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Das Gesetz uber eine bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung Grundsicherungsgesetz GSiG war ein Gesetz das eine Sozialleistung definierte fur Personen die entweder das gesetzliche Rentenalter erreicht hatten oder dauerhaft voll erwerbsgemindert im Sinne der Rentenversicherung waren BasisdatenTitel Gesetz uber eine bedarfsorientierte Grundsicherung im Alter und bei ErwerbsminderungKurztitel GrundsicherungsgesetzAbkurzung GSiGArt BundesgesetzGeltungsbereich Bundesrepublik DeutschlandRechtsmaterie SozialrechtFundstellennachweis 860 6 21Erlassen am 26 Juni 2001 BGBl I S 1310 1335 Inkrafttreten am 1 Januar 2003Letzte Anderung durch 27 April 2002 BGBl I S 1462 Inkrafttreten derletzten Anderung 1 Januar 2003Ausserkrafttreten 31 Dezember 2004 BGBl I S 3022 Bitte den Hinweis zur geltenden Gesetzesfassung beachten Mit dem Gesetz wollte die deutsche Bundesregierung der sogenannten versteckten Altersarmut entgegentreten Viele bedurftige Rentner stellten namlich keinen Antrag auf Leistungen der Sozialhilfe weil dies zwangslaufig dazu gefuhrt hatte dass die Kinder im Rahmen der Unterhaltspflicht dazu verpflichtet worden waren fur den Unterhalt ihres Elternteils aufzukommen Um dies zu erreichen war bei der Grundsicherung ein Ruckgriff auf die Unterhaltsverpflichteten ausgeschlossen sofern diese ein Jahreseinkommen von weniger als 100 000 Euro hatten Um Verwaltungsaufwand zu sparen wurden viele spezialisierte Regeln der Sozialhilfe nicht in die Grundsicherung ubernommen So war etwa eine Anpassung des Regelsatzes in der Grundsicherung ausgeschlossen Ebenso konnten keine einmaligen Leistungen beansprucht werden um dies zu kompensieren fand ein pauschaler Aufschlag von 15 Prozent auf den Regelsatz der Sozialhilfe statt Ausser dem Mehrbedarf wegen Gehbehinderung waren bei der Grundsicherung keine Mehrbedarfe vorgesehen Die Kosten der Unterkunft wurden nur in Hohe der angemessenen Aufwendungen ubernommen eine Ubergangsregelung oder eine Hartefallklausel gab es in der Grundsicherung nicht Bei stationarer Unterbringung wurde nur ein Betrag in Hohe der angemessenen Unterkunftskosten fur eine Wohnung ubernommen Die Anrechnung von Einkommen und Vermogen war im Wesentlichen wie in der Sozialhilfe geregelt Neben dem Einkommen des Antragstellers war auch das Einkommen des nicht dauerhaft getrennt lebenden Ehegatten zu berucksichtigen soweit es den fiktiven Bedarf uberschritt den der Ehegatte hatte wenn er selbst Grundsicherung beziehen wurde Kindergeld war aber bei der Grundsicherung anders als in der Sozialhilfe nicht Einkommen des Kindes und dementsprechend nicht anzurechnen 1 Anders als in der Sozialhilfe galt bei der Grundsicherung keine Vermutung der Bedarfsdeckung in der Haushaltsgemeinschaft Zustandig fur die Grundsicherung war die Kommune Landkreis oder kreisfreie Stadt in der der Antragsteller seinen gewohnlichen Aufenthalt hat die Lander konnten hier aber abweichende Regelungen treffen Neben den Grundsicherungsamtern waren auch die Rentenversicherungstrager verpflichtet in Fragen der Grundsicherung zu beraten Fur das Verwaltungsverfahren war beim Grundsicherungsgesetz das SGB X nicht anwendbar stattdessen galten die landesrechtlichen Vorschriften zum Verwaltungsverfahren Der Bewilligungszeitraum betrug ein Jahr und dauerte in der Regel vom 1 Juli bis zum 30 Juni des nachsten Jahres zeitgleich mit der Rentenfestsetzung und der damit verbundenen Anpassung der Regelsatze der Sozialhilfe Die den Landern entstehenden Kosten durch die Grundsicherung erstattete der Bund durch die Erhohung der Zuschusse zum Wohngeld Zum 1 Januar 2005 trat das Grundsicherungsgesetz ausser Kraft die Regelungen wurden in Form der Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung Teil des neuen SGB XII und damit der Sozialhilfe Dies loste eines der grossten Probleme der Grundsicherung namlich dass die Grundsicherung haufig nicht bedarfsdeckend war insbesondere bei einmaligen Bedarfen und noch viel mehr bei stationarer Unterbringung und dann doch Leistungen der Sozialhilfe in Anspruch genommen werden mussten Einzelnachweise Bearbeiten Bayerischer VGH 19 Februar 2004 AZ 12 BV 03 2219Weblinks BearbeitenDas Grundsicherungsgesetz in der Praxis Diplomarbeit an der Fachhochschule Kehl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grundsicherungsgesetz amp oldid 224471997