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Johannes Hans Adamy 7 Marz 1890 in Pfalzel 3 Dezember 1976 ebenda war ein deutscher Maler und Grafiker Hans Adamy Selbstportrat um 1960 Ol auf Hartfaserplatte 42 32 cm Stadtmuseum Simeonstift TrierHans Adamy Das Kolosseum in Rom Tuschezeichnung undatiert 23 1 31 cm Stadtmuseum Simeonstift TrierHans Adamy Alter Zollturm in Pfalzel undatiert Ol auf Hartfaserplatte 41 5 62 cm Stadtmuseum Simeonstift TrierHans Adamy Arbeiter mit Kipplore undatiert Tempera auf Japanpapier 17 23 cm Stadtmuseum Simeonstift TrierHans Adamy Katze undatiert Ol auf Pappe 27 5 22 5 cm Stadtmuseum Simeonstift TrierHans Adamy Dornenkrone und Tiara um 1970 Ol auf Pappe 56 40 cm Stadtmuseum Simeonstift Trier Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Ausbildung 2 Kunstlerischer Werdegang 3 Werke 4 Vermachtnis und Ehrungen 5 Literatur 6 EinzelnachweiseHerkunft und Ausbildung BearbeitenJohannes genannt Hans Adamy war das neunte Kind des Kramers Johann Adamy und seiner Ehefrau Catharina geborene Steinbach 1 und wurde in der damals noch selbstandigen Gemeinde Pfalzel Amt Ehrang heute Trier Pfalzel geboren Nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums erhielt er seine erste kunstlerische Ausbildung an der Handwerker und Kunstgewerbeschule der Stadt Trier Er setzte seine Studien an der Kunstgewerbeschule in Koln fort und schloss sie an der Grossherzoglich Sachsischen Hochschule fur Bildende Kunst in Weimar mit Abschlussexamen und Staatsurkunde ab 2 Kunstlerischer Werdegang BearbeitenIm weiteren Lebenslauf Adamys bildeten die Einberufungen zum Militar im Ersten wie auch im Zweiten Weltkrieg mit zwei Verwundungen und Kriegsgefangenschaft 3 erhebliche Zasuren In die Zwischenkriegszeit fiel jedoch eine kunstlerisch sehr erfolgreiche Phase des Malers Er engagierte sich intensiv in Kunstlervereinigungen Als Mitglied der Trierer Kunstlergilde gegrundet 1920 des Kunstler Grossverbandes von Rhein Mosel und Nahe Kunstlerbund Westmark gegrundet 1921 der Trierer Malergruppe Die Freie Vereinigung gegrundet 1926 und der Gesellschaft Bildende Kunstler und Kunstfreunde e V in Trier gegrundet 1930 stellte er regelmassig aus 4 Auf einer Fusswanderung nach Venedig und Rom im Jahre 1922 wie auf seinen zahlreichen bis ins hohe Alter unternommenen Studienreisen nach Frankreich Griechenland und Italien erweiterte er sein Gesichtsfeld und verarbeitete seine Eindrucke und Erfahrungen in Skizzen vor Ort und spater im Atelier in Pfalzel So zeigte er beispielsweise auf der Kunstausstellung der Gesellschaft Bildende Kunstler und Kunstfreunde e V im Jahr 1930 nicht weniger als 19 Rom Ansichten Im September 1933 wurde Adamy auf seine Bewerbung hin in die Bezirksgruppe Trier des Reichskartells der bildenden Kunste aufgenommen und mit der staatlichen Lizenz fur Auftrage und Ausstellungen versehen 5 Am 6 Juli 1937 beantragte er die Aufnahme in die NSDAP und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 5 658 701 6 Grosse Erfolge blieben dem freischaffenden Kunstler dennoch versagt Nach eigenen Angaben wurden seine anfanglich hoch gelobten Arbeiten schon 1937 38 aus den Ausstellungen des Kunstringes der NS Kulturgemeinde Koblenz in Bausch und Bogen rausgeschmissen 7 In Trier wurde sein grossformatiges Gemalde Altgermanischer Eheschwur zwar aus einer Ausstellung im