Google Fiber ist ein Projekt von Alphabet Inc. zum Aufbau eines Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzes. Die Datenübertragungsrate beträgt bis zu zwei Gigabit pro Sekunde (2 Gbit/s) im Downstream und ein Gigabit pro Sekunde beim Upstream. Bis zur Gründung der Holding Alphabet Inc. im Rahmen der Umstrukturierung von Google war es noch ein Projekt von Google.
Der Aufbau der teilweise Breitbandinternetinfrastruktur begann in Kansas City (Kansas) und Kansas City (Missouri), welche aus über 1100 bewerbenden Gemeinden ausgewählt wurden. Angeboten werden im Jahre 2023 in 16 Bundesstaaten der USA für 70 $ im Monat Interneetzugänge mit 1 Gigabit/Sekunde, 2 Gigabit/Sekunde für 100 $/Monat, 5 Gigabit/Sekunde für 125 $ und 8 Gigabit/Sekunde für 150 $ in ausgewählten Orten.
'Google Fiber' wird von Google auch unter der Marke 'GFiber' angeboten - in Abgrenzung zum US-weiten Mobilfunkangebot Google Fi - ebenfalls von Google.
Experimenteller Charakter Bearbeiten
Beim Projekt geht Google anders vor als traditionelle Netzbetreiber:
- Um teure Tiefbauarbeiten zu vermeiden, verlegte Google in Kansas City Leitungen über vorhandene, oberirdische Masten.
- Google verzichtete bisher auf eine Telefoniefunktion angeblich wegen hoher Kosten.
- Google baut die Set-Top-Boxen und Router selbst.
Außerdem wurde 2016 der Provider Webpass durch Google Fiber übernommen, der Punkt-zu-Punkt-Drahtlosverbindungen nutzt, um Glasfasernetzwerke ohne Tiefbauarbeiten anzubieten.
Geschäftsmodell Bearbeiten
Experten zweifeln am Geschäftsmodell von Google Fiber. Die Kosten betragen nach Schätzungen 850 bis 1250 Dollar pro Kunde.
Um die Kosten niedrig zu halten, wurden teure Tiefbauarbeiten vermieden und nur Stadtteile ausgebaut, in denen sich genug Menschen anmeldeten. Ein Teil der Kosten wird durch Steuergelder finanziert. Eine Gigabit-Leitung bietet Google für 70 Dollar an, mit Kabel-TV für 120 Dollar pro Monat. Außerdem gibt es ein auf sieben Jahre garantiertes Angebot mit 5 Mbit/s Datenübertragungsrate, bei dem nach der einmaligen Zahlung von 300 US-Dollar keine monatlichen Gebühren fällig werden.
Der Mutterkonzern Alphabet forderte im August 2016 Google Fiber auf, 500 der 1000 Mitarbeiter zu entlassen – nach 280 Millionen Dollar Quartalsverlust. Der Glasfaserausbau in San José wurde beendet.
Weblinks Bearbeiten
- Offizielle Website (englisch)
- Offizielles Blog (englisch)
Einzelnachweise Bearbeiten
- We’re taking things up a whole gigabit. In: 2 Gig internet. Google Fiber Inc., 2021. Auf Fiber.Google.com (englisch), abgerufen am 30. Juli 2021.
- Daniel AJ Sokolov: Revolution bei Google: Abspaltungen und eine Holding. heise online, 11. August 2015, abgerufen am 9. September 2015.
- Google Fiber KCK
- Miguel Helft: Hoping for Gift From Google? Go Jump in the Lake. (en) The New York Times, 21. März 2010, abgerufen am 14. November 2012.
- André Kramer: Google Fiber soll in den USA künftig VoIP anbieten, heise online, 30. Januar 2016
- ↑ Achim Sawall: Google Fiber: Mit 1 GBit/s ohne Volumenlimit lässt sich Geld verdienen, Golem.de, 31. Mai 2013, abgerufen am 28. Januar 2017.
- Achim Sawall: Google Fiber kauft Wireless-Gigabit-Provider Webpass. In: golem.de. 23. Juni 2016, abgerufen am 28. August 2016.
- Technology Review: Vorstoß in die Fiberhood, abgerufen am 23. September 2013
- Ben Schwan: Experten zweifeln an Geschäftsmodell "Google Fiber", heise online, 20. November 2012, abgerufen am 28. Januar 2017.
- Daniel AJ Sokolov: Google bringt Glasfaser nach Texas, heise online, 10. April 2013, abgerufen am 28. Januar 2017.
- Sebastian Grüner: Google Fiber soll Alphabet zu teuer sein. In: golem.de. 26. August 2016, abgerufen am 28. August 2016.