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Die Fussball Militarweltmeisterschaft 1975 wurde vom 1 bis zum 12 Juli 1975 in Deutschland ausgetragen Die Bundeswehrauswahl gewann das Finale am 12 Juli in Hagen gegen die Niederlande mit 1 0 Inhaltsverzeichnis 1 Vorberichterstattung 2 Turnierverlauf 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseVorberichterstattung BearbeitenVom 1 bis zum 12 Juli fanden in 14 Stadten im westdeutschen Raum 16 Spiele statt in denen der 27 CISM Meister 1975 ermittelt wurde Sieben Mannschaften Niederlande Syrien Nigeria Griechenland Iran Kamerun und Kuweit hatten sich unter mehr als 20 Bewerbern in Gruppenspielen qualifiziert Deutschland wurde als Ausrichter automatisch gesetzt Das fussballsportliche Image der Bundeswehr in den letzten Jahren international nie uber eine gewisse Barriere hinausgekommen sollte nun endlich mit dem Vorteil heimischer Umgebung im Rucken kraftig angehoben werden Denn nur einmal 1964 in der Turkei sprang ein dritter Platz heraus ansonsten war bereits in der Vorrunde jeweils Endstation In diesem Jahr diente der Bundeswehr vorrangig die Bundesliga als Talente Hort Unter inoffizieller Fuhrung der DFB Trainer Derwall und Widmayer offiziell von Bundeswehr Sportlehrer Fritz Kinateder und seinem Assistenten Andreas Vodenik gecoacht sollte in der Gruppe B uber Kamerun Iran und Kuweit das Finale erreicht und dieses am 12 Juli in Hagen moglichst noch gewonnen werden In der Gruppe A wurde der funffache Sieger Griechenland vor den Niederlanden Nigeria und Syrien als Topfavorit gesehen Seit dem 9 Juni stand das deutsche Aufgebot aber ohne die DFB Pokalfinalteilnehmer des MSV Duisburg zusammen nur von einem kurzen Erholungsurlaub unterbrochen Trainiert wurde in der Duisburger Sportschule Wedau die ab 29 Juni ebenso wie Hennef und Kaiserau Hort der teilnehmenden Mannschaften wurde Rainer Holzschuh fuhrte im Kicker vom 16 Juni in der Vorschau an Mit den funf Kolnern Konopka Glowacz Hein Neumann und Zimmermann als Ruckgrat mit den erfahrenen Burdenski Winkler Worm Krobbach mit den Talenten Eigl Abramczyk Dubski Melzer und dem Neu Bochumer Trimhold lasst sich schon von Erfolgen traumen 1 Unmittelbar vor Turnierbeginn schieden aus dem ursprunglichen Spieleraufgebot mit dem Kolner Zimmermann dem Hamburger Winkler den drei Schalkern Abramczik Dubski Endrulat und dem Munsteraner Pleyer sechs Spieler wegen Verletzungen vorzeitig aus trotzdem galt die Bundeswehrauswahl weiterhin als Favorit Das Fazit nach dem Eroffnungsspiel am 1 Juli zwischen Kamerun und Iran 0 0 lautete im Kicker Kamerun und der Iran das zeigte das Spiel am Dienstag sind in der Abwehrarbeit oft amateurhaft Syrien ist international noch recht unerfahren Als Fragezeichen blieb die Motivation der in der Meisterschaft hart geforderten Spieler die wegen der WM ihren diesjahrigen Urlaub ganzlich opfern und anschliessend gleich in das Knochenbad der Saisonvorbereitung mussen Einige Vereine hofften mehr oder minder stillschweigend darauf dass sich ihre Soldaten zuruckhalten oder mit leichten Verletzungen schnell aus dem Kader verabschieden wurden Kicker Redakteur Holzschuh skizzierte die vermeintliche Formation Vorerst sind Burdenski Glowacz Konopka Krobbach Hein Lothar Schneider Eigl Herbert Neumann Blau Funkel Worm erste Wahl Melzer Dreher Savkovic Schwarze Trimhold Quarsen Riepert Baake und Bakine stehen als Reservisten zur Verfugung 2 Turnierverlauf BearbeitenGruppe A Pl Land Sp S U N Tore Diff Punkte 1 Niederlande nbsp Niederlande 3 2 1 0 00 3 100 2 0 5 10 2 Kuwait nbsp Kuwait 3 2 0 1 00 5 200 3 0 4 20 3 Griechenland 1970 nbsp