die Autoren uber die Moglichkeit von atmospharischem Plasma als Ursprung des Phanomens ebenso wie uber eine ausserirdische Intelligenz oder simplen Betrug 6 7 Keine der Theorien kann jedoch uberzeugen Die Autoren halten weitere Fortschritte in der Forschung fur sehr schwierig solange nicht wesentlich grossere Ressourcen fur die Untersuchung zur Verfugung stehen 2013 veroffentlichten Forscher des Instituts fur Radioastronomie in Bologna die Hypothese dass es sich bei dem Phanomen um ionisiertes Gas Plasma handelt Wolken aus Ionen und Elektronen wurden uber dem Tal entstehen und ihre Energie in Form von Licht abgeben Die fur die Ionisierung notwendige Elektrizitat wurde durch die spezielle Geologie des Tals erzeugt Durch das zink und eisenhaltige Gestein auf der einen Seite und kupferreiches auf der anderen Seite des Tals sowie schwefelhaltige Gewasser welche die Talhalften verbinden wurde eine Art naturliche Batterie entstehen 8 Der Leiter des Hessdalen AMS Erling P Strand begrusst die Hypothese sieht aber auch Schwachen Die Orte des Erscheinens der Licht Phanomene wurden nicht mit der Batterie Hypothese korrelieren und es sei unwahrscheinlich dass eine derart schwache elektrische Feldstarke zu diesen Lichtern fuhren kann Weitere Untersuchungen seien wunschenswert um die These zu belegen oder zu widerlegen Kritik an den Untersuchungen Bearbeiten Skeptiker wie der Physiker Matteo Leone von der Universitat Bari zweifeln die Methoden von Projekt Hessdalen und Projekt EMBLA an Leone bezweifelt dass die EMLA Daten ein bislang unerklarliches Phanomen belegen Er vermutet dass es sich bei den Sichtungen lediglich um Autoscheinwerfer einer nahen Strasse handelt und fuhrt die scheinbar korrelierenden Messungen auf Fehler bei der Bedienung der Gerate oder Auswertung der Daten zuruck Allerdings erkennt auch Leone an dass Fotografien und Augenzeugenberichte die Existenz eines Phanomens belegen 9 Literatur BearbeitenMassimo Teodorani Hessdalen Research A Few Non Questioning Answers PDF 390 kB In Journal of Scientific Exploration Band 20 Nr 1 2006 englisch Matteo Leone Questioning Answers on the Hessdalen Phenomenon PDF 5 8 MB In Journal of Scientific Exploration Band 20 Nr 1 2006 englisch Massimo Teodorani A Long Term Scientific Survey of the Hessdalen Phenomenon PDF 761 kB In Journal of Scientific Exploration Band 18 Nr 2 2004 englisch Bjorn Gitle Hauge 10 years of scientific research of the hessdalen Phenomena PDF 550 kB International Meeting Le Ricerca Italiana nella Valle di Hessdalen Norvegia Cecina Livorno Italy Marz 2004 englisch Massimo Teodorani Gloria Nobili EMBLA 2002 An Optical and Ground Survey in Hessdalen PDF 1 2 MB Projekt EMBLA 2002 englisch Erling Strand Project Hessdalen 1984 Final Technical Report Projekt Hessdalen 1984 englisch Bjorn Gitle Hauge Investigation amp analysis of transient luminous phenomena in the low atmosphere of Hessdalen valley Norway In Acta Astronautica Band 67 Heft 11 12 2010 S 1443 1450 doi 10 1016 j actaastro 2010 01 019Weblinks BearbeitenProjekt Hessdalen Offizielle Homepage des Projekts Hessdalen zu der auch die Hessdalen AMS gehort Comitato Italiano per il Project Hessdalen Homepages des Italienischen Komitees fur das Projekt Hessdalen Seite grossteils auf Italienisch aber mit einigen englischsprachigen Artikeln Einzelnachweise Bearbeiten MSc EE Erling Strand Project Hessdalen 1984 Final Technical Report 1 Introduction Project Hessdalen abgerufen am 22 August 2009 englisch Siehe Tabelle unter Project Hessdalen 1984 Final Technical Report 3 1 The lights Zwei Falle mit 10 von 10 Punkten Seltsamkeit und 9 von 10 Punkten Daten Qualitat englisch abgerufen am 22 August 2009 Bjorn Gitle Hauge 10 years of scientific research of the hessdalen Phenomena PDF 550 kB Italian Committee for Project Hessdalen Marz 2004 abgerufen am 18 Oktober 2009 englisch no one were able to explain all of the artifacts with the phenomena MSc EE Erling P Strand Project Hessdalen Projekt Hessdalen 2000 abgerufen am 18 Oktober 2009 englisch Bjorn Gitle Hauge 10 years of scientific research of the hessdalen Phenomena PDF 550 kB Italian Committee for Project Hessdalen Marz 2004 abgerufen am 18 Oktober 2009 englisch Massimo Teodorani Gloria Nobili EMBLA 2002 An Optical and Ground Survey in Hessdalen PDF 1 2 MB Projekt EMBLA 2002 abgerufen am 22 August 2009 englisch bibcode 2001ESASP 496 285A E Ansbro et al SETV opportunity for European initiative in the search for extraterrestrial intelligence nasa ads abgerufen im August 2012 Jader Monari Stelio Montebugnoli Romano Serra Hessdalen A Perfect Natural Battery PDF 3 8 MB Italian Committee for Project Hessdalen 1 Marz 2013 abgerufen am 16 Mai 2014 englisch Matteo Leone Questioning Answers on the Hessdalen Phenomenon PDF 5 8 MB Nicht mehr online verfugbar In Journal of Scientific Exploration 2006 archiviert vom Original am 7 Januar 2010 abgerufen am 22 August 2009 englisch 62 821166666667 11 202608333333 Koordinaten 62 49 16 2 N 11 12 9 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hessdalen AMS amp oldid 226681695