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Eugen Reintjes 29 Februar 1884 in Emmerich 13 April 1966 in Hameln war ein niederlandischer Fabrikant sowie Forderer des Sports und der Gesundheitsfursorge Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Sammler und Stifter 3 Ehrungen 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenSein aus den Niederlanden stammender Vater Theodor Reintjes grundete im Jahre 1879 einen Maschinenbaubetrieb in Emmerich dem im Jahre 1898 eine eigene Giesserei angegliedert wurde Ortlich bedingt bekam er Verbindung zum Schiffbau In der Folgezeit wurde aus dem Maschinenbaubetrieb ein Spezialbetrieb fur Schiffsschrauben Wellenanlagen und Schiffsdrucklagern Nachdem Eugen Reintjes auf der technischen Hochschule in Hagen ein Ingenieursexamen absolviert hatte ubernahm er 1912 den Betrieb seines Vaters In jener Zeit als der Schiffsantrieb mit der Ablosung des Dampfmaschinenantriebs durch den Dieselmotor in eine neue Phase der Entwicklung trat war es dem jungen Unternehmer und Ingenieur gegluckt nach eigenen Planen und Konstruktionen Getriebe fur den Schiffsantrieb zu entwickeln und zu bauen Im Jahre 1929 wurde das erste Schiffsgetriebe fur eine Barkasse nach Hamburg geliefert Reintjes suchte nach neuen Wegen auf dem Schiffsantriebsektor So wurden in seinem Werk auch Verstellpropelleranlagen gebaut Im Zweiten Weltkrieg wurde sein Unternehmen ein Rustungsbetrieb der 630 Mitarbeiter in seiner Geschossdreherei beschaftigte Reintjes durfte wahrend des Krieges seine Fabrik nicht mehr betreten da sie kriegswichtiges Gerat herstellte und er als Auslander spionageverdachtig war 1 Seine Entwicklung fur hydraulisch schaltende Wendegetriebe wurde Reintjes nach Kriegsende von den Hollandern als Feindbegunstigung angelastet weshalb er in Holland zu eineinviertel Jahren Gefangnis verurteilt wurde Dieser Umstand durfte eine erhebliche Rolle bei der Entscheidung fur den dauerhaften Unternehmensstandort Deutschland gespielt haben Bei einem Luftangriff wurden am 7 Oktober 1944 samtliche Werksgebaude in Emmerich zerstort Auch die Konstruktionsunterlagen fielen den Bomben zum Opfer 1947 ordneten die Alliierten die Demontage der Fabrikationsanlagen an Samtliche moderneren und brauchbaren Maschinen wurden als Reparationsleistungen des ehemaligen Rustungsbetriebes demontiert und abtransportiert Zuruck blieben nur alte und unwirtschaftliche Anlagen Mit Unterstutzung der Behorden konnte das Unternehmen neue Fertigungshallen in einer ehemaligen Wollfabrik in Wagenfeld einrichten Hier arbeitete Reintjes mit seinen zunachst etwa 50 Mitarbeitern bis Mai 1950 Fehlende Unterlagen und schlechte Werkzeuge der Nachkriegszeit erschwerten die Arbeit erheblich Da die Werksanlagen in Wagenfeld nicht mehr den Anforderungen genugten suchte Reintjes nach geeigneteren Gebauden Am 15 Mai 1950 verlagerte Reintjes seinen gesamten Maschinenpark nach Hameln In der Werftstrasse wurde mit 60 Mitarbeitern die teilweise noch aus Emmerich und Wagenfeld stammten zunachst die Schiffsgetriebeproduktion wieder aufgenommen Die besseren Fertigungsmoglichkeiten in Hameln erlaubten es dass 1952 neu erstellte Plane und Patente fur Verstellpropelleranlagen ausgewertet werden konnten Im gleichen