Griechenland 3 1 0 2 00 4 600 2 0 2 40 4 Nigeria nbsp Nigeria 3 0 1 2 00 1 400 3 0 1 50Gruppe B Pl Land Sp S U N Tore Diff Punkte 1 Deutschland nbsp Deutschland 3 2 1 0 00 5 200 3 0 5 10 2 Kamerun nbsp Kamerun 3 1 1 1 00 5 200 3 0 3 30 3 Iran 1964 nbsp Iran 3 0 3 0 00 1 100 0 0 3 30 4 Syrien 1972 nbsp Syrien 3 0 1 2 00 0 600 6 0 1 50Das Eroffnungsspiel fand in der Gruppe B am 1 Juli in Hagen zwischen Iran und Kamerun 0 0 und in der Gruppe A in Emmerich zwischen den Niederlanden und Kuweit 1 0 statt Am Mittwoch den 2 Juli griff Veranstalter Deutschland in Essen mit einem 2 0 gegen Syrien in das Turnier ein ebenfalls Griechenland mit einem 2 1 gegen Nigeria in Oberbruch Die zweiten Gruppenspiele wurden am 4 beziehungsweise 5 Juli durchgefuhrt In Gruppe A trennten sich die Niederlande und Nigeria in Baesweiler 0 0 und Kuweit setzte sich uberraschend mit 3 1 in Duren gegen Mitfavorit Griechenland durch In der Gruppe B blieb es bei Iran gegen Syrien in Dinslaken Lohberg bei einem 0 0 ehe sich Deutschland am Samstag in Homberg mit 2 1 gegen Kamerun durchsetzte Das Turnier hatte die deutsche Mannschaft gegen Syrien mit der Formation Burdenski Glowacz Konopka Krobbach Hein Lothar Schneider Eigl Neumann Blau Funkel und Worm begonnen eingewechselt wurden Trimhold 41 Minute fur Neumann und Melzer 86 Minute fur Worm Funkel und Worm erzielten die Treffer in der zweiten Halbzeit Laut Kicker gewannen die deutschen Bundeswehr Fussballer zwar bei ihrem ersten Eingreifen zur CISM WM gegen die syrische Auswahl mit 2 0 enttauschte die 4 500 Zuschauer im Essener Grugastadion jedoch uber alle Massen 3 Drei Tage spater beim 2 1 Erfolg gegen Kamerun kampfte jeder deutsche Spieler gegen die hart einsteigenden Kameruner mit wesentlich mehr Einsatz und vor allem Worm als Sturmspitze war bei langen Steilpassen fast immer zur Stelle Er erzielte auch beide Tore von Eigl 14 und Trimhold 28 welcher fur Neumann im Mittelfeld spielte jeweils herrlich freigespielt Nach zwei Gruppenspielen wurde bereits das Fazit gezogen dass die CISM Spiele deutlich mehr an Interesse hervorriefen als vorher erwartet wurde Nicht nur dass bei den teilnehmenden afrikanischen und asiatischen Nationen die Begeisterung in der Heimat so gross war dass die Rundfunkstationen uber die Deutsche Welle DW die Spiele ihrer Militar Vertretungen live nach Kamerun Syrien Kuwait etc und das Fernsehen jeweils Aufzeichnungen ubertragen haben selbst die deutschen Fans in der meisterschaftslosen Zeit als fussballmude verschrien scheuten nicht den Weg in die Stadien Immerhin kamen zu den bisherigen acht Begegnungen uber 25 000 Zuschauer Uberhaupt zeigten die aussereuropaischen Nationen guten Fussball 4 Die Gruppenphase endete mit den Spielen Niederlande gegen Griechenland 2 1 und Kuwait gegen Nigeria 2 0 in der A Gruppe und Deutschland gegen Iran 1 1 und Kamerun gegen Syrien 4 0 in der B Gruppe am Dienstag und Mittwoch den 8 und 9 Juli Damit waren die Niederlande und Gastgeber Deutschland in das Finale am 12 Juli in Hagen eingezogen Doch so richtig freuen konnte man sich im Kader der Bundeswehr kaum uber das 1 1 gegen den Iran Zwar sicherte das Unentschieden den Einzug in das Finale doch der schnelle Ruckstand in der 8 Minute hatte die Bundesligaprofis so nervos gemacht dass sie ein Gluckstor benotigten um endlich zu ihrer vollen Leistungsstarke zu finden Eigl verwandelte in der 61 Minute einen geschenkten Elfmeter Es kam auch noch dazu dass sich neun Spieler des 20 kopfigen Aufgebotes in den letzten Tagen mit grosseren und kleineren Blessuren herumschlugen Savkovic Prellung am Knie Konopka Bluterguss am Knochel Lothar