www.wikidata.de-de.nina.az
Das Gebaude Gudenauer Weg 134 136 im Bonner Ortsteil Ippendorf ist die ehemalige Aus und Fortbildungsstatte des Auswartigen Amtes 1973 2005 Aus und Fortbildungsstatte des Auswartigen Amtes Luftaufnahme 2013 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 3 1 Beschreibung 3 2 Architekturgeschichtliche Einordnung 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksLage BearbeitenDer Gebaudekomplex liegt im Suden des Ortsteils Ippendorf in der Gemarkung Kessenich am Rande des Kottenforsts auf etwa 173 m u NHN Geschichte BearbeitenMit Grundung des Vorlaufers des Auswartigen Amts 1950 der Dienststelle des Bundeskanzleramts fur Auswartige Angelegenheiten wurde auch eine Diplomatenschule zur Ausbildung der Anwarter fur den Auswartigen Dienst eingerichtet Sie nahm ihren Sitz zunachst in Speyer das bereits fruher eine solche Einrichtung beheimatete in einem gemeinsamen Gebaude mit der Hochschule fur Verwaltungswissenschaften Der erste Attachelehrgang begann am 1 April 1950 1 1955 wurde die Diplomatenschule an den Regierungssitz Bonn verlegt wo sie in einer nahe der Villa Ingenohl stehenden Baracke des Auswartigen Amtes ansassig war 2 281Die neue Aus und Fortbildungsstatte in Ippendorf entstand nach einem Entwurf des Bonner Architekten Ernst van Dorp in Arbeitsgemeinschaft mit Karl Rudolf Hautz die aus einem 1966 ausgeschriebenen Wettbewerb siegreich hervorgegangen waren Das Grundstuck stellte in einer spateren Phase die Stadt Bonn bereit Die Planung des Gebaudes begann 1967 im August 1971 wurde das Richtfest gefeiert und im Dezember 1972 waren die Bauarbeiten beendet Die Einweihung erfolgte am 7 Juni 1973 Das Gebaude war von Beginn an fur eine mogliche Alternativnutzung als Hotel konzipiert 2 278 Von 1992 bis 1995 wurde die Aus und Fortbildungsstatte bei Kosten von sieben Millionen Euro saniert und um einen Erweiterungsbau erganzt mit dessen Umsetzung erneut van Dorp beauftragt war Auch die Gartenanlagen erfuhren eine Uberarbeitung Im Nachgang zur Verlegung des Regierungssitzes nach Berlin 1999 zog die Aus und Fortbildungsstatte mit zuletzt 50 Mitarbeitern zum Jahresbeginn 2006 in die Borsig Villa Reiherwerder in Berlin Tegel um Die Liegenschaft in Ippendorf steht seitdem leer Vorschlage fur eine neue Nutzung durch andere Dienststellen des Bundes scheiterten bislang 3 4 Anfang 2013 stellte die Bezirksregierung Koln den Gebaudekomplex ohne die Anbauten aus den Jahren 1992 1995 unter Denkmalschutz wogegen die Bundesanstalt fur Immobilienaufgaben als Eigentumerin erfolgreich 5 6 Klage einreichte 7 Nach einem Beschluss im Januar 2016 wurde ein Erweiterungsbau von 1992 1995 bis Mai 2016 als Notunterkunft fur bis zu 50 Fluchtlinge hergerichtet die ab Ende Juni einziehen sollten 8 9 10 Architektur BearbeitenBeschreibung Bearbeiten Das Ursprungsgebaude aus den Jahren 1968 1972 ist ein Skelettbau aus Stahlbeton und besteht aus vier kreuzartig angeordneten unterschiedlich langen und breiten sowie terrassenformig abgestuften Baukorpern die von einem viergeschossigen Erschliessungstrakt aus zuganglich sind Den oberen Abschluss bildet ein flaches Warmdach mit Kiesauflage Bestimmendes Fassadenmerkmal sind nach oben abgeschragte Balkon und Terrassenbrustungen sowie in der Horizontale der Wechsel zwischen weiss gebanderten Brustungsfeldern und dunkel gerahmten Fensterbandern Das Gebaude umfasst eine Brutto Grundflache von 42 000 m 2 281 Die Dachterrassen sind begrunt Das Erdgeschoss nimmt die ehemaligen Gesellschafts und Unterrichtsraume auf und die Obergeschosse insgesamt 206 Apartments davon 23 Doppelzimmer