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Eva Mulner auch Johann Mulners Hausfrau um 1575 wohl in Wassenach November 1609 in Wehr war Opfer der Hexenverfolgung in Wehr Sie wurde im November 1609 hingerichtet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Hexenprozess 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Burghaus Wassenach Luftaufnahme 2014 Die Magd Eva Mulner hatte in Wassenach um 1594 mit dem Junker Anton Kolve von Wassenach eine Affaire aus der ein Kind entstand Junker Anton Kolve war alter denn er hatte schon 1549 die Nachfolge seines Vaters angetreten Seine Frau war seit etlichen Jahren tot und auch sein einziges Kind sein Sohn Emund war bereits gestorben Demnach drohte die direkte Linie der Kolve die das Burghaus Wassenach immerhin schon seit mindestens 1391 als kurkolnisches Lehen besassen auszusterben Anscheinend hatte Anton Kolve die ernste Absicht gehabt die Magd Eva Mulner zu heiraten um so seinen Stamm fortzusetzen Solch eine unstandesgemasse Verbindung musste als Skandal gelten Neid und Missgunst konnten Hintergrund der Verdachtigungen gewesen sein und zu offenen oder versteckten Hexereivorwurfen gegen Eva Mulner gefuhrt haben Noch vor der Geburt des gemeinsamen Kindes zog Eva nach Wehr doch hielten beide auch nach der Geburt ihr Verhaltnis aufrecht Am 15 Mai 1599 starb Anton Kolve von Wassenach Eva heiratete dann Johann Mulner aus Wehr der 1602 als Gerichtsschoffe genannt wird Er besass Haus Hof und Garten und war wohl Pachter der Steinfelder Muhle in Wehr Hexenprozess BearbeitenAm Montag den 7 September 1609 wurde Eva Mulner verhaftet und in der Kellerei festgesetzt 1 Wegen angeblicher Hexerei war Eva von etlichen Frauen besagt worden welche am 9 November 1606 hingerichtet wurden Erschwerend kam hinzu dass sie nach allgemein verbreitetem Gerucht schon seit langerer Zeit unter starkem Zaubereiverdacht stand Am Mittwoch den 9 September 1609 begann der Prozess gegen Eva Mulner Mitglied des Gerichts war unter anderen Thomas Lehenmann wohl ein Sohn des Ewald Lehenmann der im Amt Nurburg zwischen 1591 und 1593 mindestens 28 Hexen und Zauberer hinrichten liess Auch in der Grafschaft Arenberg liess er im September Oktober 1593 zwolf Frauen als Hexen hinrichten Zwei Stunden lang wurde Eva Mulner vom Gericht gedrangt ein freiwilliges Gestandnis abzulegen allerdings ohne Erfolg Dann wurde dem Scharfrichter Meister Balthasar befohlen Eva in tortura zu examinieren bis die Angeklagte ein Gestandnis ablegte Teufelspakt Teufelsbuhlschaft Teilnahme am Hexensabbat und Missbrauch der Hochheiligen Sacramentn Eva gestand dass sie bei der Heiligen Kommunion die Hostie nicht heruntergeschluckt sondern auf die Erde geworfen habe Nachdem Eva am Ende des ersten Verhandlungstages in ihre Zelle zuruckgefuhrt worden war wurde der Prozess zwei Tage spater am Freitag den 11 September fortgesetzt denn sie hatte keinen Fall von Schadenzauber gestanden was fur eine Hinrichtung Voraussetzung war Zunachst erfolgte wieder die gutliche Ermahnung ein freiwilliges Gestandnis abzulegen Doch es folgte kein Gestandnis sondern Eva widerrief alles was sie zwei Tage vorher gestanden hatte Also beschloss das Gericht die Fortsetzung der Folter wieder mit der Beinschraube und dem Hochziehen am Seil Und nun geschah etwas Unglaubliches Am Seil hangend begann Eva zu singen Nun bitten wir den Heiligen Geist und Christ fuhr auf gen Himmel mit seinen zwolf Jungern Und sie sang diese zwey Lobsangen von anfangh bis zu endt wie der Schreiber erstaunt vermerkt Dann war Eva mit ihren Kraften am Ende und sie bestatigte ihr Gestandnis vom Montag Sie hoffe Gott der Almechtig wurdt ir vertziehen haben auch hoffe sie bey der Obrigkeit gnadt erlangen vnd das leben erhalten Auff alsulches sie der Torturae erlassen vnd widerumb zur gefengnus hingefhurtt mit diesem Satz endet das Protokoll Der Prozess wurde wohl am Samstag oder Montag fortgefuhrt und endete mit dem Todesurteil Eva Mulner wurde verbrannt Innerhalb von drei Jahren war Eva Mulner das siebte Opfer der Hexenjagd in Wehr Vollstreckt wurde das Urteil am Werer gericht neben dem Galgen an dem alten Weg von Wehr nach Maria Laach nahe dem Schlader Busch 2 Literatur BearbeitenTheodor Joseph Lacomblet Archiv fur die Geschichte des Niederrheins Neudruck der Ausgabe von 1836 bis 1870 Bd V S 343ff Gerhard Knoll Eva Mulner die Hexe von Wehr in http www kreis ahrweiler de kvar VT hjb2005 hjb2005 41 htm Bruno Andre Das Dorf Wehr II Wehr 1986 S 153f Dr Jul Wegeler Die Familie der Colven von Wassenach in Annalen des Historischen Vereins fur den Niederrhein Band 13 14 Heft jg Dez 1863 Paul Krahforst Ahrweiler Hexenprozesse im 16 und 17 Jahrhundert in Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler Jahrgang 1977 S 66 Weblinks BearbeitenHexenverfolgungen in dem Bereich des heutigen Kreises Ahrweiler Hexenverbrennungen AhrweilerEinzelnachweise Bearbeiten Stadtbibliothek Trier Hs 1534 166 2 fol 48 50r Fragment B Andre Das Dorf Wehr II Wehr 1986 S 153f Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 3 Juli 2019 PersonendatenNAME Mulner EvaKURZBESCHREIBUNG Opfer der Hexenverfolgung in WehrGEBURTSDATUM um 1575GEBURTSORT unsicher WassenachSTERBEDATUM November 1609STERBEORT Wehr Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eva Mulner amp oldid 226666948