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Ein Downburst ist eine schwere Fallbo die meist bei Gewittern auftritt aber auch bei Schauern vorkommen kann Hierfur sind zwei verschiedene Mechanismen verantwortlich die aber auch kombiniert auftreten konnen Im Fall der eigentlich thermischen Downbursts wird der Abwind so stark beschleunigt dass eine konzentrierte Bo wie ein Sack aus dem Niederschlagsbereich ausfallt und am Boden auseinanderlauft wobei die Windgeschwindigkeit mit zunehmender Entfernung vom Auftreffpunkt wieder abnimmt Ursache fur die Beschleunigung ist hier meist eine trockene Luftschicht im mittleren Wolkenniveau in welcher einfallender Niederschlag verdunstet und die Luft durch Verdunstungskalte abkuhlt und somit den Abwind beschleunigt Zur Kuhlung tragt ferner schmelzender kleiner Hagel bei Der zweite Mechanismus fuhrt zu dynamischen Downbursts indem durch konvektive Umlagerung ein Starkwindfeld in grosserer Hohe bis in Bodennahe heruntergemischt wird Dieser sogenannte Impulstransport tritt vor allem auf der Ruckseite winterlicher Sturmtiefs im Bereich hochreichend labil geschichteter Kaltluftmasse auf Trockener Microburst sichtbar durch am Boden aufgewirbelten Staub Schematische Darstellung eines nassen MicroburstsDownbursts sind haufig fur schwere Schaden verantwortlich die lokal jene von massig starken Tornados erreichen konnen aber in ihrer Summe diese noch ubertreffen da die geschadigte Flache grosser ist Eine besondere Gefahr stellen Downbursts fur den Luftverkehr dar wenn das Flugzeug in den Downburst gerat Die Auswirkungen sind denen einer Wirbelschleppe sehr ahnlich die Ursache jedoch eine andere Nach einer Reihe schwerer Unglucksfalle in den 1970er und 1980er Jahren wurden Downbursts intensiv erforscht und entsprechende Detektions und Warnsysteme in Flugzeugen und auf Flughafen installiert Die erste Beschreibung von Downbursts geht auf Tetsuya Theodore Fujita zuruck der sie 1974 entdeckte und 1978 nachweisen konnte Zeichnerische Darstellung eines MicroburstsInhaltsverzeichnis 1 Arten 2 Schaden 3 Klassifizierung 4 Auftreten 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksArten BearbeitenEs wird in erster Linie zwischen nassen und trockenen Downbursts unterschieden Nasse Downbursts sind plotzlich auftretende und sehr starke Abwinde im Bereich einer Gewitterzelle die in kurzer Zeit ausserst viel Regen bringen und deren Winde auch zerstorerische Krafte entwickeln konnen Liegt die Wolkenuntergrenze hoch und ist die Luftschicht darunter hinreichend trocken kann der Niederschlag auf dem Weg zum Boden komplett verdunsten und es tritt dann ein trockener Downburst auf Diese Bedingungen sind vor allem in Steppenklimaten z B High Plains der USA gegeben in Europa hingegen vergleichsweise selten dort treten sie am ehesten in Sudeuropa Zentralspanien auf Aufgrund des geringen Niederschlags sind trockene Downbursts oft fast unsichtbar was ihre rechtzeitige Erkennung Gefahr fur Luftverkehr s o erschwert Downbursts sind zusatzlich je nach Wirkungsbereich und Dauer unterteilt in Microbursts 0 4 bis 4 km 5 bis 15 min und Macrobursts mehr als 4 km bis 60 min Der Starburst stellt eine Spezialform dar bei der die absackende Luft nahezu senkrecht auftrifft und ein radiales Schadensmuster erzeugt nbsp Nasser Downburst in Gestalt eines Niederschlagsvorhangs mit Ausfliessen am BodenSchaden Bearbeiten nbsp Schaden an BaumenDownbursts zeigen sich im Schadensbild oft durch flachenhafte Schaden in Waldern oft Bruch Wurf und Druckschaden Letztere uberwiegen am Ende einer Schadensstelle die auch schneisenformig sein kann Der Mehrzahl von Downburstschaden sind die einheitlichen Fallrichtungen Wald gemeinsam wobei Abweichungen von Fallrichtungen meist gelandebedingt sind und auf Verwirbelung beruhen Eine gangige Theorie geht von den starksten Schaden zu Beginn einer Schadensstelle aus die sich als so genanntes Ausfliessen abschwachen Im Zweifelsfall einer Schadensanalyse ohne Augenzeugen ist der Fall eines Downbursts eher anzunehmen als der eines Tornados da sie weitaus haufiger vorkommen Downbursts und Tornados werden jedoch haufig verwechselt Klassifizierung BearbeitenDie Klassifizierung von Downbursts erfolgt nach der Fujita Skala in Europa ist daneben auch die doppelt so feine TORRO Skala gebrauchlich Laut TorDACH zahlt eine schwere Fallbo ab 119 km h also Beaufort 12 F1 bzw T2 als Downburst Schwachere Falle kommen zu haufig vor und verweichen daher die Statistik weshalb man sie nach dieser Definition nicht mit einschliesst Fur die wesentlich selteneren Tornados gilt dagegen als Untergrenze 65 km h Beaufort 8 also F0 bzw T0 Auftreten BearbeitenDownbursts konnen uberall auftreten wo hochreichende Feuchtekonvektion auftritt In den mittleren Breiten findet man einen Tagesgang welcher dem der Gewittertatigkeit folgt also mit einem Maximum am fruhen Abend Im Jahresgang ist fur Mitteleuropa ein Hauptmaximum in den Sommermonaten zu verzeichnen das vermutlich von thermischen Downbursts dominiert ist Im Winterhalbjahr findet sich ein zweites schwacheres Maximum welches mit den dann verstarkt auftretenden Sturmzyklonen in Verbindung gebracht werden kann und vorzugsweise dynamischer Genese Impulstransport ist nbsp Ein Downburst in ArizonaSiehe auch BearbeitenScherwind Weisse BoLiteratur BearbeitenDavid Blatner So kommen Sie rauf und wieder runter Was Sie schon immer ubers Fliegen wissen wollten Campus Verlag Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 593 37314 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Downburst Album mit Bildern Videos und Audiodateien Informationen bei TorDACH Extreme Convective Windstorms engl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Downburst amp oldid 237968014