Bei den 1992 95 hinzugekommenen Gebauden handelt es sich um die Erweiterungsbauten Nord und Sud sowie ein Pfortnerhaus 2 278Der Verbindungstrakt zwischen dem Alt und dem Erweiterungsbau ist mit Glaskunstwerken von Johannes Schreiter ausgestattet Die Gartenanlagen sind seit der Erweiterung nach dem Vorbild japanischer Garten gestaltet Architekturgeschichtliche Einordnung Bearbeiten Die Diplomatenschule nimmt Bezug auf zwei Motive und Formen die auf die 1920er Jahre zuruckgehen und in den 1960er Jahren fortgesetzt bzw wiederaufgenommen wurden das Dampfermotiv und den Kreuzgrundriss Ersteres kommt ausser der weissen Farbe in der horizontalen Ausrichtung der einzelnen Baukorper die aufgrund der Banderung der Brustungen alternierend mit den Fensterbandern der Form eines Ozeandampfers ahneln in den an ein Deck erinnernden gestaffelten und abgestuften Aussenterrassen sowie in bugartig auskragenden Balkonen auf der Stirnseite zum Ausdruck Das Dampfermotiv kann passend zur Funktion einer Diplomatenschule sowohl den Charakter einer geschlossenen Gemeinschaft und eines Zusammenlebens fur eine begrenzte Zeit als auch der anschliessenden Ab Reise vermitteln 2 283 Der Kreuzgrundriss der insbesondere mit dem Plan Voisin 1925 von Le Corbusier identifiziert wird findet eine bauzeitliche Entsprechung in den fur Bundesministerien in Bonn errichteten Kreuzbauten 1969 1975 2 284 Ernst van Dorp ist es durch ihre symbiotische Verbindung gelungen die zu bewaltigenden Bauvolumina in eine Massstablichkeit zu bringen die den grossen Komplex mit all seinen Funktionen landschaftsvertraglich einbindet Dabei vermeidet er Monotonie und gestaltet die Bauaufgabe kunstlerisch und im Erscheinungsbild uberfunktional Angelika Schyma Die ehemalige Diplomatenschule in Bonn Ippendorf 2013 11 Einzelnachweise Bearbeiten Eckart Conze Norbert Frei Peter Hayes Moshe Zimmermann Das Amt und die Vergangenheit Deutsche Diplomaten im Dritten Reich und in der Bundesrepublik Karl Blessing Verlag 2010 S 474 a b c d e f Angelika Schyma Die ehemalige Diplomatenschule in Bonn Ippendorf Bund findet keine Kaufer fur seine Immobilien In General Anzeiger 21 Dezember 2005 Bernd Leyendecker Ehemalige Diplomatenschule in Ippendorf halt sich wie sauer Bier In General Anzeiger 2 April 2008 Denkmalliste der Stadt Bonn Memento des Originals vom 26 Juni 2019 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bonn de PDF S 65 Ex Diplomatenschule ist kein Denkmal In General Anzeiger 18 Oktober 2013 Behorden streiten uber ein Denkmal General Anzeiger 6 Marz 2013 S 19 Stadt kann Ermekeilkaserne nutzen General Anzeiger vom 19 Dezember 2015 Sporthalle Wasserland wird zuerst belegt In General Anzeiger 25 Januar 2016 Stadt quartiert bis zu 50 Fluchtlinge ein In General Anzeiger 1 Juni 2016 Angelika Schyma Die ehemalige Diplomatenschule in Bonn Ippendorf S 284 Literatur BearbeitenAngelika Schyma Die ehemalige Diplomatenschule in Bonn Ippendorf In Jahrbuch der rheinischen Denkmalpflege Band 43 Worms 2013 ISBN 978 3 88462 335 0 S 278 286 Andreas Pellens Ein Bonner baut Ernst van Dorp 1950 2000 Bouvier Verlag Bonn 2002 ISBN 978 3 416 03033 5 S 106 107 192 195 Der Bundesminister fur Raumordnung Bauwesen und Stadtebau Hrsg Wolfgang Leuschner Bauten des Bundes 1965 1980 C F Muller Karlsruhe 1980 ISBN 3 7880 9650 0 S 124 125 Weblinks BearbeitenEhemalige Diplomatenschule des Auswartigen Amtes Museum der 1000 Orte Bundesamt fur Bauwesen und Raumordnung 50 688695 7 084426 Koordinaten 50 41 19 3 N 7 5 3 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gudenauer Weg 134 136 amp oldid 237690996