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Die Grundschule Rothensee ist eine denkmalgeschutzte Grundschule in Magdeburg in Sachsen Anhalt Grundschule Rothensee Blick von Nordosten 2021Blick von Sudosten 1925Ostseite 2006Nordlicher Eingang zum Hof von der BuschfeldstrasseEingangsbereich 1925Blick von Sudwesten auf dem Dach das pultartige OberlichtBlick auf die Nordseite rechts das Waschhaus des HausmeistersSporthalle 2021 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur und Gestaltung 4 Personlichkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Schule befindet sich auf der Ostseite der Windmuhlenstrasse an der Adresse Windmuhlenstrasse 30 im Magdeburger Stadtteil Rothensee Ostlich der Schule verlauft der August Bebel Damm nordlich die Buschfeldstrasse Geschichte BearbeitenBereits ab dem Ende des 17 Jahrhunderts ist die fortlaufende Anstellung eines Lehrers in Rothensee uberliefert der auch als Kuster Kantor und Organist tatig war Der Unterricht wurde ab 1828 im Kantorat in der Krugstrasse 10 erteilt 1861 wurde wegen steigender Schulerzahlen in der Akazienstrasse 21 ein neues Schulhaus gebaut Mit der Eingemeindung Rothensees nach Magdeburg im Jahr 1908 und der einsetzenden Entwicklung Rothensees zum Industriestandort stiegen auch die Schulerzahlen wieder deutlich an so dass sich wieder ein Neubau erforderlich machte der 1925 26 nach Planen von Stadtbaurat Johannes Goderitz in bemerkenswerter architektonischer Gestaltung als Versuchsschule entstand Sie wurde von Oberburgermeister Hermann Beims eingeweiht 1 Fur das Jahr 1926 gibt es einen Bericht daruber dass auch die Ausschachtungsarbeiten fur ein an der Windmuhlenstrasse beabsichtigtes Lehrerwohnhaus abgeschlossen worden waren Der sudliche Seitenflugel mit Lehrerwohnung und Heizhaus wurde im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstort Ein Wiederaufbau dieses Flugel erfolgte nicht in der ursprunglichen Form 1944 wurde der Schulbetrieb kriegsbedingt eingestellt und erst am 1 Oktober 1945 wieder aufgenommen 1950 51 wurde ein Nebengebaude errichtet um die durch Zuzug von Vertriebenen gestiegenen Schulerzahlen zu bewaltigen Die Einweihung der Erweiterung fand am 7 April 1951 statt Die schule wurde in der DDR als Polytechnische Oberschule POS August Bebel betrieben Am 18 Juni 1980 erfolgte die Eintragung des 1925 26 gebauten Schulkomplexes in die Denkmalliste 1982 83 wurde ein Erweiterungsbau an das Gebaude aus den 1950er Jahren angefugt 1991 wurde aus der POS die Grundschule Rothensee ausgegliedert die den Altbau der 1920er Jahre nutzte Die jungeren Gebaude wurde seit dem von der Sekundarschule August Bebel genutzt die bis 2002 bestand Eine Sanierung der Turnhalle erfolgte 2002 2003 die Teil einer multifunktionalen Sport und Freizeitanlage wurde Im Sommer 2012 erfolgte eine Sanierung der Kuche im Herbst des Jahres wurde der Spielplatz auf den Schulhof verlegt im Fruhjahr 2015 entstand ein Schulgarten Die Sanierung der Toiletten erfolgte im Sommer 2015 2 Architektur und Gestaltung BearbeitenDie heutige Schule entstand als zehnklassige Volksschule Rothensee in den Jahren 1925 26 auf Veranlassung von Stadtschulrat Hans Loscher nach Planen des Stadtbaurates Johannes Goderitz unter Mitwirkung von Fritz Kneller Bei der Gestaltung wurde in besonderem Masse auf reformpadagogische Ansatze Rucksicht genommen Daruber hinaus berucksichtigte Goderitz das zum Bauzeitpunkt noch sehr landlich gepragte Umfeld Heute wird die Umgebung durch Gewerbegebiete dominiert So entstand ein nur eingeschossiger aber lang in annahernd Nord Sud Richtung gestreckter jedoch mehrfach gestaffelter Gebaudekomplex der an landliche Giebelhauser erinnert Die schlichten Fassaden bestehen aus roten Ziegeln Bedeckt sind die Gebaudeteile von mit Biberschwanzziegeln gedeckten tief herabreichenden Satteldachern Die Fensteroffnungen sind hochrechteckig ausgefuhrt die Fenster wurden als weisse Holzfenster gestaltet wobei sie durch Sprossen in quadratische Einheiten unterteilt sind Der mittlere Teil des Gebaudes stellt den eigentlichen Klassentrakt dar wobei sein mittleres Element noch etwas weiter nach Osten vorspringt Von der Hofseite im Osten fuhren zwei Eingange in diesen Teil Insgesamt waren hier zehn normale Klassenraume sowie zwei Raume fur Werkklassen vorgesehen Daruber hinaus wurde ein Lehrerzimmer ein Zimmer fur den Schularzt samt Vorraum vorgesehen Ausserdem bestand ein kleiner Raum fur Lehrmittel Nordlich schliesst sich nach Osten versetzt ein Gebaudeteil an in dem die Hausmeisterwohnung eingerichtet wurden Dort befand sich auch das Dienstzimmer des Rektors das das Vorzimmer des Schularztes mit nutzte und ein weiterer wohl als Lehrmittelzimmer genutzter Raum Ebenfalls auf der Nordseite entstand ein Waschhaus welches wohl fur den Hausmeister vorgesehen war An der Sudseite ebenfalls nach Osten versetzt sind die Toiletten angeordnet Mit der Staffelung des Gebaudekomplexes ergibt sich auch dass der im Haus befindliche