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Dieser Artikel behandelt die politische Partei fur die Programmiersprache ESDL siehe ASCET Die Ethiopian Somali Democratic League Abkurzung ESDL deutsch etwa Athiopisch Somalische Demokratische Liga oder Demokratische Liga der athiopischen Somali war eine Partei in der Somali Region von Athiopien Sie entstand 1994 aus dem Zusammenschluss von zehn oder mehr Parteien verschiedener Somali Clans der von der auf nationaler Ebene regierenden EPRDF veranlasst wurde 1998 vereinigte sich die ESDL auf Betreiben der EPRDF mit Teilen der Ogaden National Liberation Front zur Somali People s Democratic Party Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Grundung 2 Zusammensetzung 3 Wahlen 1995 4 Regierungszeit und Ende 5 QuellenVorgeschichte und Grundung BearbeitenDie Volksbefreiungsfront von Tigray bzw die von ihr gefuhrte Parteienkoalition EPRDF die 1991 das Derg Regime in Athiopien sturzte unternahm Schritte zu einer Demokratisierung und Dezentralisierung des Landes In der Somali Region die mit der Neuordnung der Verwaltungsgliederung Athiopiens gebildet wurde entstanden daraufhin Dutzende Parteien auf Clan Basis die um Macht und Einfluss konkurrierten Die EPRDF arbeitete zunachst mit der Westsomalischen Befreiungsfront und mit der Ogaden National Liberation Front ONLF zusammen zwei Gruppierungen die im grossten Somali Clan auf athiopischem Gebiet den Ogadeni Darod verankert waren und ebenfalls gegen das Derg Regime gekampft hatten Die ersten Wahlen in der Region gewann 1992 die ONLF 1 Bereits 1991 versuchten einige Somali in Addis Abeba die die Ausrichtung der Parteien nach einzelnen Clans ablehnten eine clan ubergreifende politische Organisation der athiopischen Somali zu bilden Sie kamen mit Unterstutzung der beiden Somali Vizeminister in der athiopischen Regierung Abdi Adan und Shamsudiin Ahmed zusammen manche von ihnen grundeten ein Komitee Ihre Bemuhungen scheiterten jedoch an der geringen Kompromissbereitschaft der ONLF 2 1994 erklarte das von ONLF Ogadeni dominierte Regionalparlament vom verfassungsmassigen Sezessionsrecht Gebrauch machen zu wollen und eine Unabhangigkeit der Somali Region anzustreben Die EPRDF die insgeheim bereits seit 1992 Strategien entworfen hatte um die separatistische ONLF zu schwachen 1 forderte daraufhin die Bestrebungen zur Einigung der Nicht Ogadeni Opposition An einem dreitagigen Treffen im Februar 1994 das in einem ungenutzten Militarlager in Hurso 26 km westlich von Dire Dawa in der Shinile Zone unter Anwesenheit von Premierminister Tamrat Layne stattfand wurden zehn oder mehr Parteien von kleineren Clans zur neuen Partei ESDL zusammengeschlossen 1500 Delegierte stimmten der Wahl von Parteiname und farben zu und bestatigten einstimmig Abdimajid Hussein auch Abdul Majid Hussein den einzigen Somali Minister in der Bundesregierung und Angehorigen des Isaaq Clans als Parteivorsitzenden Er war Mitglied des Isaaq Clans wurde aber als Mitglied des Gadabursi Clans Makahil geboren Sein Vater war nicht in der Lage das Blut an den Habar Awal Clan zu bezahlen und sein eigener Clan weigerte sich also wurde er in die Habar Awal integriert Erster Generalsekretar wurde Shamsudiin Ahmed der den Gadabursi Dir angehort 3 2 Zusammensetzung BearbeitenZu den Parteien die sich in der ESDL zusammenschlossen gehorten einer Quelle zufolge elf Gruppierungen die Somali Democratic Union Party oder Democratic United Party der Hawiya im Suden 4 5 die Issa and Gurgura Liberation Front Gurgura Independence Front Eastern Gabooye Democratic Organization Eastern Ethiopian Somali League die Horiyal Democratic Front der Gadabursi 4 Social Alliance Democratic Organization Somali Abo Democratic Union die Shekhash People s Democratic Movement der Shekash die von Isaaq dominierte 6 Ethiopian Somalis Democratic Movement und eine Partei der Rer Barre 7 In anderen Quellen ist von zehn 1 oder von 13 Parteien 6 die Rede Hiermit wurden die Nicht Ogadeni Clans zu den neuen regionalen Partnern der EPRDF Besser als die Ogadeni verstanden sie die Beschrankungen der von Meles Zenawi vorgeschlagenen Demokratie 4 Ihre gemeinsame Abneigung gegen eine