Kurfurstlichen Palais 1938 in das Standesamt der Stadt ubernommen aber zu seiner grossen Enttauschung nicht angekauft 8 Im Gegensatz zum Grossteil der Trierer Kunstlerschaft war Adamy auch weder auf den grossen NS Propaganda Kunstausstellungen Moselland 1941 42 in Berlin Posen und Breslau noch auf den Ausstellungen im Kunsthaus Luxemburg 1943 44 vertreten 9 Nach dem Zweiten Weltkrieg schien ihm der Weg fur einen Neuanfang frei Er nahm an der Kunstausstellung im Rahmen der Kulturwochen der Stadt Trier im Herbst 1946 teil wurde Mitglied der 1950 51 wieder gegrundeten Gesellschaft Bildender Kunstler und Kunstfreunde e V in Trier und beschickte deren Jahresausstellungen 1950 bis 1952 10 Im Dezember 1957 stellte er im Trierer Kurfurstlichen Palais aus und beteiligte sich an den Ausstellungen der Europaischen Vereinigung Bildender Kunstler aus Eifel und Ardennen e V mit Sitz in Prum zuletzt 1960 Mit Verbitterung musste er jedoch feststellen dass bei spateren Ausstellungen seine Arbeiten als unmodern ausjuriert wurden Er griff daraufhin zur Selbsthilfe In seinem Wohnhaus in Pfalzel damals Ringstrasse 49 jetzt Hans Adamy Strasse 5 s u richtete er eine Galerie ein in der er seine Kunstwerke der Offentlichkeit zuganglich machte zugleich aber auch zum Verkauf stellte Werke BearbeitenHans Adamy widmete sich intensiv der Architektur und Landschaftsmalerei Vorrangig beschaftigte er sich mit den Baudenkmalern Pfalzels die er in ganzen Serien von Olgemalden darstellte Ebenso sollten viele seiner grafischen Arbeiten darunter zwei Pfalzelmappen beide 1943 gezeichnet die erste 1949 gedruckt 11 die zweite 1955 in handabgezogenen Linolschnitten 12 veroffentlicht die Aufmerksamkeit auf seinen Heimatort lenken Er fuhlte sich personlich in die Pflicht genommen dessen bedeutendes historisches Erbe das bis zu einer spatromischen Palast und Festungsanlage zuruckreicht bewahren zu helfen sei es mit seinem Kunstschaffen sei es mit zahlreichen streitbaren Eingaben an die Verwaltungsbehorden 13 Die Bandbreite seiner Werke umfasste daruber hinaus zahlreiche Portrats von Menschen seiner Umgebung aber auch von Personen der Zeitgeschichte so ein schon 1923 veroffentlichter Linolschnitt Benito Mussolini 14 oder mehrere Bildnisse des Arztes und Pazifisten Albert Schweitzer Alltagsszenen wie Arbeiter mit Kipplore oder Tierbilder gehorten ebenso zu seinem Repertoire Seine Beschaftigung mit religiosen Themen fuhrte im Alterswerk zu einer Serie von Olgemalden mit kirchenkritischen Anklagen wie Dornenkrone und Tiara Als Grafiker gestaltete Adamy ausser den bereits erwahnten Pfalzelansichten u a Bucheinbande 15 Textillustrationen 16 Weinetiketten und Kunstlerpostkarten Nach seinem preisgekronten Entwurf wurde auch das offizielle Pilgerabzeichen zur Heilig Rock Wallfahrt 1933 in Trier in Messing gepragt 17 Wahrend aller Schaffensperioden blieb Adamy der Gegenstandlichkeit verhaftet Er war ein hervorragender Zeichner der vital und auf das Wesentliche konzentriert skizzieren konnte in seinen Pfalzel Darstellungen aber meist auf altmeisterliche Prazision setzte Relativ fest konturiert zeigen sich auch seine Olgemalde obwohl er dort uberwiegend mit einem flirrenden Farbauftrag arbeitete Die Farbe war ohnehin sein wichtigster Ausdruckstrager Er bevorzugte eigenwillige und starke Kontraste mit expressionistischen Tendenzen die fur