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Henry Robertson Birdie Bowers 29 Juli 1883 in Greenock 29 Marz 1912 Ross Schelfeis Antarktis war ein britischer Polarforscher Er nahm an der Terra Nova Expedition 1910 1913 unter Robert Falcon Scott teil Bowers starb wie die anderen vier Mitgliedern von Scotts Polgruppe auf dem Ruckweg vom geographischen Sudpol Henry Bowers Oktober 1911 Inhaltsverzeichnis 1 Fruhes Leben 2 Terra Nova Expedition 1910 1912 3 Aussehen und Spitzname 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFruhes Leben BearbeitenBowers wurde 1883 in Greenock in eine Familie von schottischem Ursprung geboren und von seiner Mutter aufgezogen nachdem sein Vater in Rangun starb als Bowers drei Jahre alt war Das erste Mal zur See ging er als Kadett der Handelsflotte wo er auf der HMS Worcester ausgebildet wurde und funf Mal auf der Loch Torridon um die Welt segelte 1 1905 heuerte er bei der Royal Indian Marine an wurde beim Dienst in Ceylon und Burma zum Unterleutnant befordert und kommandierte ein Kanonenboot auf dem Fluss Irrawaddy Spater diente er auf der HMS Fox wo er Waffenschmuggel im Persischen Golf bekampfte 2 Terra Nova Expedition 1910 1912 BearbeitenBowers stiess 1910 zu Robert Falcon Scotts Terra Nova Expedition nachdem er die Berichte von Scotts fruherer Discovery Expedition und Ernest Shackletons Nimrod Expedition gelesen hatte Er besass keine vorhergehende Polarerfahrung wurde Scott aber von dessen Mentor und ehemaligen Prasidenten der Royal Geographical Society Sir Clements Markham empfohlen Markham hatte Bowers an Bord der HMS Worcester getroffen und war so von ihm beeindruckt dass Scott Bowers unbesehen zur Expedition einlud Als sie sich zum ersten Mal trafen war Scott von dem kleinen stammigen Mann jedoch nicht sehr beeindruckt Scott sagte Nun ja wir haben ihn jetzt bei uns und mussen das Beste daraus machen Bowers war zunachst nur fur die Schiffsmannschaft eingeplant Er erwies sich jedoch schnell als hochbegabter Organisator so dass Scott ihn bald zu einem Mitglied der Landungsgruppe beforderte die fur die Anlandung die Verwaltung der Guter die Navigation und die Verpackung der Schlittenrationen verantwortlich war Hier erwies sich sein aussergewohnliches Erinnerungsvermogen fur Scott als besonders hilfreich Scott hatte ursprunglich auch nicht geplant Birdie Bowers in seine Polargruppe aufzunehmen Bowers gehorte der Schlittengruppe an die von Scotts Stellvertreter Edward Evans geleitet wurde und die als letzte Unterstutzungsgruppe den Marsch von Scott und dessen Team nach Suden begleitete Am 4 Januar 1912 jedoch als die Umkehr dieser Unterstutzungsgruppe bevorstand wurde Bowers von Scott in die Polargruppe aufgenommen Dies war offenbar ein spontaner Entschluss Einige Experten wie der Antarktisforscher Ranulph Fiennes kommen demgegenuber zu der Einschatzung dass dies im Sinne eines schnelleren Vorankommens eine logische Entscheidung Scotts gewesen ist Offenbar kam Scott auch zu der Erkenntnis dass er einen weiteren erfahrenen Navigator benotigte um ihre Position am Sudpol zu bestatigen und eine Kontroverse wie jene um die Anspruche von Frederick Cook und Robert Peary am Nordpol zu vermeiden Jedoch hatte Scott nur wenige Tage zuvor den Mannern um Edward Evans befohlen ihre Skier zu deponieren Wahrend Scott Edward Wilson Lawrence Oates und Edgar Evans auf Skiern unterwegs waren auch wenn sie diese Technik nur unvollkommen beherrschten musste Bowers demzufolge zu Fuss weiterreisen Zudem zwangten sich nun funf Manner in das fur vier Personen ausgelegte Zelt und die ursprunglich fur vier Manner ausgelegten Rationen mussten nun auf funf umverteilt werden Am 16 Januar 1912 als sich Scotts Gruppe dem Pol naherte war es Bowers der als Erster die schwarze Fahne sah die das etwa einen Monat zuvor angelegte Lager Roald