www.wikidata.de-de.nina.az
Der Flugunfall einer Douglas DC 8 der Air Canada bei Ottawa ereignete sich am 19 Mai 1967 An diesem Tag kam es bei dem Trainingsflug einer Douglas DC 8F 54 Jet Trader der Air Canada CF TJM vom Flughafen Montreal Dorval zum Flughafen Ottawa zu einem Kontrollverlust woraufhin die Maschine in Ruckenlage absturzte Bei dem Unfall wurden alle drei an Bord befindlichen Besatzungsmitglieder getotet Flugunfall einer Douglas DC 8 der Air Canada bei OttawaEine baugleiche Maschine der Air CanadaUnfall ZusammenfassungUnfallart KontrollverlustOrt beim Flughafen Ottawa Ontario Kanada KanadaDatum 19 Mai 1967Todesopfer 3Uberlebende 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigte Staaten Douglas DC 8F 54 Jet Trader Betreiber Kanada Air CanadaKennzeichen Kanada CF TJMAbflughafen Flughafen Montreal Dorval Quebec Kanada KanadaZielflughafen Flughafen Ottawa Ontario Kanada KanadaPassagiere 0Besatzung 3Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Maschine 2 Insassen 3 Unfallhergang 4 Ursachen 5 QuellenMaschine BearbeitenBei der verungluckten Maschine handelte es sich um ein kombiniertes Passagier und Frachtflugzeug vom Typ Douglas DC 8F 54 Jet Trader das im Douglas Werk in Long Beach Kalifornien montiert wurde und deren Roll out am 14 Dezember 1962 erfolgte Das Flugzeug trug die Werksnummer 45653 es handelte sich um die 178 Douglas DC 8 aus laufender Produktion Die DC 8 wurde mit dem Testkennzeichen N9612Z zugelassen Die Maschine wurde durch die Trans Canada Air Lines bestellt Die Auslieferung der Maschine mit dem Luftfahrzeugkennzeichen CF TJM erfolgte am 30 Januar 1963 Die Maschine erhielt die Flottennummer 813 Am 6 November 1963 war die Maschine am Flughafen London Heathrow schon einmal in einen schweren Flugunfall verwickelt Auf dem Trans Canada Air Lines Flug 861 uberschoss die mit 97 Insassen besetzte Maschine nach einem Startabbruch das Startbahnende wobei die Maschine im vorderen und unteren Rumpfbereich stark beschadigt wurde und mehrere Triebwerke abgerissen wurden Es folgte eine mehrmonatige Reparatur und die Maschine wurde im Jahr 1964 wieder in Betrieb genommen Mit der Umfirmierung der Fluggesellschaft in Air Canada ging die Maschine am 1 Juni 1964 in die Flotte dieser Fluggesellschaft uber Das vierstrahlige Langstrecken Schmalrumpfflugzeug war mit vier Triebwerken des Typs Pratt amp Whitney JT3D 3B ausgestattet Bis zum Zeitpunkt des Unfalls hatte die Maschine 9 670 Betriebsstunden absolviert Insassen BearbeitenAn Bord der Maschine mit der an diesem Tag ein Ausbildungsflug durchgefuhrt wurde befand sich lediglich eine dreikopfige Besatzung bestehend aus einem Prufkapitan und zwei Piloten in Ausbildung Der Flugkapitan war auch zum Prufkapitan zertifiziert und hatte im rechten Pilotensitz sitzend zum Unfallzeitpunkt die Funktion des Pilot flying inne Er verfugte uber 19 400 Stunden Flugerfahrung von denen er 3 700 Stunden im Cockpit der Douglas DC 8 absolviert hatte Im linken Pilotensitz sass ein Pilot der zwar bereits uber 20 478 Stunden Flugerfahrung verfugte von diesen jedoch nur acht Stunden mit der Douglas DC 8 absolviert hatte Daruber hinaus hatte er 28 Stunden im Flugsimulator der DC 8 verbracht Der dritte Pilot war mit 18 795 Flugstunden ebenfalls