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Ein Gasstromungswachter GS ist eine Gasarmatur welches den Gasdurchsatz unterbricht wenn die Gasleitung vorsatzlich oder versehentlich beschadigt wird Der GS gehort zu den sogenannten aktiven Sicherungsmassnahmen Ein Gasstromungswachter ist aufgebaut wie ein Ruckschlagventil Er soll jedoch nicht den Ruckfluss des Gases verhindern sondern blockiert den Strom des Gases in der vorgesehenen Stromungsrichtung wenn ein uberplanmassig grosser Volumenstrom auftritt Die Funktion entspricht einer Schlauchplatzsicherung a geoffneter Gasstromungswachter b geschlossener Gasstromungswachter c Gasstromungswachter mit UberstromoffnungStromungswachter sind bei Neuanlagen und bei grosseren Anderungsmassnahmen an Altanlagen zu installieren Gasstromungswachter sind nicht mit Stromungssicherungen zu verwechseln die im Abgasweg von raumluftabhangigen Gasgeraten der Art B1 oder B4 installiert werden um ein Aufstauen der Abgase zu verhindern Inhaltsverzeichnis 1 Funktion 2 Typen 3 Einbauorte 4 Auslegung 5 Weblinks 6 FussnotenFunktion BearbeitenGasstromungswachter reagieren auf eine uberplanmassige Erhohung des Volumenstrom So kann etwa eine Beschadigung der Leitung zu einem Durchfluss V S displaystyle dot V S nbsp fuhren der grosser ist als der vorgesehene Auslegungsvolumenstrom V N displaystyle dot V N nbsp Dabei kommt es in der Gasleitung hinter dem GS zu einem Druckabfall Der GS reagiert auf die dadurch ansteigende Druckdifferenz zwischen der Ein und Ausgangsseite durch die sich der Verschlussteller gegen eine Federkraft in den Ventilsitz druckt und damit die Gaszufuhr der nachfolgenden Leitungen unterbricht Besitzt der Verschlussteller eine Uberstromoffnung offnet sich der GS selbsttatig wieder wenn die Gasleitung wieder geschlossen ist und sich langsam der Gasdruck wieder aufbauen kann Ist diese nicht vorhanden muss der GS manuell geoffnet werden Bei Inbetriebnahme der Leitung soll das Gas langsam eingelassen werden damit der Gasstromungswachter nicht auslost Ein diesbezugliches Schild am Haupthahn erinnert daran Typen BearbeitenGasstromungswachter werden mit den Buchstaben K fur Kunststoffleitung und M fur metallene Leitung gekennzeichnet 1 Gasstromungswachter vom Typ GS K durfen fur Kunststoffrohre und metallene Rohre eingesetzt werden In Leitungen aus Mehrschichtverbundrohr sind sie in Verbindung mit einer thermisch auslosenden Absperreinrichtung TAE zu verwenden Die Kombination wird als GS T K bezeichnet und ist ab der Nenngrosse 1 6 erhaltlich Der Typ GS M darf nur fur metallene Rohre eingesetzt werden Er ist ab der Nenngrosse 2 5 erhaltlich Weitere Grossen sind 4 und 6 1 Einbauorte Bearbeiten nbsp Einbauorte des Gasstromungswachters vor dem Haus nur wenn der Versorgungsleitungsdruck p gt 25mbar ist Gasstromungswachter sind unmittelbar hinter der Hauptabsperreinrichtung und dem Gas Druckregelgerat oder in diesem integriert vorzusehen Befindet sich der Druckregler nicht direkt hinter der Hauptabsperreinrichtung kann der GS bei einem Leitungsdruck bis 100 hPa auch vor dem Druckregler eingesetzt werden Stromungswachter konnen auch vor den einzelnen Gaszahlern oder den Abzweigen der Leitungsanlage vorgesehen werden 1 Entlang des Fliesswegs sollen keine zwei Stromungswachter gleichen Nennwerts und gleichen Typs vorgesehen werden da sich hierdurch die abgesicherte Leitungslange verringert Nach einem in einem Gas Druckregelgerat mit integriertem GS M darf jedoch ein GS K installiert werden 1 Bei einer Summenbelastung von uber 138 kW oder einer Einzelzuleitung mit Nennbelastung uber 110 kW sind keine Gasstromungswachter vorgeschrieben Mehrschichtverbundrohr kann in diesen Fallen nicht verwendet werden 1 Auslegung BearbeitenStromungswachter mussen so ausgelegt werden dass der Ansprechvolumenstrom V S displaystyle dot V S nbsp uber dem Auslegungsdurchsatz Maximaldurchsatz V N displaystyle dot V N nbsp jedes einzelnen Gerateanschlusses liegt Vor dem Hausanschluss werden Stromungswachter eingesetzt wenn der Versorgungsdruck mehr als p gt 100 mbar betragt 1 Die Auswahl kann anhand von Tabelle L 0 der TRGI erfolgen Die Auslegung erfolgt entsprechend der TRGI nach der Nennbelastung Q N B displaystyle dot Q NB nbsp entspricht Summenbelastung Gesamtbelastung bzw Maximalbelastung und nicht nach der demgegenuber abgeminderten Spitzenbelastung Q displaystyle dot Q nbsp 1 2 Statt der vereinfachten Auswahl nach Tabelle L 0 ist ein Direkter Abgleich GS nach TRGI 2018 Abschnitt 7 3 7 5 2 erforderlich in Leitungsanlagen mit Mehrschichtverbundrohr und GS T K in metallenen Leitungsanlagen mit GS M in Leitungsanlagen mit GS K metallene Leitung wenn zwei Zahler hintereinander installiert werden die Berechnungslange mit Mindestnennweite mehr als 10 Meter betragt oder die Anlage fur einen Gesamtdruckverlust von mehr als 300 Pa bemessen wird Weblinks BearbeitenGasstromungswachter fur die Gasinstallation Sentry GS Technische Literatur Mertik MaxitrolFussnoten Bearbeiten a b c d e f g Arbeitsblatt G 600 A Technische Regel fur Gas Installationen TRGI des DVGW Abschnitt 7 3 7 September 2018 Zur Ermittlung der Spitzenbelastung nach der TRGI 2018 wird die Nennbelastung des grossten angeschlossenen Gasgerats zur Halfte der Nennbelastung aller anderen angeschlossenen Gerate addiert Dienen einige der Gerate jedoch zur Abdeckung eines Spitzenbedarfs so ist deren Nennbelastung vollstandig anzurechnen und nicht zu halbieren Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gasstromungswachter amp oldid 224964283