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Der Hamburger Appell 1 ist ein kurz vor der Bundestagswahl 2005 von 243 Wirtschaftswissenschaftlern unterzeichneter 2 offentlicher Appell fur wirtschaftspolitische Reformen in Deutschland Der Appell wurde durch eine Anzeigenserie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft INSM in welcher der Hamburger Appell auszugsweise zitiert wurde in die breite Offentlichkeit getragen 3 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehung 2 Inhalte 3 Rezeption 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseEntstehung BearbeitenDer Hamburger Appell wurde im Fruhsommer 2005 von den an der Universitat Hamburg tatigen Professoren Michael Funke Bernd Lucke und Thomas Straubhaar initiiert und am 30 Juni 2005 in der Tageszeitung Die Welt veroffentlicht 4 Vorausgegangen waren Ausserungen von fuhrenden Vertretern der Bundesregierung die Lohnerhohungen zur Steigerung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage forderten 5 Inhalte BearbeitenIn dem Appell werden fiskalische Ausgabenprogramme als grundsatzlich untauglich eingestuft Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage sei eine bedeutende und komplex strukturierte okonomische Grosse die sich einer nachhaltigen Steuerung weitestgehend entzieht Deshalb musse eine verantwortungsbewusste Finanzpolitik streng stabilitatsorientiert sein 6 Konkret wurde unter anderem gefordert dass die Geringverdienenden weniger verdienen sollten und die Sozialhilfe vermehrt von Lohnersatzleistungen zu Lohnzuschussen wechseln musse 7 Rezeption BearbeitenThomas Apolte einer der Unterzeichner des Hamburger Appells konstatierte 2009 einen Meinungsumschwung Ihm zufolge halt die Mehrheit der Okonomen angesichts der Weltwirtschaftskrise ab 2007 ein massives deficit spending im Augenblick fur geboten Dabei habe der grosste Teil der Okonomen 2005 den von der Offentlichkeit weitgehend ignorierten Hamburger Appell unterschrieben in dem fiskalische Ausgabenprogramme nicht nur fur die damalige Situation sondern als grundsatzlich untauglich eingestuft werden 6 Weblinks BearbeitenAnzeigenserie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft 2MB 1 2 Vorlage Toter Link archiv insm de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Februar 2018 Suche in Webarchiven Kommentar zum Hamburger Appell von Ekkehart Schlicht Frankfurter Rundschau 31 August 2005 S 12Einzelnachweise Bearbeiten Text des Hamburger Appells Memento vom 26 Februar 2013 im Internet Archive Unterzeichner des Hamburger Appells PDF Abgerufen am 21 Februar 2018 Lobbycontrol Christiansen Schaubuhne komplett PDF 534 kB 7 September 2006 Seite 11 Walter Otsch Computer Welten und Markt Diskurs In Otsch Thomasberger Hrsg Der neoliberale Markt Diskurs Ursprunge Geschichte Wirkungen Marburg Metropolis 2009 S 125 150 hier S 140 Hamburger Appell Memento vom 3 Februar 2010 im Internet Archive Spiegel Online Opposition weist Forderungen nach hoheren Lohnen zuruck a b Thomas Apolte Are we all Keynesians now PDF 72 kB in WiSt 38 Jahrgang Heft 3 Seite 113 Marz 2009 Die unangenehme Wahrheit besteht deshalb darin dass eine Verbesserung der Arbeitsmarktlage nur durch niedrigere Entlohnung der ohnehin schon Geringverdienenden also durch eine verstarkte Lohnspreizung moglich sein wird Eine Kompensation der Geringverdienenden durch den Sozialstaat ist in gewissem Umfang moglich Aber dafur muss die Sozialpolitik von Lohnersatzleistungen zu Lohnzuschussen wechseln Das deutsche System der Lohnersatzleistungen von der Sozialhilfe uber das Arbeitslosengeld bis zur subventionierten Fruhrente erzeugt Lohnanspruche die der Markt nicht mehr befriedigen kann Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hamburger Appell amp oldid 216743893