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Giuseppe de Felice Giuffrida 11 April 1859 in Catania 19 Juli 1920 ebenda war ein sizilianischer Politiker und Journalist Er gilt als einer der Grunder der Fasci siciliani einer sozialistisch orientierten Volksbewegung Giuseppe de Felice Giuffrida Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Einzelnachweise 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenEr wurde in Catania in einfachsten Verhaltnissen geboren und verbrachte seine Kinderjahre in einem Kinderheim Sein Vater wurde 1868 bei einem Raububerfall von Carabinieri erschossen wahrend seine Mutter nach einem behordlichen Bericht in unmoralischen Zustanden lebte Nach seiner Entlassung aus dem Kinderheim fand er Arbeit im Archiv der Stadtverwaltung 1880 grundete er das politische Wochenmagazin Lo staffile Die Peitsche dessen bestandige Angriffe gegen stadtische Behorden zur Kundigung seiner Stelle im Archiv fuhrten Zu seinem Lebensunterhalt ubte er verschiedenste Tatigkeiten aus er wurde Weinverkaufer Vertreter von Nahmaschinen Drucker und Tuba Spieler Gleichzeitig absolvierte er ein Rechtsstudium an der Universitat Catania arbeitete jedoch nie als Anwalt Er hatte als 17 Jahriger geheiratet und in kurzer Zeit vier Tochter Infolge seiner turbulenten Lebensweise brach seine Frau den Kontakt zu ihm ab sein Liebesleben blieb in der Folge bewegt und recht ungeordnet 1890 berief er den ersten Kongress von Arbeitervereinigungen in Sizilien ein die Veranstaltung wurde jedoch auf Anweisung von Ministerprasident Francesco Crispi verboten Am 1 Mai 1891 grundete er in seiner Heimatstadt den ersten sizilianischen Arbeiterbund dem in den nachsten zwei Jahren ahnliche Vereinigungen in Palermo sowie in weiteren Stadten und Dorfern in Sizilien folgten Fur die Aufbauarbeit der Fasci unternahm er ausgedehnte Reisen durch Sizilien oft in Begleitung seiner damals 14 jahrigen Tochter Marietta die mit ihren feurigen Reden die Massen zu begeistern wusste Im November 1892 wurde er als einziger sizilianischer Sozialist als Abgeordneter des italienischen Parlaments gewahlt Nach dem Rucktritt von Ministerprasident Giovanni Giolitti im November 1893 Streiks und blutigen Auseinandersetzungen mit den Ordnungskraften rief Ministerprasident Crispi am 4 Januar 1894 in ganz Sizilien den Ausnahmezustand aus Am selben Tag wurde De Felice verhaftet und Ende Mai in einem Prozess in Palermo zu 18 Jahren Gefangnis verurteilt 1 Im Marz 1896 wurde er im Rahmen einer allgemeinen Amnestie vorzeitig entlassen und bei seiner Ruckkehr nach Catania von Volksmassen sturmisch begrusst In seiner Zeit im Gefangnis wurde er zweimal als Abgeordneter wiedergewahlt Im Fruhjahr 1897 meldete er sich als Freiwilliger im Griechisch Turkischen Krieg zur Befreiung von Kreta gemeinsam mit seinem Genossen Nicola Barbato und dem Anarchisten Amilcare Cipriani 1897 wurde er nochmals ins Parlament wiedergewahlt und blieb Abgeordneter bis zu seinem Tod 1920 Aufgrund von revolutionaren Aktivitaten in Italien beschloss die konservative Regierung unter Luigi Pelloux am 30 Juni 1899 Massnahmen zur Einschrankung der Pressefreiheit Bei der folgenden Abstimmung kam es zu einem Aufruhr De Felice Leonida Bissolati und ein weiterer Abgeordneter warfen die Abstimmungsurne vom Tisch das Parlament wurde fur drei Monate geschlossen und die drei Aufruhrer zur Verhaftung ausgeschrieben De Felice setzte sich ins Ausland ab bis er im Oktober 1899 begnadigt wurde In dieser Zeit arbeitete er auch als Journalist und berichtete aus Paris fur Avanti und Il Secolo uber den Dreyfus Prozess Ein Artikel uber die Beziehungen zwischen der Mafia und den politischen Machthabern in Sizilien im Avanti im Oktober 1900 fuhrte zu einem Prozess wegen ubler Nachrede worauf er zu 13 Monaten Haft verurteilt wurde von denen ihm sechs erlassen wurden 1902 wurde er als erster sozialistischer Burgermeister von Catania gewahlt und behielt dieses Amt bis 1914 1914 wurde er zum Prasidenten der Provinz Catania gewahlt und blieb dies bis zu seinem Tod 1912 trat er aus der Italienischen Sozialistischen Partei aus Er befurwortete die italienische Invasion von Libyen und sah die Kolonisierung dieses Landes als einen Ausweg aus der Armut im sudlichen Italien an Er schloss sich der Sozialistischen Reformpartei von Ivanoe Bonomi und Leonida Bissolati an und meldete sich im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger Als er am 19 Juli 1920 unerwartet starb folgten dem Leichenzug in Catania etwa zweitausend Trauernde Bei seinem Tod verfugte er nur uber sechs Lire De Felice war ein umstrittener und charismatischer Anfuhrer und ein begabter Redner von einigen wird er als populistischer Demagoge angesehen Einzelnachweise Bearbeiten Martial Law Proclaimed in Sicily The New York Times 5 Januar 1894Literatur BearbeitenFrancesco Maria Biscione DE FELICE GIUFFRIDA Giuseppe In Massimiliano Pavan Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 33 D Asaro De Foresta Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Giuseppe de Felice Giuffrida Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag im Portale storico der Camera dei deputatiNormdaten Person LCCN n00095694 VIAF 234160388 Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 3 September 2023 PersonendatenNAME De Felice Giuffrida GiuseppeKURZBESCHREIBUNG italienischer Politiker und JournalistGEBURTSDATUM 11 April 1859GEBURTSORT CataniaSTERBEDATUM 19 Juli 1920STERBEORT Catania Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Giuseppe de Felice Giuffrida amp oldid 236998500