seine Gemalde charakteristisch wurden Seine Malerei lasst sich weitgehend der kunsthistorischen Kategorie des Expressiven Realismus zuordnen Vermachtnis und Ehrungen BearbeitenIn seinen letzten Lebensjahren hoffte der allein stehende Maler 18 seine Galerie und damit vor allem sein Kunstschaffen als Grundstock in ein nach ihm benanntes Heimatmuseum in Pfalzel einbringen zu konnen Als er sich nach langwierigen Verhandlungen 19 zu einer realistischeren Einschatzung durchgerungen hatte vermachte er der Stadt Trier mit notariellem Testament vom 10 Juni 1976 die in seinem Haus befindlichen Museumswerte zur eigenstandigen Bestimmung uber Ort und Form ihrer Prasentation Sollte allerdings in der Zukunft im Stadtteil Trier Pfalzel ein Heimatmuseum entstehen so ware es sein Wunsch die Gegenstande dort auszustellen 20 Das Vermachtnis umfasste ausser personlichen Erinnerungsstucken und einigen Antiquitaten vor allem Olgemalde Zeichnungen und Linolschnitte samt Platten insgesamt mehr als 500 Positionen die in den Bestand des Stadtmuseums Simeonstift Trier integriert wurden In den Jahren 1978 1982 und 1988 erinnerten Ausstellungen in diesem Museum bzw im Sitzungssaal des Amtshauses in Trier Pfalzel an den Maler Auch im Stifterkabinett des Museums weisen sein Selbstportrat und seine Palette auf sein Vermachtnis hin Eine besondere Ehrung wurde dem Maler postum zuteil als der Abschnitt der Ringstrasse in Trier Pfalzel in dem sein Wohnhaus steht im Jahre 2009 in Hans Adamy Strasse umbenannt wurde Literatur BearbeitenPaul Mauder Trierer Malerei Trierer Malergruppen und Trierer Maler In Trierische Heimat 7 Jahrgang Heft 7 April 1931 S 97 99 und Heft 8 9 Mai Juni 1931 S 117 119 Neues Trierisches Jahrbuch 1964 Abb 20 nach S 80 Stiftskirche in Pfalzel Olgemalde von Hans Adamy mit einer Wurdigung des Malers ohne Verfasserangabe Hans Adamy Nachruf ohne Verfasserangabe In Jahrbuch Kreis Trier Saarburg 1978 S 281f mit Farbabbildung der Stiftskirche in Trier Pfalzel vor dem Wiederaufbau Olgemalde 1963 Dieter Ahrens Das Werk Hans Adamys im Stadtischen Museum Simeonstift Trier In Neues Trierisches Jahrbuch 1983 S 61f mit 2 Abbildungen Dieter Ahrens Drei Kunstler der Moderne in Rom I Hans Adamy In Raume der Geschichte Deutsch Romisches vom 18 bis 20 Jahrhundert Trier 1986 S 137 mit Abbildung einer Bleistiftzeichnung aus 1922 Willi Marx Pfalzeler Kunstler Der Maler Hans Adamy In Pfalzel Geschichte und Gegenwart hrsg von der Arbeitsgemeinschaft Pfalzeler Chronik Trier 1989 S 418f mit 5 Abbildungen Silvia Holstein Adamy Hans In Heinz Monz Hrsg Trierer Biographisches Lexikon Trier 2000 S 1 Barbel Schulte Hans Adamy In Von innerer Uberzeugung beseelt Kunstlerischer Aufbruch in der sudlichen Rheinprovinz nach dem Ersten Weltkrieg Begleitheft zur gleichnamigen Ausstellung vom 25 August bis 28 Oktober 2007 im Mittelrhein Museum Koblenz Catherine Lorent Die nationalsozialistische Kunst und Kulturpolitik im Grossherzogtum Luxemburg 1934 1944 Trier 2012 Christl Lehnert Leven Trierer Kunstlerbiographien IV Fritz Quant Hans Adamy Alexander Mohr und Paul Nicolaus In Neues Trierisches Jahrbuch Band 59 Verein Trierisch 2019 ISSN 0077 7765 S 9 53 Einzelnachweise Bearbeiten Stadtarchiv Trier Geburtsregister Tb 31 1198 Pfalzel 1890 Brief des Malers vom 11 Juli 1971 an die Stadtverwaltung Trier Archiv des Stadtmuseums Simeonstift