Mittelflur nicht der Lange nach durchgeht sondern von zwei quadratischen Zwischenraumen unterbrochen wird Diese Raume wurden durch Drahtglasdecken und Oberlichter beleuchtet Sie wurden etwas verandert 2014 saniert Die Oberlichter sind in Verlangerung der Dachneigung nach Westen pultartig ausgebildet In die Raume munden auch die beiden hofseitigen Eingange Gegenlaufig zu den Oberlichtern erhebt sich mittig angeordnet in entgegengesetzter Richtung nach Osten ebenfalls in Pultform ein Uhrenturm Hier wurden auch die Schulglocken untergebracht Auf der Ostseite befand sich eine durchgehende Bankreihe vor dem Haus Die Klassenzimmer hatten zum Teil jeweils einen Zugang zu einem 70 bis 100 m grossen eigenen Garten im Sinne eines erweiterten grunen Klassenzimmers Die Garten waren untereinander durch Hecken und Baume abgegrenzt Zu jeder Klasse gehort eine vom Klassenraum und zum Teil auch vom Garten aus uber zwei Zugange erreichbare kleine Garderobe mit den Abmessungen 1 5 mal 6 2 Metern Zum Gartenbereich fuhren auch zwei Nebeneingange des Schulgebaudes Der Fussboden war mit Parkett aus Eichenholz belegt Die Flure und Klassenraume erhielten Paneele aus Kiefernholz die farbig warm gebeizt waren Wahrend die Decken und Wande weiss gestrichen waren erhielt die Wand vor der der Lehrer stand einen grunen Anstrich Die Flure waren farbig gestaltet Die Paneele in der zunachst nur provisorisch vorgesehenen Aula waren grauweiss An der grunweissen Decke und Wanden waren geometrische Muster aufgebracht In dem Raum befanden sich schwarz gebeizte Zeichentische die zu Banken umgeklappt werden konnten Auf dem Hof war ursprunglich ein Sportplatz angeordnet heute wird er als Schulhof und Spielplatz genutzt Ausserdem entstanden bereits in der Bauzeit angrenzend ans Schulgebaude von Hecken umgebende Rasenflachen In fruheren Planungen war eine monumentalere Ausfuhrung des Uhrenturms vorgesehen Ursprunglich war ausserdem beabsichtigt sudlich anschliessend einen weiteren gleich gestalteten Komplex zu errichten der jedoch spiegelverkehrt angelegt sein sollte Weitere geplante Anbauten waren an der Nordseite des Grundstucks eine Schulaula Turnhalle sowie Kuche Insgesamt sollten die Gebaude den als Turnareal gestalteten 2800 m grossen Hof umschliessen Diese Planungen wurden jedoch nicht umgesetzt Um trotzdem eine Aula nutzen zu konnen wurden zwei der Klassenraume zusammengelegt und als Zeichensaal und Aula genutzt Die beiden Raume wurden mit einer Harmonikawand versehen so dass auch eine einzelne Nutzbarkeit weiter gegeben war 3 Aufgrund der architektonischen Besonderheiten wurde die Schule zur Bauzeit auch als Gartenschule oder Landschulheim bezeichnet Im Rahmen von Renovierungen wurde wurden die Turen zum Garten erneuert Entsprechend der ursprunglichen Farbgebung wurden sie wieder rotorange ziegelrot gestrichen Die Fussboden wurden erneuert Eine ursprunglich zum Dachgeschoss fuhrende Treppe wurde aus Brandschutzgrunden entfernt Im ortlichen Denkmalverzeichnis ist die Schule unter der Erfassungsnummer 094 17395 als Baudenkmal verzeichnet 4 Die Schule gilt als architektonisch bemerkenswert und schul und architekturgeschichtlich bedeutend und wichtiges Zeugnis fur Magdeburg als Stadt des neuen Bauwillens in den 1920er Jahren Sie ist ein wichtiges Beispiel der Architektur fur die Reformpadagogik in der Zeit der Weimarer Republik Personlichkeiten BearbeitenDer Fussballer Otto Frassdorf 1942 begann mit dem Fussballspielen in einer Schulmannschaft der August Bebel Schule Literatur BearbeitenFolkhard Cremer Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Sachsen Anhalt I Regierungsbezirk Magdeburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2002 ISBN 3 422 03069 7 Seite 613 Ute Kraft Magdeburg Architektur und Stadtebau Stadtplanungsamt Magdeburg 2001 ISBN 3 929330 33 4 S 348 Sabine Ullrich Magdeburger Schulen Hrsg Landeshauptstadt Magdeburg Stadtplanungsamt Magdeburg 2006 S 197 ff Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt Band 14 Landeshauptstadt Magdeburg Landesamt fur Denkmalpflege und Archaologie Sachsen Anhalt Michael Imhof Verlag Petersberg 2009 ISBN 978 3 86568 531 5 S 560 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Grundschule Rothensee Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetseite der Grundschule RothenseeEinzelnachweise Bearbeiten Historische Entwicklung der Grundschule auf www gs rothensee bildung lsa de Historische Entwicklung der Grundschule auf www gs rothensee bildung lsa de Ute Kraft Magdeburg Architektur und Stadtebau Stadtplanungsamt Magdeburg 2001 ISBN 3 929330 33 4 S 348 Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister Bundnis 90 Die Grunen Prof Dr Claudia Dalbert Bundnis 90 Die Grunen Kultusministerium 19 03 2015 Drucksache 6 3905 KA 6 8670 Denkmalverzeichnis Sachsen Anhalt S 2686 52 177598 11 665386 Koordinaten 52 10 39 4 N 11 39 55 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grundschule Rothensee amp oldid 224968487