Amundsens markierte In diesem Moment wurde ihnen klar dass sie im Rennen um den Sudpol unterlegen waren Am 18 Januar erreichten sie den Sudpol und stiessen dort auf das von Amundsen zuruckgelassene Lager Polheim Dort erfuhren die Manner durch eine datierte Notiz dass Amundsen und seine Begleiter bereits 35 Tage zuvor am 14 Dezember 1911 erreicht hatten Ihre Ruckreise wurde bald zu einem todlichen Wettlauf gegen das aussergewohnlich schlechte Wetter Als Erster starb Edgar Evans am 17 Februar 1912 vermutlich aufgrund einer Gehirnverletzung die er sich zuvor bei einem Sturz in eine Gletscherspalte beim Abstieg vom Polarplateau uber den Beardmore Gletscher auf das Ross Schelfeis zugezogen hatte Am 16 Marz verliess der unter seinen erfrorenen Fussen leidende Lawrence Oates in einem Schneesturm das gemeinsame Zelt um in den Tod zu gehen und so seine Kameraden beim weiteren Marsch nicht zu behindern 3 Zusammen mit Scott und Edward Wilson marschierte Bowers drei Tage lang weiter bis sie nach weiteren 32 Kilometern am 20 Marz in einer Entfernung von 17 Kilometern vom nachsten Depot von einem Schneesturm aufgehalten wurden Dieser Schneesturm hielt mehrere Tage lang an langer als ihre Nahrungs und Brennstoffvorrate ausreichten Die von Hunger Kalte und Skorbut gezeichneten Manner waren zu schwach um sich weiter vorzukampfen Bowers Wilson und Scott starben am oder bald nach dem 29 Marz in ihrem Zelt 238 Kilometer von ihrem Basislager Ihre Leichen wurden im folgenden Fruhling am 12 November 1912 von einer Suchgruppe gefunden Das Zelt wurde uber ihnen zusammengelegt und daruber ein Schneehugel errichtet dessen Spitze ein Kreuz aus einem Paar Skiern uberragte Nach Bowers sind in der Antarktis die Bowers Mountains der Mount Bowers und der Bowers Piedmont Gletscher benannt Aussehen und Spitzname BearbeitenBowers war etwa 1 60 m gross und damit relativ klein Er hatte rotes Haar und eine hervorstechende schnabelahnliche Nase die ihm unter seinen Kameraden bald den Spitznamen Birdie einbrachte Er war fur seine Zahigkeit seine Verlasslichkeit und seinen Frohsinn bekannt Apsley Cherry Garrard ein weiteres Mitglied der Terra Nova Expedition bemerkte dass seine Arbeitskapazitat erstaunlich war und dass es nichts Subtiles an ihm gab Er war erkennbar einfach geradeheraus und selbstlos 4 In seinem Tagebuch schrieb Scott uber Bowers er sei der ausdauerndste Reisende der jemals eine Polarreise unternahm und auch einer der unerschrockensten und als sich die Probleme uber uns zusammenbrauten leuchtete sein unerschrockener Geist sogar noch heller und er blieb bis zum Ende frohlich hoffnungsvoll und unbezwingbar Literatur BearbeitenRoland Huntford The Last Place on Earth ISBN 0 689 70701 0 Ranulph Fiennes 2003 Captain Scott Hodder amp Stoughton Ltd ISBN 0 340 82697 5 Diana Preston A First Rate Tragedy ISBN 0 618 00201 4 Robert Falcon Scott Scott s Last Expedition The Journals ISBN 0 413 52230 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Henry Robertson Bowers Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Henry Robertson Bowers Kurzbiografie auf der Homepage des Polar Museum am Scott Polar Research Institute der University of CambridgeEinzelnachweise Bearbeiten Apsley Cherry Garrard The Worst Journey in the World Carroll amp Graf Publishers 1922 S 213 Apsley Cherry Garrard S 213 Online Reader Project Gutenberg Apsley Cherry Garrard ibid S 214Normdaten Person GND 1032226838 lobid OGND AKS LCCN no00015269 VIAF 96149196249074790235 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bowers Henry RobertsonALTERNATIVNAMEN Bowers Birdie Spitzname KURZBESCHREIBUNG britischer PolarforscherGEBURTSDATUM 29 Juli 1883GEBURTSORT GreenockSTERBEDATUM 29 Marz 1912STERBEORT Ross Schelfeis Antarktis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Henry Robertson Bowers amp oldid 238063959