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Der Flugunfall bei Oudega ereignete sich am 9 November 1966 auf einem Werksflug der Britten Norman von Emden nach Southampton Der Prototyp der Britten Norman BN 2 Islander G ATCT sturzte dabei nach einem Kontrollverlust bei Oudega in der heutigen niederlandischen Gemeinde Sudwest Fryslan ab Bei dem Unfall kamen die beiden Insassen der Maschine ums Leben Flugunfall bei OudegaDie Unfallmaschine auf der Pariser Luftfahrtschau 1965Unfall ZusammenfassungUnfallart Kontrollverlust und StrukturversagenOrt bei Oudega Sudwest Fryslan Niederlande NiederlandeDatum 9 November 1966Todesopfer 2Uberlebende 0LuftfahrzeugLuftfahrzeugtyp Vereinigtes Konigreich Britten Norman BN 2 IslanderBetreiber Vereinigtes Konigreich Britten NormanKennzeichen Vereinigtes Konigreich G ATCTAbflughafen Flughafen Emden Deutschland Bundesrepublik BR DeutschlandZielflughafen Southampton International Airport Vereinigtes Konigreich Vereinigtes KonigreichPassagiere 1Besatzung 1Listen von Flugunfallen Inhaltsverzeichnis 1 Flugzeug 2 Insassen 3 Flugverlauf 4 Unfallhergang 5 Ursachen 6 QuellenFlugzeug BearbeitenBei der Maschine handelte es sich um den ersten je gebauten Prototypen des Typs Britten Norman BN 2 Islander mit der Werknummer 1 Die Maschine wurde im Jahr 1965 im Werk von Britten Norman endmontiert Am 15 April 1965 wurde die Maschine mit dem Luftfahrzeugkennzeichen G ATCT auf den Hersteller zugelassen Am 12 Juni 1965 absolvierte die Maschine ihren Erstflug welcher gleichzeitig auch der erste Flug einer Maschine vom Typ Britten Norman BN 2 Islander war Die Maschine wurde als Vorfuhrmodell fur Ausstellungen wie die Pariser Luftfahrtschau im Jahr 1965 aber auch fur Prasentationsfluge eingesetzt War die Maschine anfangs mit Kolbenflugtriebwerken des Typs Lycoming O 360 ausgestattet so wurden diese spater durch leistungsstarkere Triebwerke des Typs Lycoming O 540 ausgetauscht wie sie spater serienmassig in Maschinen dieses Typs eingesetzt wurden Das zweimotorige Zubringerflugzeug hatte bis zum Zeitpunkt des Unfalls 546 Betriebsstunden absolviert Insassen BearbeitenAn Bord der Maschine befanden sich zwei Insassen ein Pilot und ein Passagier Der 46 jahrige Pilot besass ausserdem Musterberechtigungen fur die Flugzeugtypen De Havilland DH 89 Dragon Rapide und Avro Anson 652A Er verfugte uber 7 700 Stunden Flugerfahrung wovon er 30 Stunden mit der BN 2 Islander absolviert hatte Flugverlauf BearbeitenNachdem der Prototyp mehrere Demonstrationsfluge in Deutschland absolviert hatte sollte er am 9 November 1966 zum Herstellerwerk nach Bembridge auf der Isle of Wight uberfuhrt werden Der Positionierungsflug startete um 11 37 Uhr Ortszeit vom Flughafen Emden Der Flug sollte nach Sichtflugregeln durchgefuhrt werden Zwei Minuten nach dem Start nahm der Pilot Funkkontakt mit der Flugsicherung in Eelde auf und teilte dieser um 11 50 Uhr mit dass er sich querab des Drehfunkfeuers von Eelde befinde und unter Sichtflugwetterbedingungen in einer Hohe von 1 500 Fuss die Wolkendecke uberfliege Zu diesem Zeitpunkt konnte der Pilot unmoglich freie Sicht auf das von ihm uberflogene Gelande haben Um 11 56 Uhr fragte der Pilot beim Fluginformationsdienst in Amsterdam an ob ihm dieser einen radargestutzten Flug durch den Kontrollraum des Flughafens Amsterdam Schiphol ermoglichen konne Dies wurde mit der Begrundung dass sich eine Radarverbindung nicht herstellen lasse verneint Um 12 09 Uhr wurde dem Piloten empfohlen nach Eelde umzukehren da die Wetterverhaltnisse im Kontrollraum von Schiphol einen Sichtflug in 1 500 Fuss Hohe nicht zuliessen Nachdem er die Anweisung erhalten hatte teilte der Pilot mit dass er den Flug entsprechend seinem Flugplan fortsetzen werde Unfallhergang BearbeitenAls er sich um 12 20 Uhr in einer Flughohe von 1 500 Fuss befand teilte der Pilot der Flugsicherung mit dass er westwarts aus dem Kontrollbereich von Schiphol ausfliegen werde Dieser Funkspruch erfolgte nachdem der Fluglotse den Piloten bestimmt noch einmal darauf hingewiesen hatte dass dieser dem Kontrollbereich von Schiphol fernbleiben solle da es unmoglich sei den Bereich nach Sichtflugregeln in einer Hohe von 1 500 Fuss zu durchfliegen Bei der spateren Rekonstruktion der durch die Maschine geflogenen Strecke zeigte sich dass die Islander kurz darauf von ihrer Flugroute