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KlassenzeichenBootsmasseLange uA 4 03 mBreite uA 1 50 mTiefgang 1 05 mGewicht segelfertig Rumpf min 75 kgSegelflacheSegelflache am Wind 9 7 m Grosssegel 7 3 m Fock 2 4 m Spinnaker 8 0 m SonstigesTakelungsart SlupYardstickzahl 116Klasse InternationalDer Flying Junior ist eine Zweimann Regattajolle aus der Feder der Konstrukteure des Flying Dutchman Uus van Essen und Coen Conrad Gulcher Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Konstruktion 3 Liste der Weltmeister 4 Quellen 5 Siehe auch 6 WeblinksGeschichte Bearbeiten nbsp Coen Gulcher am Steuer eines der ersten Flying Juniors etwa 1955 nbsp Historische Werbung fur Flying Juniors aus Holz1954 begann der niederlandische Segler Coen Gulcher mit Uberlegungen zur Konstruktion eines Trainingsbootes das Jugendliche an die von ihm und Uus von Essen 1951 konstruierte und erstmals gebaute Hochleistungsjolle Flying Dutchman heranfuhren sollte Diese spater 1960 olympisch gewordene Bootsklasse erforderte namlich eine gewisse korperliche Konstitution die es Heranwachsenden unmoglich machte das Segeln direkt auf dem FD zu erlernen Der erste Entwurf war dabei recht originell gestaltet und sah ein Mehrzweck Dinghy vor so dass das nach ersten Zeichnungen von Uus van Essen durch die Werft Van Den Brink te Stompwijk gebaute Boot neben den segeltechnischen Einrichtungen auch eine Ruderbank vorsah Die Besegelung selbst war in Rot gehalten damit Eltern das Boot im Auge behalten konnten In dieser Version wurden allerdings nur zwei Boote gebaut die darauf Folgenden waren allesamt reine Segelboote 1956 war die Flotte des neuen Junior Flying Dutchman bereits so gross dass auf den Loosdrechter Plassen der Geburtsstatte der beiden Bootstypen schon Regatten gesegelt werden konnten In den Folgejahren wurden uber 60 Boote pro Jahr fertiggestellt 1960 wurde der Flying Dutchman olympisch und die Nachfrage nach dem kleineren Trainingsboot nahm auch international zu Bootswerften in den Niederlanden Belgien Japan den USA und Italien ubernahmen und verbesserten die Konstruktion Klassenvereinigungen grundeten sich zudem in Deutschland Australien und Schweden 1962 wurde der von nun an Flying Junior genannte Bootstyp von der K N W V Koniglich Niederlandische Wassersport Vereinigung durch Annahme der Klassenvorschriften Class Rules als regulierte Bootsklasse anerkannt 1969 konnten die Bootseigner in den verschiedenen Kontinenten Europa USA Asien die Kriterien der I Y R U Vorlaufer der International Sailing Federation ISAF erfullen und bekamen den Status einer Internationalen Klasse verliehen In der Folgezeit wurde der Flying Junior durch Anpassung der Klassenvorschriften Class Rules laufend modernisiert und folgte dabei in der Regel den Tendenzen im grossen Bruder Flying Dutchman 1985 wurde das Trapez eingefuhrt spater der Spinnaker vergrossert und das Boot mit einem Doppelboden ausgestattet Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Klassenvereinigungen in vielen Teilen der Welt bereits von dem Status eines Jugendbootes verabschiedet da eine wachsende Anzahl von Erwachsenen die Bootsklasse ebenfalls nutzte um sich auf hohem Niveau in Regatten zu messen ohne den korperlichen Anforderungen eines Flying Dutchman genugen zu mussen Diesem Umstand trug die I Y R U Rechnung als sie Mitte der 1980er Jahre erlaubte den Flying Junior offiziell auch als Int FJ International FJ zu bezeichnen 1990 verlor der Flying Dutchman seinen Olympiastatus und damit der Flying Junior seinen Sinn als Trainingsboot Dass sich die Klasse bis heute als Regattaklasse im Amateur Segelsport weiterentwickeln konnte ist der Vielzahl erwachsener Segler zu verdanken aber auch der Tatsache dass der Bootstyp sowohl in Japan als auch in Italien und in den USA nach wie vor als Schulungsboot College Boot etabliert ist Eine Sonderstellung nehmen dabei die USA ein in denen es bei einer Herstellerwerft Vanguard durch einen Fehler in der Ausgangsform Schale zu Abweichungen zwischen den Neubauten und den durch die Klassenvorschriften beschriebenen und begrenzten Flying Junior kam Da dieser Umstand erst entdeckt wurde als bereits eine Anzahl dieser Boote auf den Markt waren entschloss sich die Werft diese Boote unter einem neuen Namen Club FJ oder C FJ weiter zu vermarkten Dieser C FJ hat den Flying Junior in einigen Bereichen der USA als Schulungsboot abgelost wo er jedoch wichtige Innovationen wie beispielsweise Trapez nicht mitgemacht hat Die von der Geschichtskommission anlasslich des 50 jahrigen Bestehens zusammengetragenen Dokumente und Unterlagen sind nach Renovierung und Wiedereroffnung im Nationalen Scheepvaartsmuseum Amsterdam einzusehen Ebenso gehort einer der ersten Flying Juniors dort zur Ausstellung Konstruktion Bearbeiten nbsp nbsp Computer