sehr flugerfahren verfugte aber ebenso wie sein Kollege nur uber acht Stunden Flugerfahrung mit der DC 8 sowie 28 Stunden im Flugsimulator Er sass im Sitz fur den Zweiten Offizier der sich hinter dem rechten Pilotensitz befand Unfallhergang BearbeitenMit der Maschine wurde an dem Tag ein Umschulungsflug geflogen wobei die DC 8 von Montreal nach Ottawa geflogen werden sollte Die Maschine startete um 18 02 Uhr zu einem Instrumentenflug der beim Erreichen der Gegend um Ottawa als Sichtflug fortgesetzt wurde Nach einem simulierten Hydraulikausfall wurde um 18 25 Uhr ein Touch and Go Manover auf Landebahn 32 durchgefuhrt Aus den spater ausgewerteten Flugdatenschreiberaufzeichnungen ging hervor dass das Manover mit den Querrudern im manuellen Modus geflogen wurde Die Auftriebshilfen wurden vor dem Hochziehen der Maschine auf 25 Grad eingestellt Nachdem die Maschine wieder abgehoben war und eine Kurve auf einen Kurs von 260 Grad geflogen wurde wurden die Querruder in den hydraulisch unterstutzten Modus zuruckversetzt Nach ungefahr zwei Minuten im Gegenwindanflug wurde das Triebwerk Nr 4 in den Leerlauf gefahren und fur ungefahr zwei Minuten und 15 Sekunden in dieser Position belassen Wahrend dieses Zeitraums wurde ein linksseitiger Rollwinkel von durchschnittlich etwa 3 Grad beibehalten ausser zu einem Zeitpunkt etwa in der Mitte dieses Zeitraums als sich das Flugzeug langsam um 18 Grad nach links neigte gefolgt von einer abrupten rechtswartigen Rollbewegung auf 10 Grad Die Lange des Gegenwindabschnitts stimmte mit einer geplanten asymmetrischen Landung mit zwei Triebwerken uberein Triebwerk Nr 4 wurde wieder hochgefahren kurz bevor eine Linkskurve fur den Queranflug eingeleitet wurde Wahrend dieser Kurve wurde das Triebwerk Nr 4 erneut herunter und dann wieder auf Normalleistung hochgefahren Das Triebwerk Nr 1 wurde dann fur etwa 20 Sekunden herunter und dann wieder auf Normalleistung hochgefahren Die Landeklappen blieben bei der Einstellung von 25 Grad Wahrend er sich dem Endanflug zuwandte teilte der verantwortliche Pilot dem Turm mit dass er noch nicht entschieden habe ob er eine Landung durchfuhren werde Als die Maschine in einer Entfernung von ungefahr 8 5 Meilen von der Landebahnschwelle und ungefahr 200 Sekunden vor dem Aufprall das Leuchtfeuer UP uberflog wurden das Seitenruder in den manuellen Modus gebracht und die Leistung aller vier Triebwerke zuruckgefahren Das Triebwerk Nr 4 wurde dann in die Leerlaufposition gebracht und die anderen drei Triebwerke in die Anflugschubstellung Ungefahr 171 Sekunden vor dem Aufprall teilte der verantwortliche Pilot dem Kontrollturm mit dass er das Flugzeug landen wurde Das Fahrwerk wurde 155 Sekunden vor dem Aufprall ausgefahren und 120 Sekunden vor dem Aufprall wurde das Triebwerks Nr 3 in den Leerlauf gefahren gleichzeitig wurde die Leistung der Triebwerke Nr 1 und 2 erhoht Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Flugzeug in einer Hohe von 1 150 Fuss uber dem Boden und die angezeigte Fluggeschwindigkeit war mit 165 Knoten ca 306 km h relativ konstant Zwischen 109 und 92 Sekunden vor dem Aufprall wurde eine 34 Grad Rechtskurve auf einen Kurs von 337 Grad geflogen Die Triebwerksleistung wurde wieder zuruckgenommen ein Rollwinkel eingenommen