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Hedwig Sievert 7 Mai 1907 in Kiel 20 Januar 1980 ebenda war eine deutsche Archivarin und Historikerin Von 1939 bis 1972 leitete sie das Stadtarchiv Kiel Abschiedsfeier fur Hedwig Sievert im Warleberger Hof 1972 Kulturdezernent Herbert Wollschlager uberreicht ihr eine Urkunde Vorn Gunther Bantzer Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHedwig Sievert kam 1907 in Kiel zur Welt wo ihr Vater August Sievert als Lehrer und spater Rektor einer Mittelschule arbeitete 1 Bis 1927 besuchte sie die Ricarda Huch Schule in ihrer Geburtsstadt Anschliessend studierte sie zunachst Geschichte Germanistik und Geografie dann ab dem zweiten Semester Rechtswissenschaften an den Universitaten Kiel und Heidelberg 1931 absolvierte sie das Referendarexamen wurde jedoch in der Zeit des Nationalsozialismus als Frau nicht zum juristischen Staatsdienst zugelassen Stattdessen war sie in der Sozialfursorge u a Abendroth Haus tatig 2 1936 wurde sie Assistentin von Eugen Wohlhaupter am Institut fur Rechtsgeschichte der Universitat Kiel und dort 1939 zum Dr jur promoviert Ihre Dissertation behandelte das Thema Die Kieler Burspraken Mittelalterliches Leben im Spiegel alter Kieler Polizeiordnungen Sievert absolvierte eine praktische Ausbildung im Staatsarchiv Kiel bevor sie am 1 Dezember 1939 zur Leiterin des Stadtarchivs Kiel ernannt wurde Damit trat sie die Nachfolge von Franz Gundlach 1871 1941 an der bereits 1933 aus dem Archiv ausgeschieden war Sie setzte Gundlachs Arbeit fort indem sie die Signierung der von ihm geordneten Bibliothekbande durchfuhrte Ausserdem begann sie mit familiengeschichtlichen Forschungen 1 Aufgrund der haufigen Luftangriffe auf Kiel wahrend des Zweiten Weltkriegs entwickelte sich bald der Schutz der Archivalien vor Zerstorung zu einer ihrer wichtigsten Aufgaben Fast die Halfte der Unterlagen liess sie nach Putlitz Dresden Schloss Glucksburg ein Bergwerk bei Heilbronn in einen Kieler Bunker und auf das Gut Schonweide im Kreis Plon transportieren Wahrend jedoch die im Rathausturm verbliebenen Bestande weitgehend erhalten blieben gab es unter den ausgelagerten Archivalien hohe Verluste Insbesondere die Ruckfuhrung aus Putlitz erwies sich als schwierig da die Archivalien auf einen Mullabfuhrplatz gebracht und dort von einem Mann in Besitz genommen wurden der immer wieder neue Entschadigungsforderungen stellte Letztlich konnte Sievert rund die Halfte der Urkunden und zwei Drittel der Handschriften Zunftakten und Protokolle aus Putlitz wieder dem Archiv zufuhren Zu den schwerwiegendsten Verlusten gehorte der wertvolle Kieler Kodex lubischen Rechts welcher sich ab 1946 als Kriegsbeute in der Sowjetunion befand und erst 2003 im Zuge der Ruckgabe von Kulturgutern aus der Republik Armenien wieder ins Stadtarchiv Kiel gelangte Nach Dresden ausgelagerte Archivalien kamen 1987 im Rahmen einer Vereinbarung mit der DDR uber den Austausch kriegsbedingt verlagerter Kulturguter zuruck nach Kiel 3 Sievert erhielt 1955 den Titel einer Archivratin Ab 1965 wurde ihre Position als Stadtarchivdirektorin bezeichnet 1972 ging sie in den Ruhestand 2 Als Historikerin beschaftigte sie Sievert hauptsachlich mit der Kieler Stadt und Rechtsgeschichte Von 1947 bis 1973 war sie Herausgeberin der Mitteilungen der Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Zudem war sie von 1978 bis 1980 Schriftleiterin des Familienkundlichen Jahrbuchs fur Schleswig Holstein Sie veroffentlichte Bildbande sowie Aufsatze uber die Geschichte und Gegenwart Kiels Auch hielt sie haufig Vortrage und lehrte an der Volkshochschule Kiel 1 Sievert starb nach langerer Krankheit im Alter von 72 Jahren in Kiel 1 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie Kieler Burspraken Mittelalterliches Leben im Spiegel alter Kieler Polizeiordnungen Ferdinand Hirt Kiel 1953 Eine Kielerin am Schicksalsweg Napoleons Muhlau Kiel 1961 550 Jahre Grosse Grune Schutzengilde in Kiel Gesellschaft fur Kieler Stadtgeschichte Kiel 1962 Kiel einst und jetzt Vom Kanal bis zur Schwentine Muhlau Kiel 1964 Kieler Ereignisse in Bild und Wort Muhlau Kiel 1973 Kiel einst und jetzt die Altstadt 4 Auflage Muhlau Kiel 1975 Kiel in alten Ansichtskarten Flechsig Frankfurt 1977 ISBN 3 88189 012 2 Literatur BearbeitenWolfgang Leesch Sievert Hedwig In Die deutschen Archivare 1500 1945 Band 2 Saur Munchen 1992 ISBN 3 598 10605 X S 613 Friedrich Schmidt Sibeth Dr jur Hedwig Sievert In Familienkundliches Jahrbuch Schleswig Holstein Jg 19 1980 S 7 11 Friedrich Kleyser Hedwig Sievert In Der Archivar Mitteilungsblatt fur deutsches Archivwesen Jg 34 Heft 3 1981 S 453 454 online Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hedwig Sievert Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Friedrich Kleyser Hedwig Sievert In Der Archivar Mitteilungsblatt fur deutsches Archivwesen Jg 34 Heft 3 1981 S 453 454 a b Wolfgang Leesch Sievert Hedwig In Die deutschen Archivare 1500 1945 Band 2 Saur Munchen 1992 S 613 Kieler Erinnerungstag 1 Januar 1907 Anstellung eines wissenschaftlichen Archivars im Kieler Stadtarchiv kiel de Abgerufen am 20 Januar 2021 Normdaten Person GND 1055512918 lobid OGND AKS VIAF 166557714 Wikipedia Personensuche Anmerkung VIAF auch 166557714 PersonendatenNAME Sievert HedwigKURZBESCHREIBUNG deutsche Stadtarchivarin und HistorikerinGEBURTSDATUM 7 Mai 1907GEBURTSORT KielSTERBEDATUM 20 Januar 1980STERBEORT Kiel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hedwig Sievert amp oldid 232746731