abgekommen war und den Flug auf einem Kurs von 40 Grad fortgesetzt hatte Um 12 34 Uhr meldete sich der Pilot bei der Flugsicherung und teilte dieser mit dass er gerade schwerwiegende Probleme mit dem Radiokompass habe Er erbat gelotst zu werden doch die Flugsicherung konnte nach wie vor keine Radarverbindung mit der Maschine herstellen Augenzeugen beobachteten daraufhin bei dem am IJsselmeer im Suden der Provinz Friesland gelegenen Dorf Rijs wie die Maschine mehrfach bei Nebel und Regen in niedriger Hohe das Gebiet uberflog Um 12 40 Uhr meldete der Pilot nochmals Probleme mit dem Radiokompass und bat um einen radargestutzten Anflug doch die Flugsicherung konnte immer noch keinen Radarkontakt herstellen Um 12 47 Uhr wurde der Flug in niedriger Flughohe abgebrochen Der Pilot liess die Maschine steigen und meldete um 12 49 Uhr dass er sich in einer Hohe von 3 000 Fuss befinde und unter meteorologischen Instrumentenflugbedingungen fliege und dass er ernsthafte Probleme mit den Fluginstrumenten habe Die Flugsicherung erteilte ihm die Anweisung die Flughohe beizubehalten und einen Kurs von 200 Grad zu fliegen Entgegen dieser Anweisung meldete der Pilot um 12 51 Uhr dass er in einer Hohe von 5 000 Fuss und um 12 54 Uhr dass er sich in 6 000 Fuss Hohe befinde Um 12 55 Uhr fragte der Fluglotse den Piloten ob die Maschine im Kreis fliege Der Pilot antwortete bejahend Der Fluglotse bestatigte den Erhalt des Funkspruches und ausserte dass er davon ausgegangen war die Maschine wurde dem Kurs von 200 Grad folgen Der Pilot antwortete darauf dass er nicht in der Lage sei einen Kurs zu halten Kurz darauf tauchte die Maschine auf dem Fluguberwachungsradar auf Der Lotse wies den Piloten an eine Linkskurve zu fliegen Der Pilot antwortete darauf erneut dass er keinen Kurs beibehalten konne und dass Rechtskurven leichter zu fliegen seien Um 12 58 Uhr erkundigte sich der Pilot nach der Hohe der Wolkendecke und fragte ob es zwischen den Wolkenschichten Bereiche gebe in denen er Sichtflugbedingungen antreffen konne Als dem Piloten die Freigabe erteilt wurde auf 8 000 Fuss zu steigen uberflog eine Maschine der Luftwaffe der Bundeswehr das Gebiet bei Spijkerboor in 10 000 Fuss und meldete dass in dieser Flughohe meteorologische Instrumentenflugbedingungen ohne Einschrankungen herrschten Um 13 01 Uhr meldete der Pilot der Islander dass er sich in 8 700 Fuss Hohe befinde und dass er versuche die Maschine so schnell es geht steigen zu lassen da er oben aus der Wolkenzone ausfliegen wolle Dies war der letzte Funkspruch der bei der Flugsicherung einging Die Maschine konnte bis 13 09 Uhr auf dem Radarschirm geortet werden danach verschwand sie von diesem Gemass dem Fluglotsen der das Radar beobachtete liessen die Bewegungen darauf schliessen dass die Maschine in den letzten zehn bis zwolf Minuten eine Reihe von zufalligen engmaschigen Rechts und Linkskurven geflogen war Um 13 10 Uhr beobachteten Passanten nahe dem See Ringwiel bei dem Ort Oudega wie Flugzeugtrummer vom Himmel sturzten von denen die meisten in den See fielen Die Flugzeugtrummer konnten spater der BN 2 Islander G ATCT zugeordnet werden Ursachen BearbeitenBerechnungen und physische Beweise ergaben dass die Maschine im Steigflug in eine Hohe von mehr als 10 000 Fuss geflogen war In diesem Gebiet sei sie in eine Wetterzone mit starken Vereisungsbedingungen und massigen bis starken Turbulenzen eingeflogen Die Unfalluntersuchung ergab dass die Maschine nach einem Strukturversagen im Bereich der rechten Tragflache abgesturzt war Zu dem Strukturversagen sei es durch eine Uberbelastung des Materials wahrend eines schnellen Sinkfluges gekommen Der Sinkflug sei vermutlich durch einen Kontrollverlust verursacht worden als die Maschine in eine Zone mit starken Vereisungsbedingungen und Turbulenzen geflogen wurde wobei die Maschine unter Bedingungen geflogen wurde die weit uber die im Lufttuchtigkeitszeugnis festgelegten maximal zulassigen Betriebsbedingungen hinausgingen Quellen BearbeitenUnfallbericht BN 2 G ATCT im Aviation Safety Network Crash of a Britten Norman BN 2A Islander in Oudega 2 killed B3A Bureau of Aircraft Accident Archives Unfallbericht im ICAO Circular 96 AN 79 S 80 93 Betriebsgeschichte und Produktionsliste auf rzjets net Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugunfall bei Oudega amp oldid 237050016