Schneider Prellung mit Blase unter dem Fuss Eigl Bluterguss am Knochel Worm Offene Wunde am Schienbein Hein dickes Knie Blau Bluterguss im Oberschenkel Neumann Zerrung Krobbach heftige Magenbeschwerden nach einem Schlag in den Korper und Trimhold stand kurz vor einer Meniskusoperation 5 Das Endspiel wurde vor 25 000 Zuschauern im Hagener Ischelandstadion ausgetragen Der knappe 1 0 Erfolg durch einen verwandelten Foulelfmeter von Konopka in der 39 Minute war verdient Eine halbe Stunde benotigte die Bundeswehr Auswahl zwar um ihre Nervositat abzulegen und um auch mit den Konterangriffen der Hollander fertig zu werden Aber danach fehlte oft nur ein Quantchen Gluck um weitere Treffer zu erzielen So traf Worm nur die Latte fehlten Blau Worm und Glowacz mehrfach nur Zentimeter Torhuter Burdenski stand wesentlich weniger unter Beschuss als sein Gegenuber Gerarde Zwolle Bei der Elfmeterentscheidung half das Gluck nach der griechische Schiedsrichter stand mit seiner Foulentscheidung ziemlich alleine im Stadion Otto Knefler Dortmunds Trainer resumierte am Ende zufrieden Die gute Zusammenarbeit zwischen den Vereinen und der Bundeswehr hat ihre Fruchte getragen Deutschland war wohl die beste und homogenste aller teilnehmenden Mannschaften In der deutschen Elf hatten sich alle Spieler von Match zu Match in eine ausgesprochene WM Stimmung gesteigert Die Reputation diesen WM Titel errungen zu haben ist fur jeden einzelnen gross genug meinte Holger Trimhold nach dem Abpfiff 6 Chefredakteur Karl Heinz Heimann vom Kicker beleuchtete in seinem Scheinwerfer Beitrag folgendes Was die 28 000 in Hagen zu sehen bekamen war zwar nicht ganz grosser Fussball doch eine ganze Menge mehr als Sommerfussball Die Bundeswehrauswahl setzte sich ausnahmslos aus Lizenzspielern zusammen der DFB konnte sie auch als Juniorennationalmannschaft spielen lassen Die Spieler sind durch dieses Turnier zwar um ihre Sommerpause gekommen doch konnen unsere Vereine hochzufrieden sein in der Bundeswehr einen Partner zu haben der auf ihre Belange sonst sehr viel Rucksicht nimmt Die Verkrampfung im Verhaltnis zwischen Armee und Sport ist nun auch bei uns weitgehend abgebaut in anderen Landern gleich welcher politischen Himmelsrichtung ist eine Zusammenarbeit schon immer eine Selbstverstandlichkeit gewesen Naturlich sind sportliche Erfolge von Soldaten auch PR fur die Bundeswehr doch der Sport zieht sicher grossere Vorteile aus einer guten Zusammenarbeit 7 Die deutsche Endspielformation Dieter Burdenski Werder Bremen Friedhelm Schwarze Borussia Dortmund Harald Konopka 1 FC Koln Peter Krobbach Eintracht Frankfurt Herbert Hein 1 FC Koln Lothar Schneider MSV Duisburg Kurt Eigl Hamburger SV Holger Trimhold VfL Bochum Rolf Blau Preussen Munster Ronald Worm MSV Duisburg Jurgen Glowacz 1 FC Koln Werner Melzer 1 FC Kaiserslautern eingewechselt in der 56 Minute fur Schneider Literatur BearbeitenJurgen Bitter Deutschlands Fussball Das Lexikon F A Herbig Munchen 2008 ISBN 978 3 7766 2558 5 S 106 Kicker Sportmagazin Sportzeitung Olympia Verlag Nurnberg 1975 Hefte 48 53 54 55 56 Weblinks BearbeitenCISM Webseite Seite der RSSSF zum MannerwettbewerbEinzelnachweise Bearbeiten Kicker Sportmagazin Nr 48 vom 16 Juni 1975 S 17 Kicker Sportmagazin Nr 53 vom 3 Juli 1975 S 13 Kicker Sportmagazin Nr 54 vom 7 Juli 1975 S 25 Kicker Sportmagazin Nr 54 vom 7 Juli 1975 S 25 Kicker Sportmagazin Nr 55 vom 10 Juli 1975 S 11 Kicker Sportmagazin Nr 56 vom 14 Juli 1975 S 28 Kicker Sportmagazin Nr 56 vom 14 Juli 1975 S 39 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fussball Militarweltmeisterschaft 1975 amp oldid 239325161