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Die Glashuttensiedlung ist eine Ortslage in der sachsischen Gemeinde Arnsdorf 1 Die Siedlung wurde ab 1901 erbaut um Wohnraum fur die Arbeiter des Tafelglashuttenwerks Arnsdorf das von 1902 bis 1927 produzierte und deren Familien zu schaffen Obere Glashuttensiedlung Inhaltsverzeichnis 1 Tafelglashuttenwerk Arnsdorf 2 Glashuttensiedlung 2 1 Obere Glashuttensiedlung 2 2 Restaurant Glasfabrik 2 3 Untere Glashuttensiedlung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseTafelglashuttenwerk Arnsdorf BearbeitenNach der Eroffnung des Arnsdorfer Bahnhofs im Jahr 1875 begannen sich verschiedene Industriezweige im Ort zu etablieren Die Glasmacherfamilie Hirsch die im benachbarten Radeberg mehrere Glashutten betrieb stellte im Jahr 1900 den Antrag zur Errichtung einer Glasfabrik in Arnsdorf 2 Der Bau wurde genehmigt und 1902 eroffnete das Tafelglashuttenwerk A Georg Hirsch Arnsdorf i Sa an der Strasse nach Radeberg und direkt neben der Bahnstrecke nach Kamenz gelegen Die Fabrik bekam einen eigenen Gleisanschluss zum An und Abtransport von Rohstoffen und fertigen Erzeugnissen Im Arnsdorfer Werk wurden zunachst einer ab 1903 zwei und ab 1907 drei Hafenofen betrieben Weitere Fabrikgebaude wie Lagerhauser Generatorenanlagen und ein Kesselhaus wurden erbaut Dazu kamen Bauten fur die sozialen Bedurfnisse der Arbeiter wie Umkleide oder Aufenthaltsraume 3 nbsp Werksansicht 1910Im Dezember 1902 begann die Produktion von Tafelglas in Arnsdorf Das Unternehmen wurde Mitglied im Verein Sachsische Tafelglas GmbH sowie im Verein Deutscher Tafelglashutten Uber 100 Arbeiter wurden in der Glashutte beschaftigt 4 Nach dem Tod von A Georg Hirsch ubernahmen seine Nachkommen die Fabrik Nach dem Ersten Weltkrieg ging die Entwicklung in der Glasindustrie dahin Tafelglas maschinell zu fertigen Diese Modernisierungen und die wirtschaftlichen Auswirkungen des Krieges brachten viele manuell arbeitende Glashutten wie die Arnsdorfer in finanzielle Schwierigkeiten Der Arnsdorfer Zweig der Unternehmerfamilie Hirsch meldete 1927 Konkurs an und schloss das Werk Zwischen 1937 und 1951 wurden samtliche Fabrikgebaude abgerissen Das Anschlussgleis wurde ebenfalls zuruckgebaut nur die Wohnhauser der Arbeiter blieben erhalten 5 Glashuttensiedlung BearbeitenDie Glasfabrik machte den Neubau von Wohnraum fur die Arbeiter und ihre Familien erforderlich Um bereits auf die manuelle Produktion von Tafelglas spezialisierte Arbeiter aus anderen Fabriken zur Arbeit in Arnsdorf zu bewegen wurden direkt neben dem Werk mehrere fur die damalige Zeit als komfortabel geltende Zwei und Mehrfamilienhauser errichtet Die Glashuttensiedlung ist in einen oberen und einen unteren Teil getrennt dementsprechend wurden auch die hindurchfuhrenden Strassen Glashuttenstrasse Obere Glashuttensiedlung vorher Obere Glashutte und Untere Glashuttensiedlung vorher Untere Glashutte genannt 6 Obere Glashuttensiedlung Bearbeiten nbsp Obere Glashuttensiedlung und Tafelglashuttenwerk Arnsdorf um 1911 auf dem Hugel links der Strasse steht das Restaurant GlasfabrikDer Bau der ersten acht Zweifamilienhauser fur die Arbeiter der Glashutte wurde 1901 gestellt Diese wurden zwischen der Glashutte und der Strasse nach Radeberg errichtet 7 Die ersten Hauser der Oberen Glashuttensiedlung waren 1902 zur Eroffnung des Werks bezugsfertig Nach den ersten acht wurden zwei weitere Hauser in der Siedlung erbaut diese in Form von Reihenhausern fur jeweils drei Familien Nachdem die Glashutte 1927 in Konkurs gegangen war kamen die Gebaude der Wohnsiedlung zunachst in Besitz der Gemeinde bzw der Eisenbahngesellschaft spater wurden sie an Privateigentumer verkauft Beim endgultigen Abriss der Werksgebaude 1950 51 wurde wiedergewonnenes Baumaterial genutzt um an der Stelle eines ehemaligen Funktionsgebaudes der Glashutte ein weiteres Wohnhaus fur mehrere Familien zu errichten 8 Restaurant Glasfabrik Bearbeiten Der Gastwirt Gustav Kruger beantragte 1906 den Bau einer Gastwirtschaft mit angeschlossenem Ladengeschaft Die Genehmigung wurde erteilt und 1908 wurde das Gebaude an der Strasse nach Radeberg gegenuber der Oberen Glashuttensiedlung fertiggestellt und eroffnet Neben dem Restaurant Glasfabrik betrieb Kruger einen Kolonialwarenladen Nach dem Konkurs der Glasfabrik wurden Restaurant und Laden noch mehrere Jahrzehnte weiterbetrieben bevor das Gebaude zu einem reinen Mehrfamilienwohnhaus umgebaut wurde 9 Untere Glashuttensiedlung Bearbeiten Unterhalb der Glashutte liess die Familie Hirsch zwischen 1903 und 1907 vier weitere Doppelhauser errichten die Untere Glashuttensiedlung genannt wurden Ein ehemaliges Gartnerwohngebaude im Volksmund als Jagdschlosschen bezeichnet wurde ebenfalls zum Wohnhaus fur die Glashuttenwerker umgebaut und in die Siedlung integriert Nach der Werksauflosung kamen die Gebaude der Unteren Glashuttensiedlung in den Besitz der Erben der Unternehmerfamilie Hirsch die sie wahrend des Zweiten Weltkriegs an Privateigentumer zumeist an die damaligen Bewohner verkauften 8 Literatur BearbeitenDietrich Mauerhoff Das ehemalige Tafelglas Huttenwerk A Georg Hirsch Arnsdorf i Sachsen In Pressglas Korrespondenz Nr 2010 2 S 217 236 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Glashuttensiedlung Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte Arnsdorfs auf der Internetseite der GemeindeEinzelnachweise Bearbeiten Mullers Grosses Deutsches Ortsbuch 2012 Verlag Walter de Gruyter 2012 ISBN 978 3 11 027806 4 S 437 Google Books Radeberger Zeitung Das Echo Ausg vom 21 Juli 1900 sowie Gemeindearchiv Arnsdorf Bauakte 367 Mauerhoff Pressglas Korrespondenz S 220ff Hirsch Georg A Tafelglashuttenwerk in Arnsdorf i Sa In Adressbuch der Glas Industrie 1911 Verlag Muller u Schmidt Coburg 1911 S 103 Mauerhoff Pressglas Korrespondenz S 223f Mauerhoff Pressglas Korrespondenz S 227 Gemeindearchiv Arnsdorf Bauakten 363 364 367 und 371 a b Mauerhoff Pressglas Korrespondenz S 227ff Mauerhoff Pressglas Korrespondenz S 234f 51 103528 13 976605 Koordinaten 51 6 12 7 N 13 58 35 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Glashuttensiedlung Arnsdorf amp oldid 151858129