www.wikidata.de-de.nina.az
Eugen Seybold 1880 in Karlsruhe 18 Dezember 1943 in Munchen war ein deutscher Sportfunktionar 1 Leben BearbeitenAls geburtiger Karlsruher war Eugen Seybold vor Ort als der Fussball in Deutschland das Laufen lernte Der Karlsruher FV war einer der ersten Fussballvereine in Deutschland und 1893 Grundungsmitglied der Suddeutschen Fussball Union wie auch 1897 Grundungsmitglied des Verbandes Suddeutscher Fussball Vereine Seybold war in fruhen Jahren Leiter der 1905 gegrundeten Leichtathletikabteilung des Karlsruher FV und am 17 Juni 1906 Leiter des ersten Sportfestes der sogenannten Internationalen Olympischen Spiele Dort wirkte seinerzeit auch der KFV Fussballer Max Breunig als Leichtathlet mit beeindruckenden Leistungen Seybold ging zuerst von Karlsruhe nach Berlin von dort nach Munchen 1 und war nach seinem Umzug nach Munchen Herausgeber der Zeitung Fussball welche von 1911 bis 1951 erschien und vor dem Zweiten Weltkrieg die auflagenstarkste aller auf den Fussball konzentrierten Zeitungen in Deutschland war Diese Zeitschrift die gleichzeitig als Verbandsorgan des DFB fungierte war eines der ersten beiden Fussballfachblatter die sich wirtschaftlich trugen und auf Dauer etablieren konnten Als Herausgeber trat Seybold beharrlich fur die Grundung des Berufspielertums also einer Profiliga ein Damit begab er sich auf Kollisionskurs mit dem Verband da dieser den Amateurfussball idealisierte 2 Auch der prominente Pionier des deutschen Fussballs Grunder des KFV und spaterer Herausgeber des Kicker Walther Bensemann arbeitete fur kurze Zeit bei der Zeitung Bensemann zog im Sommer 1919 nach Munchen und trat Anfang Marz 1920 in die Redaktion der Sportzeitung Fussball ein Schon nach wenigen Wochen stellte sich aber heraus dass die Zusammenarbeit zwischen Bensemann und Seybold nicht funktionierte so dass sich deren Wege schon bald wieder trennten Bensemann grundete daraufhin im Juli 1920 die noch heute bekannte Fachzeitschrift Kicker Der Fussball blieb aber die auflagenstarkste Fussballzeitung Deutschlands Nach einer Anordnung der NS Papierwirtschaftsstelle der Reichspressekammer durfte das Blatt Kicker ab dem 1 April 1943 nur noch gemeinsam mit der bisherigen Konkurrenz der Fussball Zeitschrift des Munchner Verlegers Eugen Seybold erscheinen Zugleich wurde der Umfang des Blattes von 12 auf 8 Seiten und die Erscheinungsweise von wochentlichen auf vierzehntagige Ausgaben reduziert Bis ins letzte Erscheinungsjahr 1944 hinein berichtete die Gemeinsame Kriegsausgabe von Kicker Deutsche Fussballillustrierte amp Fussball Illustrierte Sportzeitung Beim FC Wacker arrangierte Seybold den Transfer des grossten Wacker Spielers aller Zeiten Alfred Schaffer Im Mai 1920 kam der erste echte Fussballlegionar Europas nach Munchen Zuerst erhielt er als auslandischer Vertragsspieler keine Spielgenehmigung des Verbandes aber nachdem der Fussball eine fingierte Verlobungsanzeige Schaffers mit der erfundenen Schwester des Wacker Tormannes Bernstein veroffentlichte erteilte der Verband die Genehmigung Schaffer war fortan Spielertrainer des FC Wacker und die entscheidende Figur beim Gewinn der Suddeutschen Meisterschaft 1922 Von 1932 bis 1938 war Seybold 1 Vorsitzender des FC Wacker Munchen Er brachte den Blaustern des SC Monachia 1932 als Vereinsemblem zuruck und auf die Trikots des FC Wacker 3 Seybold stellte den ihm aus dieser gemeinsamen KFV Zeit schon mehr als 30 Jahre bekannten Max Breunig 1937 als Cheftrainer des FC Wacker ein Seybolds ubergrosses Verdienst war es den FC Wacker gegen zeitgenossische politische Krafte der NSDAP am Leben erhalten zu haben 1933 34 erfolgte die Grundung der Bayerischen Gauliga dabei sollte der FC Wacker auf hoheren Befehl eine Fusion mit dem DSV Munchen und dem FC Teutonia eingehen Seybold gelang es jedoch unnachgiebig und auf die Tradition des Vereins pochend in zahllosen Schreiben Telefonaten und einer Denkschrift an den DFB und die Fuhrung des Fussball Gaues Bayern im DFB zu verhindern dass der Verein FC Wacker geloscht wurde und von einer zuvor angeordneten Fusion mit dem FC Teutonia und dem DSV Munchen verschont blieb und in die Gauliga aufgenommen wurde 3 Eugen Seybold verstarb Ende 1943 und nach der Scheidung beider Zeitungen nach Kriegsende wurde die Zeitschrift Fussball zunachst eingestellt dann neu aufgelegt aber im Jahre 1951 dennoch endgultig eingestellt Einzelnachweise Bearbeiten a b Kurt Fuhrmann Fussball ABC Felix Post Verlag Gelsenkirchen Buer 1947 Anton Loffelmeier Die Gleichschaltung des Fussballsports im nationalsozialistischen Deutschland Hrsg Markwart Herzog Hrsg 1 Auflage Kohlhammer 2016 a b Wacker Munchen Festschrift 75 Jahre FC Wacker Vereinschronik Hrsg Wacker Munchen 1978 PersonendatenNAME Seybold EugenKURZBESCHREIBUNG deutscher SportfunktionarGEBURTSDATUM 1880GEBURTSORT KarlsruheSTERBEDATUM 18 Dezember 1943STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugen Seybold amp oldid 239240034