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Objektive die aus zwei Einzellinsen bestehen die durch einen Luftspalt getrennt sind werden nach ihrem Erfinder Joseph von Fraunhofer als Fraunhofer Objektive bezeichnet Fraunhofer Objektive sind im Regelfall so ausgefuhrt dass sie die chromatische Aberration fur zwei Wellenlangen beseitigen Das Fraunhofer Objektiv ist daher ein Achromat C A Steinheil amp Sohne stellten spater ein anders aufgebautes achromatisches Doublet mit Luftspalt her Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Beschaffenheit 3 Literatur 4 WeblinksVorgeschichte BearbeitenFernrohre wiesen bis Mitte des 18 Jahrhunderts storende Farbfehler durch Dispersion des verwendeten Glases auf die sogenannte chromatische Aberration Mitte des 18 Jahrhunderts wurden dann die ersten zweilinsigen Objektive entwickelt die relativ farbreine Beobachtungen gestatteten achromatische Doublets Der unmittelbare Erfinder des achromatischen Doublets war der Englander Chester Moor Hall Er kombinierte eine Sammellinse aus Kronglas mit einer Zerstreuungslinse aus Flintglas Die Linsen sind verkittet d h die sich beruhrenden inneren Oberflachen der beiden Linsen haben gegensatzlich gleiche Radien Der mikroskopisch schmale Spalt ist dabei mit Kanadabalsam gefullt Die erste nennenswerte Verbreitung erfuhren achromatische Doublets durch John Dollond 1706 1761 Ein wichtiger weiterer Entwicklungsschritt wurde dann von Fraunhofer durch die Trennung der beiden Linsen und die Einfuhrung eines Luftspalts geleistet Beschaffenheit BearbeitenWie bereits das Original Doublet von Hall und Dollond basiert das Fraunhofer Objektiv auf der Nutzung unterschiedlicher Linsenmaterialien die sich in ihrem Lichtbrechungsindex unterscheiden Dies ermoglicht es dass zumindest zwei Farben rot und blau in einem gemeinsamen Brennpunkt vereint werden konnten Dies bedeutet dass die chromatische Aberration bzw Farblangsfehler der auf Grund der unterschiedlichen Dispersion fur verschiedene Wellenlangen entsteht vermindert werden kann 1 Das Fraunhofer Objektiv besteht aus einer Sammellinse aus Kronglas niedriger Brechungsindex sowie einer Zerstreuungslinse aus Flintglas hoher Brechungsindex Im Gegensatz zum Originalchromaten sind die beiden Linsen jedoch nicht verkittet Stattdessen klafft zwischen ihnen ein schmaler Luftspalt Diese Weiterentwicklung gestattet eine verbesserte Korrektur der Abbildungsfehler da durch den Abstand der Linsen sowie die relative Unabhangigkeit aller Linsenradien mehr Freiheitsgrade bei der optischen Konstruktion verfugbar sind Wenn wir die Radien der optisch brechenden Oberflachen vom Objekt aus beginnend mit R1 bis R4 bezeichnen ist ein Fraunhofer Objektiv in der Regel wie folgt aufgebaut R1 gt R2 R2 ist ahnlich aber nicht gleich R3 R4 gt R3Literatur Bearbeiten Krosigk Esther von Gesammelte Schriften von Joseph von Fraunhofer Vdm Verlag Dr Muller 2007 ISBN 978 3 8364 2275 8Weblinks Bearbeitenwww telescope optics net Astronomie de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fraunhofer Objektiv amp oldid 224856097