Vorherrschaft der Ogadeni liess sie zusammenrucken und die Unterstutzung der EPRDF annehmen Formal wurden auch Ogadeni in die ESDL eingebunden 3 Wahlen 1995 BearbeitenIm Hinblick auf die nahenden Wahlen 1995 fehlte es der ESDL an Vorbereitungszeit und Ressourcen Die Partei entsandte eine Delegation in das Nachbarland Dschibuti um von dort lebenden athiopischen und anderen Somali finanzielle Unterstutzung zu gewinnen Hierbei kamen rund 30 000 US Dollar sowie etliche Fahrzeuge zusammen 2 Sie stellte in allen Distrikten jeweils Kandidaten mit Verbindungen zu lokalen Clans auf 3 Differenzen innerhalb der ONLF ein Wahlboykott von Teilen der ONLF und eine Anderung der Wahlkreise zum Nachteil des Ogadeni Clans trugen zum Wahlsieg der ESDL bei Sie gewann 76 von 139 Sitzen im Regionalparlament und 15 der 23 Sitze der Somali Region im nationalen Parlament 1 Anderen Quellen zufolge erhielt sie gar zwei Drittel der Sitze im Regionalparlament und samtliche Sitze im nationalen Parlament 2 oder 75 Regional und 23 von 25 Nationalparlamentssitzen 3 Regierungszeit und Ende BearbeitenDie erste Handlung des neuen Regionalparlaments bestand darin die 21 Mitglieder der neuen Regierung zu wahlen Bei der Besetzung dieser und anderer Amter musste die ESDL zur Kenntnis nehmen dass die EPRDF bestimmte Kandidaten bevorzugte 2 Die ESDL Regionalregierung machte Jijiga anstelle der abgelegenen Stadt Gode im Ogadeni Gebiet zur neuen Regionshauptstadt und nahm fur die provisorisch Region 5 genannte Region definitiv den Namen Somali an 3 statt Ogadenia was die vorherige Parlamentsmehrheit bevorzugt hatte 5 Die Regionalverwaltung wurde professionalisiert und ausgebaut so wurden Lehrer einer Qualifikationsuberprufung unterzogen und etliche Phantom Lehrer von den Lohnlisten gestrichen Auch wurden neue Brunnen in trockenen Gebieten gegraben und in Jijiga ein Lehrerausbildungsinstitut und eine Schule fur Krankenschwestern gegrundet Weite Teile der Offentlichkeit betrachteten allerdings den Einfluss der EPRDF als Hindernis fur die Entwicklung der Somali Region und waren uberzeugt die EPRDF konnte jederzeit jede Regionalregierung absetzen 2 Innerhalb von zwei Jahren fuhrten interne Streitigkeiten zwischen Regionalprasident Eid Dahir Farah und Teilen des Parteikomitees zu einer politischen Krise der ESDL Bis Ende 1997 hatte die Partei die Unterstutzung der EPRDF wie auch weiter Teile der Bevolkerung verloren Die EPRDF beschloss daraufhin die Vereinigung der ESDL mit kooperationswilligen Teilen der ONLF Aus diesem Zusammenschluss ging 1998 die Somali People s Democratic Party SPDP hervor die seit 2000 regiert und starker als die ESDL der EPRDF untersteht Die meisten Vertreter der ESDL im nationalen Parlament wurden nicht in die SPDP aufgenommen 2 1 Quellen Bearbeiten a b c d e Tobias Hagmann Mohamud H Khalif State and Politics in Ethiopia s Somali Region since 1991 Memento des Originals vom 31 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot tobiashagmann freeflux net in Bildhaan An International Journal of Somali Studies 6 2006 S 25 49 PDF 121 kB a b c d e f g Abdi Ismail Samatar Ethiopian Federalism Autonomy versus Control in the Somali Region in Third World Quarterly Bd 25 6 2004 a b c d e John Markakis The Somali in Ethiopia in Review of African Political Economy Vol 23 No 70 Dezember 1996 S 567 570 a b c Ludovic Ollivier Les Somalis du Harar et la democratie ethnique ethiopienne 1991 1994 in Politique Africaine 59 1995 S 153 163 a b John Markakis Briefing Somalia in the New Political Order of Ethiopia in Review of African Political Economy Vol 21 No 59 Marz 1994 S 71 79 1994 a b Samuel Negash Colonial Legacy State Intervention and Secessionism Paradoxical National Identities of the Ogaden and the Ishaq Clans of Ethiopia in Bahru Zewde Hrsg Society State and Identity in African History African Books Collective 2008 ISBN 9789994450251 S 288 291 Katharine Murison Hrsg Africa South of the Sahara 2004 Europa Regional Surveys of the World 33 Auflage Routledge 2004 ISBN 9781857431834 S 426 Aufzahlung der elf Parteien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ethiopian Somali Democratic League amp oldid 239589027