und die Maschine kehrte ungefahr auf die Anfluggrundlinie zuruck Etwa 69 Sekunden vor dem Aufprall wurden die Auftriebshilfen auf 35 Grad ausgefahren 54 Sekunden vor dem Aufprall wurde das Seitenruder fur weniger als 6 Sekunden in den Hydraulikmodus gebracht und anschliessend wieder in den manuellen Modus zuruckversetzt Wahrend des Zeitraums von 69 bis 25 Sekunden vor dem Aufprall war die Sinkgeschwindigkeit mit etwa 700 Fuss pro Minute relativ konstant wobei die Maschine bei dieser Sinkgeschwindigkeit dazu tendierte vor der Landebahn auf dem Boden aufzukommen und die Fluggeschwindigkeit von 163 auf 152 kt abnahm Die Leistung der Triebwerke Nr 1 und 2 wurde schrittweise ab 25 Sekunden vor dem Aufprall erhoht bis acht Sekunden vor dem Aufprall die nahezu maximale Leistung erreicht war woraufhin die Triebwerke wieder in den Leerlauf gefahren wurden 19 Sekunden vor dem Aufprall begann die Maschine nach rechts zu gieren sieben Sekunden spater wurde Schub auf die Triebwerke 3 und 4 gegeben Neun Sekunden vor dem Aufprall und in einer Flughohe von etwa 200 Fuss uber dem Boden liess sich die Fluglage mit linksseitigem Rollwinkel nicht mehr langer halten Die Maschine rollte nach rechts Roll und Gierwinkel erhohten sich betrachtlich Das weitere Rollen der Maschine nach rechts setzte sich fort bis diese 1 995 Fuss vor der Landebahn 32 sowie 575 Fuss nordostlich von der Anfluggrundlinie in Ruckenlage und mit nach unten ausgerichteter Flugzeugnase auf dem Boden aufschlug Der Unfall ereignete sich um 18 37 Uhr Die Maschine wurde zerstort und alle drei Besatzungsmitglieder kamen ums Leben Ursachen BearbeitenDie kanadische Aircraft Accident Investigation Branch untersuchte den Zwischenfall Die Ermittler kamen zu dem Ergebnis dass der Unfall dem Versaumnis des verantwortlichen Kapitans geschuldet war ein Trainingsmanover unter gegebenen Bedingungen abzubrechen welche ein Wiedererlangen der Kontrolle uber die Maschine ausschlossen Daruber hinaus wurden folgende Befunde vermerkt Die Entscheidung einen asymmetrischen Anflug mit dem Seitenruder im manuellen Modus durchzufuhren war unangemessen Die der Besatzung im Betriebshandbuch zur Verfugung stehenden Informationen zu den Betriebsverfahren beim Flug einer Douglas DC 8 mit nur zwei Triebwerken waren unzureichend Unter den gegebenen Bedingungen war die Maschine geneigt vor der Landebahn aufzusetzen Die Kontrolle ging verloren als die Leistung der linken Triebwerke erst zu einem spaten Zeitpunkt im Anflug erhoht wurde und das bei einer Fluggeschwindigkeit die fur eine effektive Kontrolle des Seitenruders zu niedrig war Das fehlerhafte Ruckschlagventil wurde wahrend des Fluges mindestens 54 Sekunden vor dem Aufprall geschlossen Quellen BearbeitenBetriebsgeschichte DC 8 54 Jet Trader planespotters net Crash of a Douglas DC 8 54F in Ottawa 3 killed B3A Bureau of Aircraft Accident Archives Unfallbericht im ICAO Circular 107 AN 81 S 28 37 Unfallbericht DC 8 54 CF TJM vom 6 November 1963 im Aviation Safety Network Unfallbericht DC 8 54 CF TJM vom 19 Mai 1967 im Aviation Safety Network Betriebsgeschichte der Maschine auf planelogger com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugunfall einer Douglas DC 8 der Air Canada bei Ottawa amp oldid 202213508