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Die Grossverbundplatte GVP ist eine Bauform im Gleisbau von Strassenbahnen Es gab davon verschiedene Auspragungen Diese Gleisbauform fand in der DDR Anwendung um schnell moglichst lange Gleisabschnitte erneuern zu konnen Sie wurde Grossverbundplatte genannt weil die beiden Schienen durch eine Betonplatte im Gleisabstand gehalten wurden Im Beton lagen stahlerne Abstandshalter Da somit Gleisjoche vorgefertigt werden konnten war der Bauaufwand vor Ort geringer Hersteller war das Plattenwerk Cossebaude des VEB Betonleichtbaukombinats Dresden GVP gab es in Meterspur 1000 mm Regelspur 1435 mm und den besonderen Breitspuren 1450 mm Dresden und 1458 mm Leipzig Sie hatten eine Lange von 12 5 Metern halbe Platten waren 6 5 Meter lang Bei der Einfuhrung wurden nur gerade Joche hergestellt nach einigen Jahren lieferte der Hersteller auch Bogengleisjoche Verwendet wurden nur klassische Strassenbahnrillenschienen in der Regel die aus der UdSSR stammenden Profile TW 60 fur gerade und TW 65 mit verstarktem Rillenkopf fur Bogenjoche Mischbetriebe mit Strassenbahn und Eisenbahnradsatzen gab es in der DDR praktisch nicht Die Schienen sind an den Enden der Joche langer als die Betonfullung um den Raum fur das Schweissen freizuhalten Der verbleibende freie Raum wird bei der Herstellung des Deckenschlusses mit Fahrbahnmaterial gefullt Grossverbundplattenoberbau in der Leipziger Kohlgartenstrasse bei den Bogenjochen ist der verstarkte Rillenkopf des Schienenprofils TW 65 erkennbar Valmet orladerZum schnelleren Verlegen gab es in der DDR vier Verlegemaschinen Torlader Von diesen Maschinen der Firma Valmet aus Finnland existierten zwei in Dresden und je eine in Leipzig und Berlin wobei das Leipziger Fahrzeug noch immer vereinzelt zum Aus und Wiedereinbau von GVP zum Einsatz kommt Sie konnten pro Schicht 25 GVP verlegen womit die Baukosten gesenkt wurden Zu Anfang wurden Grossverbundplatten auch in besonderen Bahnkorpern verwendet und in Schotter gelagert beispielsweise auf der Leipziger Strecke nach Taucha neben der Torgauer Strasse vom Beginn dieses Bahnkorpers an der Leipziger Volksgartenstrasse bis zur Wodanstrasse Eine ahnliche Bauform in Ungarn wurde als Budapester Bauweise bzw BKV Platte bekannt Bei dieser Bauweise werden allerdings die Fahrbahnplatten und die Schienen nacheinander verlegt Die in Gummielementen gelagerten Schienen mit einem flachen Sonderprofil sind tauschbar Diese Oberbauform war in den meisten Fallen den Belastungen des Betriebsalltags nicht gewachsen Nicht ausreichend tragfahige Untergrunde eindringendes Wasser und mangelnde Instandhaltung sorgten fur Schaden am Gleis Bauartbedingt sorgen die GVP fur eine sehr hohe Larmentwicklung wenn sie von Strassenbahnfahrzeugen befahren werden Der Einbau von GVP endete bei den meisten Betrieben spatestens mit der Wiedervereinigung Die Dresdner Verkehrsbetriebe erneuerten ab Mitte der 1980er Jahre ihre Gleise zunehmend mit Oberbau K wie er bei den Vollbahnen seit Jahrzehnten Standard ist Ab Ende der 1980er Jahre wurden so auch strassenbundig verlegte Gleise gebaut In Leipzig wurden 1991 letztmals GVP verlegt In vielen Stadten wurden sie zum Grossteil schon durch bestandigere Oberbauformen ersetzt wahrend sie in Leipzig noch an vielen Stellen das Bild pragen 2006 war noch gut ein Drittel der Leipziger Streckenlange insgesamt ca 52 Kilometer mit GVP ausgestattet 1 Einzelnachweise Bearbeiten Nahverkehrsplan der Stadt Leipzig Erste Fortschreibung PDF 17 9 MB Stadt Leipzig November 2007 S 28 abgerufen am 1 September 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Grossverbundplatte amp oldid 232774135