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Die Heidenhohlen oder Heidenlocher beim Stockacher Stadtteil Zizenhausen sind kunstlich in den Felsen gehauene Gange und Raume am Heidenbuhl oberhalb des Zizenhauser Ortsteils Bleiche im Nordosten des baden wurttembergischen Landkreises Konstanz Inhaltsverzeichnis 1 Name 2 Lage und Aussehen 3 Geschichte 4 Einzelnachweise 5 Weblinks 6 LiteraturName BearbeitenUrsprunglich wurden die Hohlen fast immer Heidenlocher genannt und waren unter diesem Namen auch noch 1984 in den amtlichen Karten eingetragen 1 Heiden Namen gibt es oft bei Bau oder Bodendenkmalern deren Ursprung der Bevolkerung schon fruh in Vergessenheit geraten war Johann Nepomuk Raiser vermutete 1794 andererseits er gehe zuruck auf eine Rauber oder Zigeunerbande welche in Schwaben auch Heiden genannt werden 2 Lage und Aussehen Bearbeiten nbsp Heidenhohlen bei ZizenhausenDie Heidenlocher befinden sich am Fuss einer senkrechten Felswand aus Molasse Sandstein wo diese in einen bewaldeten Hang ubergeht Vom Tal wie auch von der Hohe des Heidenbuhls wo sich ein Wanderparkplatz befindet fuhrt ein Fussweg zu der Steilwand und zu den Hohlen Der sudliche Teil der Anlage besteht aus einem schmalen Gang der an seinem bergseitigen Ende in einen rechteckigen Raum mundet sogenannter Keller von dem aus man wieder durch einen breiten Durchgang nach draussen gelangt Von dem Gang aus zweigen ausserdem zwei annahernd quadratische Seitenkammern ab Im Felsen oberhalb dieser Anlage befinden sich noch vier unregelmassige nach aussen offene Felsnischen bzw Kleinhohlen Der mittlere Teil liegt etwas hoher und ist durch eine Treppe zu erreichen Er besteht aus mehr oder weniger tiefen Nischen sowie zwei nach aussen hin offenen Felsraumen die durch einen Turdurchgang verbunden sind sogenannte Kuche Der nordlichste Raum Hafnerhohle ist ebenfalls nach aussen offen Geschichte BearbeitenDie alteste Erwahnung der Anlage stammt aus einem Gedicht von 1786 das uber dem Eingang einer der Hohlen eingemeisselt ist Angeblich sollen schon vor dem Jahr 1800 hier romische Munzen gefunden worden sein In einer Beschreibung der Landgrafschaft Nellenburg von 1794 heisst es dass in einem Theile dieser Heidenlocher ein Bauer namens Geng mit seiner Familie eine Wohnung aufgeschlagen und mit der Grabschaufel drei ineinandergehende und von aussen mit Thuren und Fenstern versehene Hohlen in den locken Fels gegraben hat 3 Aus dem 19 Jahrhundert sind die Bezeichnungen fur einzelne Hohlenteile uberliefert und es sollen dort Feste stattgefunden haben Um 1910 soll sich erneut eine Familie Wieland aus Armut zeitweise dort einquartiert haben Der Mann wurde von der Stadt Stockach wieder vertrieben nachdem er Eintrittsgeld von Besuchern verlangt hatte 4 Die meisten Hohlraume und teilweise auch die Felsnischen sind kunstlich angelegt oder zumindest von Menschenhand uberarbeitet worden Wahrscheinlich gab es Heidenlocher schon vor dem Ausbau durch den Bauer Geng Ursprung und Funktion sind jedoch nicht bekannt Im Jahr 1983 wurden die Heidenhohlen vermessen und ins Hohlenkataster Sudwestdeutschland aufgenommen Einzelnachweise Bearbeiten Topographische Karten 1 25000 Blatt 8120 Stockach Ausgabe 1984 zit nach Fredy Meyer Auf Schritt und Tritt Hegau Bibliothek 124 Konstanz 2004 S 128 zit nach Fredy Meyer Auf Schritt und Tritt Hegau Bibliothek 124 Konstanz 2004 S 128 Vier Fragen zu dem regionalen Phanomen Heidenhohlen Sudkurier online 10 August 2010Weblinks BearbeitenAnfahrtsbeschreibung und Geologie der Heidenhohlen Stadt Stockach Literatur BearbeitenHans Wagner Die Heidenhohlen Heidenlocher bei Zizenhausen In Hegau Band 14 1962 S 257 261 Thomas Striebel Die Heidenhohlen bei Zizenhausen ein Beispiel fur kunstliche Hohlen alterer Entstehungszeit In Mitteilungsheft der Hohlenforschungsgruppe Blaustein Band 9 1986 S 15 29 Ralf Keller Heidenhohlen Kunstliche Hohlen am westlichen Bodensee In Schriften des Vereins fur Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung Band 29 2011 S 77 132 v a 96 98 Lambert Karner Kunstliche Hohlen aus alter Zeit Wien 1903 Nachdruck 2018 ISBN 978 3 96401 000 1 S 214 215 47 86844 9 00926 Koordinaten 47 52 6 4 N 9 0 33 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heidenhohlen Zizenhausen amp oldid 235934115