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Der Begriff Filtrierbarkeitsgrenze beziehungsweise Cold Filter Plugging Point CFPP offiziell laut DIN Temperaturgrenzwert der Filtrierbarkeit 1 bezeichnet eine Kalteeigenschaft von Dieselkraftstoffen und Heizol EL Extra Leicht Es ist die Temperatur in Grad Celsius bei der ein Pruffilter unter definierten Bedingungen durch ausgefallene n Paraffine verstopft Bei dieser Methode wird die Probe mit einer konstanten Rate abgekuhlt und dabei in definierten Abstanden durch einen Pruffilter befordert Vor Erreichen der Filtrierbarkeitsgrenze bilden sich beim sogenannten Cloud Point CP bereits Kristalle die jedoch noch durch den Filter passen Nur wenn die Kristalle zu gross werden verstopft der Filter Die Filtrierbarkeitsgrenze unadditivierter Ware siehe unten liegt im Allgemeinen dicht unter dem Cloud Point Wenn die Spreizung zwischen Cloud Point und Filtrierbarkeitsgrenze erhoht werden soll beispielsweise bei Winterdiesel grob 13 K mussen Additive verwendet werden Dieselkraftstoff Bearbeiten nbsp Beispiel eines Messgerates zur Bestimmung der Tieftemperatur Betriebsfahigkeit gemass DIN EN 590 von Dieselkraftstoff Biodiesel Dieselgemisch und Gasolen Die Filtrierbarkeitsgrenze ist wichtig fur die Betriebssicherheit von Dieselfahrzeugen im Winter Bei tiefen Temperaturen fallen im Kraftstoff enthaltene n Paraffine aus und bilden Wachskristalle die den Kraftstofffilter des Fahrzeugs verstopfen Man kann die Filtrierbarkeitsgrenze durch vier Verfahren beeinflussen durch Reduzierung des Cloud Points der Filtrierbarkeitsgrenze in der Grundware das Siedeende der schwersten Komponente dem Schwergasol wird reduziert die Paraffine verbleiben dann im atmospharischen Ruckstand durch erhohte Kerosinbeimischung und durch Additive Weiterhin kann die Filtrierbarkeitsgrenze durch Entfernung der n Alkane aus dem Gemisch reduziert werden Dies kann durch Molekularsiebe erreicht werden alternativ konnen die n Alkane durch ein sogenanntes Dewaxing zu iso Alkanen isomerisiert werden 2 Die Absenkung des Siedeendes SE reduziert Cloud Point und Filtrierbarkeitsgrenze gleichermassen Die erwunschte Filtrierbarkeitsgrenze von etwa 12 C bis 20 C kann durch alleinige Reduktion des Siedeendes nicht erreicht werden da die nachfolgende Hochvakuumanlage die den atmospharischen Ruckstand in seine Bestandteile zerlegt das Vakuum nicht halten konnte Die erhohte Kerosinbeimischung reduziert Cloud Point und Filtrierbarkeitsgrenze ebenfalls gleichermassen Auch hier kann die erwunschte Filtrierbarkeitsgrenze durch alleiniges Zumischen von Kerosin nicht erreicht werden da mehr Kerosin beigemischt werden musste als ursprunglich Diesel vorhanden war was andere Spezifikationen verletzen wurde Weiterhin ist die Verwendung von Kerosin als Grundware zur Luftfahrtkraftstoffherstellung unter normalen Preisbedingungen zu teuer Die Verwendung von Additiven hat also auch einen okonomischen Aspekt Durch Additive kann das Kristallwachstum so modifiziert werden viele kleine Kristalle statt wenige grosse dass die Kristalle den Kraftstofffilter weiterhin passieren konnen und sich die Filtrierbarkeitsgrenze in den kalteren Bereich verschiebt Weitere Zusatze sorgen dafur dass sich die Kristalle nicht am Boden absetzen sondern gleichmassig in der Schwebe bleiben Wax Antisettling Additive WASA Ein Dieselkraftstoff der eine Filtrierbarkeitsgrenze unter 20 C aufweist wird als Winterdiesel bezeichnet Es kann jedoch vorkommen dass auch Sommerdiesel oder Ubergangsware Additive enthalt Das Kriterium Additivierung kann deshalb nicht zur Definition des Winterdiesels herangezogen werden Da sich durch Additivierung die Filtrierbarkeitsgrenze nur in begrenztem Masse herabsetzen lasst wird fur Winterdiesel der Cloud Point auf etwa 7 C abgesenkt Reduzierung des Siedeendes und oder mit Kerosin und durch Additivierung wird die Filtrierbarkeitsgrenze dann auf 20 C reduziert Markenhersteller spezifizieren deshalb auch den Cloud Point fur ihren Kraftstoff Fur Dieselkraftstoff ist die Filtrierbarkeitsgrenze in der DIN EN 590 jahreszeitabhangig festgelegt Sommer Winter und Ubergangsware Die Zuverlassigkeit der CFPP wird als schwach kritisiert der ADAC hatte handelsublichen Winterdiesel einem Kaltetest unterzogen Obwohl alle Dieselsorten den Labortest nach DIN weiter ubertrafen versagten reale Dieselmotoren schon oberhalb der DIN Angabe in der Kaltekammer Insbesondere standen die CFPP Wert der verschiedenen Mineralolsorten in keiner direkten Korrelation zur tatsachlich beobachteten Kaltstartfahigkeit der Dieselmotoren daher wird vorgeschlagen eine neue Testnorm zu errichten 3 Heizol extraleicht BearbeitenDie DIN 51603 Teil 1 regelt fur Heizol extraleicht die Filtrierbarkeitsgrenze in Abhangigkeit vom Cloud Point maximal 12 C bei einem CP von 3 C maximal 11 C bei einem CP von 2 C maximal 10 C bei einem CP lt 1 CFur Heizol extraleicht spielen die Kalteeigenschaften bei der Tanklagerung in der Raffinerie beim Transport per Tankwagen sowie bei der Aussenlagerung beim Kunden eine wichtige Rolle Ohne die Einhaltung der Filtrierbarkeitsgrenze kann es bei Aussenlagerung zum Ausfall der Brenneranlage kommen oder mit dem Tankwagen werden schon auskristallisierte Paraffine geliefert die Storungen verursachen Einzelnachweise Bearbeiten DIN EN 116 2018 04 DIN abgerufen am 8 Marz 2023 Szynkarczuk Renata Robinson Michelle Huve Laurent G Dewaxing Challenging Paraffinic Feeds in North America PDF Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 27 Juli 2016 abgerufen am 27 Juli 2016 Auf die Norm ist kein Verlass ADAC Blog zu allen Tests aus Technik und Mobilitat 29 Januar 2013 archiviert vom Original am 23 September 2013 abgerufen am 11 Marz 2013 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filtrierbarkeitsgrenze amp oldid 238330302