Jahr wurden auch die Produktion der Verstellpropelleranlagen wieder aufgenommen Unter Einschaltung der Besatzungsbehorden gelang es ihm die ehemaligen Reparaturhallen fur Flugmotoren der Kaminskiwerke in Hameln zu erwerben Gegenuber den Hallen in der Werftstrasse gab es zudem geraumige Holzbaracken die in den Zeiten der Wohnungsnot als Wohnungen fur einen Teil der Belegschaft dienten Durch den Ausbau eines weltweiten Handler und Service Netzes fur Schiffsgetriebe konnte das Unternehmen expandieren Im Juni 1971 zog die Reintjes GmbH an den heutigen Standort in der Eugen Reintjes Strasse in Hameln um 2 Sammler und Stifter BearbeitenEugen Reintjes war gemeinsam mit seiner Frau Elisabeth ein Kunstfreund und forderer sowie ein Stiftungsgeber Er sammelte Gemalde vorwiegend niederlandischer Meister und wertvolle Porzellanfiguren Seine 1925 bezogene Villa Reintjes wurde im Laufe der Zeit zu einem Privatmuseum Wahrend des Zweiten Weltkrieges liess er seine Kunstschatze auslagern so dass sie den Bombenangriff vom 7 Oktober 1944 bei dem Haus und Fabrik in Emmerich vollstandig zerstort wurden unversehrt uberstanden Die Werke lagern heute im Wallraf Richartz Museum in Koln dem er seine Sammlung hinterlassen hat 1962 brachte Reintjes sein Gesellschafter Stammkapital in die gemeinnutzige Eugen Reintjes Stiftung zur Forderung des Gesundheits und Sozialwesens in der Stadt Hameln Mit diesen Mitteln betreibt die Stiftung seit 1975 einen Kindergarten in der Grossehofstrasse 1964 errichteten die Eheleute Reintjes in Emmerich die Eugen und Elisabeth Reintjes Stiftung Das Stiftungsvermogen aus Wertpapieren und Grundbesitz fiel je zur Halfte der Stadt Emmerich und dem St Willibrordus Spital in Emmerich Rees zu Die Stadt Emmerich verwendete ihre Halfte zum Unterhalt der Sport und Erholungsstatten Heute betreibt die Stadt Emmerich mit den Mitteln der Stiftung das Hallenbad und das Eugen Reintjes Stadion Ehrungen BearbeitenAm 1 Marz 1962 wurde Eugen Reintjes die Ehrenburgerschaft der Stadt Emmerich verliehen Reintjes Grossherzigkeit fuhrte auch zu ehrenden Namensgebungen Neben dem Eugen Reintjes Kindergarten und Eugen und Elisabeth Reintjes Stadion existieren in Hameln eine Eugen Reintjes Strasse Firmensitz und eine Eugen Reintjes Schule In Emmerich gibt es eine Elisabeth Reintjes Strasse und in Emmerich Rees ein Segelflugzeug namens Eugen Reintjes In s Heerenberg dem Alterswohnsitz von Eugen Reintjes gibt es einen Reintjesweg Einzelnachweise Bearbeiten Inge Arends Wie oft habe ich mir gewunscht dass der Schulweg ein wenig kurzer ware In Dietmar Sauermann Hrsg Mein Schulweg Erinnerungen 1925 1975 Waxmann Munster 2007 ISBN 978 3 8309 1847 9 S 88 Reintjes GmbH Festschrift zum 125 jahrigen Firmenjubilaum 2004 Weblinks BearbeitenUnser Namensgeber auf der Website der Eugen Reintjes Schule Website der Reintjes GmbH HamelnNormdaten Person GND 1082803766 lobid OGND AKS VIAF 26145602347601361552 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reintjes EugenKURZBESCHREIBUNG niederlandischer UnternehmerGEBURTSDATUM 29 Februar 1884GEBURTSORT Emmerich heute Emmerich am Rhein STERBEDATUM 13 April 1966STERBEORT Hameln Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eugen Reintjes amp oldid 232888612