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Der Gosauzwang ist die Stelle an der die Soleleitung von Hallstatt nach Ebensee den Gosaubach und die Pass Gschutt Strasse uberquert Zwischen 1755 und 1758 wurde hierfur eine Brucke mit bis zu 30 m hohen Pfeilern erbaut Sie liegt im UNESCO Welterbegebiet Hallstatt Dachstein Salzkammergut und steht unter Denkmalschutz Die jeweiligen Enden der Brucke liegen im Gemeindegebiet von Hallstatt beziehungsweise Gosau Gosauzwangbrucke heute Inhaltsverzeichnis 1 Baugeschichte 2 Baubeschreibung 3 Technische Beschreibung 4 Denkmalwert 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBaugeschichte BearbeitenAufgrund der beschrankten Holzressourcen des inneren Salzkammerguts war es Ende des 16 Jahrhunderts nicht mehr moglich die gesamte in Hallstatt gewonnene Sole im Ort zu versieden Die Errichtung eines neuen Pfannhauses im waldreicheren Traunseegebiet erforderte allerdings den Bau einer Soleleitung vom Hallstatter Salzberg uber Ischl nach Ebensee Unter der Leitung des Ischler Bergmeisters Kalss wurde die 34 Kilometer lange Soleleitung in den Jahren 1595 bis 1607 realisiert Dabei wurde der Strenn Rohr Strang aus insgesamt rund 13 000 bis zu viereinhalb Meter langen Holzrohren Deicheln zusammengesetzt Das schwierigste Teilstuck stellte die Uberquerung des Gosaubachs dar Dort teilte sich die Rohrleitung ursprunglich in drei holzerne und mit eisernen Ringen bewehrte Rohrstrange in denen die Sole vom rechten Talhang herabfloss auf einer Holzgerustung den Bach ubersetzte und dann unter Druck im Zwange die jenseitige Steilboschung hinaufstieg Materielle Zeugen dieser altesten Bachubersetzung sind nicht erhalten geblieben bloss der Name Gosauzwang Infolge des steigenden Salzbedarfs musste 1756 neben den beiden vom Hallstatter Salzberg nach Ischl und Ebensee fuhrenden Soleleitungsstrangen noch ein dritter gelegt werden Im Zuge der Arbeiten fur diese Soleleitung wurde fur die Uberquerung des Gosaubachs eine auf hohen Steinpfeilern verlegte Brucke uber den grossen Gefallsbruch errichtet Unter der Leitung des Hallstatter Salinenmeisters Josef Spielpichler wurden 1757 die holzernen Bruckenfelder das sogenannte Spannwerk gebaut auf dem dann der Strenn mit gleichmassig geringem Gefalle verlegt werden konnte Dadurch war es moglich den mit den technischen Mitteln der damaligen Zeit nur schwer beherrschbaren Druck in der Rohrleitung drastisch zu reduzieren Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Zeichnung aus einem Reisefuhrer von Joseph August Schultes um 1800 Die Soleleitungsbrucke die auf funf schlanken Pfeiler aus Kalkstein Quadermauerwerk das Gosaubach Tal uberspannt galt bereits zur Entstehungszeit als eines der merkwurdigsten und kuhnsten technischen Bauwerke des Kammerguts Mit der Verjungung der Pfeiler wird perspektivisch wirksam die Hohenentwicklung dynamisiert Das alte Tragwerk nahm mit den Sprengwerken diese Bewegung auf leitete sie in die Horizontale uber und liess sie in den Widerlagern ausklingen Durch den Umbau des Tragwerks auf Stahl ist die ursprungliche Wirkung zum Teil verlorengegangen Technische Beschreibung BearbeitenDie Pfeiler sind mit einer Querschnittsflache an der Basis von 4 0 4 0 m am Auflager von 2 4 2 4 m und einer maximalen Hohe von 30 m ausserst schlank ausgefuhrt Das Tragwerk welches in 6 Bruckenfelder mit Weiten zwischen 16 und 21 m unterteilt ist weist eine Gesamtlange von 133 m auf 1969 wurde das ursprungliche holzerne Sprengwerk durch eine Stahlkonstruktion deren seitliche Teile als horizontal verbrettertes Gelander ausgebildet sind ersetzt 2017 wurde die korrodierte Stahlkonstruktion wiederum durch eine Aluminiumkonstruktion ersetzt 1 Denkmalwert BearbeitenDie gesamte Soleleitung als erste ortsubergreifende Rohstoff Pipeline der modernen Industriegeschichte und die exemplarische Uberquerung des Gosaubachtales sind von herausragender Bedeutung Der gute Bauzustand der Bruckenpfeiler und die weiterhin aufrechte Nutzung der Brucke in ihrer ursprunglichen Funktion scheinen deren Erhalt fur die nachste Zukunft sicherzustellen Sie steht seit 2017 unter Denkmalschutz Literatur BearbeitenWinfried Aubell Die Soleleitung von Hallstatt nach Ebensee in Oberosterreich Kulturzeitschrift 31 Jg Heft 1 1981 R Erich Die Baudenkmaler des Salinenwesens in Osterreich Diss TH Wien 1972 S o A J C Hocquet Weisses Gold Das Salz und die Macht in Europa von 800 bis 1800 Stuttgart 1993 S 154 f F Idam 13 000 Rohre fur den Soletransport In industrie kultur 4 2009 Essen 2009 M Kurz Industriearchitektur im Salzkammergut 250 Jahre Bruckentragwerk Gosauzwang In Heimatblatter Heft 3 4 2007 B Kromoser F Idam et al Design Concept for a Greened Timber Truss Bridge in City Area In Sustainability 12 8 3218 2020 Carl Schraml Der Weg des Salzes von Hallstatt nach Linz In Blatter fur Geschichte der Technik 1 Heft 1932 Carl Schraml Das oberosterreichische Salinenwesen von 1818 bis zum Ende des Salzamtes im Jahre 1850 Wien 1936 J A Schultes Reisen durch Oberosterreich in den Jahren 1794 1795 1802 1803 1804 und 1808 Tubingen 1809 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gosauzwang Soleleitungsbrucke Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Gosauzwang In idam at Abgerufen am 3 August 2021 Die Soleleitung In hallstatt net Abgerufen am 31 Dezember 2017 Einzelnachweise Bearbeitenidam at Kromoser Benjamin Idam Friedrich et al Design Concept for a Greened Timber Truss Bridge in City Area in Sustainability 12 8 3218 2020 S 5f 47 5913483 13 6500935 Koordinaten 47 35 28 9 N 13 39 0 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gosauzwang Soleleitungsbrucke amp oldid 235954408