Simulation eines modernen Flying Juniors Chopstick von Bernard Stienstra Die ISAF Equipment Rules of Sailing kennen zwei verschiedene Interpretationsmoglichkeiten von Klassenvorschriften Class Rules sogenannte open Class rules und closed Class rules Der Unterschied liegt darin dass laut ISAF Equipment Rules of Sailing in geschlossenen Klassen alles verboten ist was nicht ausdrucklich in den Klassenvorschriften erlaubt ist im Gegensatz dazu haben Segler in sogenannten offenen Klassen die Moglichkeit sich innerhalb der bestehenden Regeln um Innovationen zu kummern es ist alles erlaubt was nicht in den Klassenvorschriften verboten ist Die Klassenvorschriften der Flying Junior Int FJ Klasse waren dem Konzept nach offene Klassenvorschriften Dies fuhrte dazu dass eine variable Breite von Bootsausbauten und Konstruktionen zur Verfugung steht Gemass den Vorschriften gab es z B kaum Einschrankungen fur das Material aus dem der Rumpf gebaut werden kann Class Rules D 2 1 The structure of the Hull must be inherently buoyant in the event of failure of all buoyancy tanks and or bags Daher gibt es Flying Junior Boote aus Holz Polyester Carbon oder in Sandwich Bauweise aus verschiedenen Materialien Aus Kostengrunden werden moderne Boote aber hauptsachlich aus Polyester oder Carbon gefertigt Fertigende Werften gibt es in Italien Japan und den USA Allerdings haben es sich Top Segler oft nicht nehmen lassen eigene Konstruktionen teils gemeinsam mit fertigenden Werften zu erstellen Die offene Gestaltung der Klassenvorschriften hat immer den Weg zu Innovationen offengehalten Gleichzeitig erlaubte es die offene Handhabung dieser Klassenvorschriften gute Regattaboote zu erschwinglichen Preisen zur Verfugung zu halten Gemass den vorherrschenden Stromungen in der ISAF wurden die Klassenvorschriften des Flying Junior Int FJ im Mai 2010 jedoch als Closed Class Rules neu verfasst Die sich daraus ergebenden Einschrankungen fur altere Boote sind noch nicht abzuschatzen Liste der Weltmeister Bearbeiten nbsp Weltmeister 2007 in der San Francisco Bay Peter Wanders Gisa Wortberg GER 361 nbsp Weltmeisterschafts Trophy der Flying Junior KlasseJahr Austragungsort Steuermann Vorschoter Nationalitat1963 Italien San Remo Duuk Dudok van Heel Cocky v d Berg Niederlande nbsp NED1965 Schweden Saltsjobaden Duuk Dudok van Heel Joan v Ogtrop Niederlande nbsp NED1967 Kanada Montreal Duuk Dudok van Heel Marleen van Duyl Niederlande nbsp NED1969 Niederlande Muiden Duuk Dudok van Heel Gerrie Keersbergen Niederlande nbsp NED1971 USA Lake Tahoe Steve Lewis Randy Lewis Vereinigte Staaten nbsp USA1973 Belgien Nieuwport Bertocchi Apostoli Italien nbsp IT1975 Italien Venezia De Martis Stanniero Italien nbsp IT1977 England Whitstable G Noe S Noe Italien nbsp IT1979 USA Richmond Steve Klotz Steve Brillant Vereinigte Staaten nbsp USA1981 Niederlande Muiden Steve Klotz Steve Brillant Vereinigte Staaten nbsp USA1983 Italien Castiglione della Pescaia Steve Klotz Steve Brillant Vereinigte Staaten nbsp USA1985 Belgien Blankenberge Thierry DenHartigh Peter Laureysens Belgien nbsp BEL1987 Japan Sakaiminato Takayuki Shimadzu Kouichi Hasegawa Japan nbsp JPN1989 Niederlande Medemblick Jan Bultman Willy Bosveld Niederlande nbsp NED1991 Italien Senigallia Hans Cox Alexander Cox Niederlande nbsp NED1993 Japan Inage Takagi Asari Japan nbsp JPN1995 Deutschland Stralsund Hans Cox Robert Jan Cox Niederlande nbsp NED1997 USA San Francisco Hans Cox Robert Jan Cox Niederlande nbsp NED1999 Italien Porto San Giorgio Peter Wanders Susanne Wanders Deutschland nbsp GER2001 Japan Atsumi Kenta Shingo Satochi Komura Japan nbsp JPN2003 Niederlande Muiden Hiromi Saitou Hikaru Dewa Japan nbsp JPN2005 Deutschland Dummer See Peter Wanders Gisa Wortberg Deutschland nbsp GER2007 USA San Francisco Peter Wanders Gisa Wortberg Deutschland nbsp GER2009 Italien Lovere Haruka Shimodaira Takumi Ishikawa Japan nbsp JPN2011 Belgien Nieuwpoort Rolf de Jong Esther Potthuis Niederlande nbsp NED2013 Deutschland Dummer See Guido Sol Kristina Grundken Niederlande nbsp NED2015 Japan Hayama Enishi Naka Terutaka Tada Japan nbsp JPN2017 Slovenia Portoroz Rolf de Jong Esther de Jong Niederlande nbsp NEDQuellen BearbeitenYacht Zeitschrift Delius Klasing No 1 1975 S 70ff Flying Junior Mini FD mit Maxi Temperament Yacht Zeitschrift Delius Klasing No 11 1996 S 158ff Fliegende Klassenzimmer Homepage der niederlandischen Klassenvereinigung Geschichte des Flying Juniors Siehe auch BearbeitenListe der Bootsklassen Liste von SchiffstypenWeblinks BearbeitenInternationale Klassenvereinigung englisch Deutsche Klassenvereinigung Niederlandische Klassenvereinigung niederlandisch Nationales Scheepvaartmuseum Amsterdam niederlandisch englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flying Junior amp oldid 231794112