Trier Briefe des Malers vom 7 Juni 1971 7 August 1971 und 23 August 1971 jeweils an die Stadtverwaltung Trier Archiv des Stadtmuseums wie vor Die weitaus meisten Ausstellungen ohne begleitenden Katalog Ausnahmen Ausstellungsfuhrer der Gewerbeschau Aug Sept 1925 in Trier anlasslich der Tausendjahrfeier der Rheinlande S 41 Adamy als Mitglied der Kunstlergilde ohne Angabe der Werke Katalog der Kunstausstellung im Casino in Trier Nov Dez 1930 S 15 16 Adamy als Mitglied der Gesellschaft bildender Kunstler und Kunstfreunde e V in Trier mit der Auflistung von 21 Arbeiten Aufbauarbeit des Reichskartells der bildenden Kunste Aus der Bezirksgruppe Trier Beitrag ohne Verfasserangabe In Trierer Nationalblatt vom 16 September 1933 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 120200 Brief des Malers vom 16 Dezember 1938 an Stadtbaurat Schmidt Stadtverwaltung Trier mit Zusatz dass er seit zwei Jahren unpfandbar sei Stadtarchiv Trier Autografensammlung Brief des Malers vom 12 September 1939 an das Museum der Stadt Trier in dem er die Ruckgabe seines Gemaldes Altgermanischer Eheschwur einfordert und zugleich wiederum dringend um Ankaufe seitens der Stadt bittet Stadtarchiv Trier Autografensammlung Catherine Lorent vgl Lit Verz Datenanhang S 381 386 mit der Auflistung aller ausstellenden Kunstler und Kataloge der genannten Ausstellungen Faltblatter der Jahresausstellungen 1950 1951 und 1952 im Museum der Stadt Trier Simeonstift Stadtbibliothek Trier 11 4183 8 Hans Adamy mit 10 1950 6 1951 und 5 1952 Arbeiten Nach Zeichnungen von Hans Adamy 1943 handkoloriert mit einer Einfuhrung in die Geschichte Pfalzels von Maria Adamy 1949 bei Dackweiler amp Co in Trier gedruckt Stadtmuseum Simeonstift Trier Linolschnitt Mappe Pfalzel Ex 4 10 mit Angaben zur Entstehungszeit 1943 1955 Stadtmuseum Simeonstift Trier Eingaben des Malers aus den Jahren 1971 bis 1976 mit Schilderungen seiner denkmalpflegerischen Aktivitaten Archiv des Stadtmuseums Simeonstift Trier Paul Mauder siehe Lit Verz S 99 Veroffentlichung des Mussolini Linoleumschnittes von Hans Adamy im Oktober 1923 bei Lintz in der Brotstrasse Buch und Kunsthandel in Trier Z B Einbandillustration zu M Homscheid So weit der Kirchturm schaut Trier 1927 Z B Textillustrationen zu Lambert Peter Sartor Das Markusfest Trier 1949 Elisabeth Duhr Markus Gross Morgen Zwischen Andacht und Andenken Kleinodien Religioser Kunst und Wallfahrtsandenken aus Trierer Sammlungen Trier 1992 S 348 Nr B 191 und S 441 Nr C 44 1 Seine Ehefrau Maria Margarethe Mathilde geb Clemens mit der er seit 1946 in kinderloser Ehe gelebt hatte war 1974 verstorben Schriftliche und mundliche Verhandlungen zwischen dem Maler und der Stadtverwaltung Trier insbesondere mit dem Burgermeister Dr Emil Zenz Akten Schriftwechsel Heimatmuseum Adamy Archiv des Stadtmuseums Simeonstift Trier Notarielles Testament errichtet am 10 Juni 1976 vor Notar Salzmann in Trier Urkundenrolle Nummer 1357 fur 1976 Archiv des Stadtmuseums Simeonstift Trier Normdaten Person GND 116007354 lobid OGND AKS VIAF 69670753 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Adamy HansALTERNATIVNAMEN Adamy JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 7 Marz 1890GEBURTSORT PfalzelSTERBEDATUM 3 Dezember 1976STERBEORT Trier Pfalzel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hans Adamy amp oldid 237730870