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31 183333333333 35 7 Koordinaten 31 11 0 N 35 42 0 OErzbistum Petra Das Erzbistum Petra war eine Diozese der romisch katholischen oder lateinischen Kirche zur Zeit des Lateinischen Konigreichs Jerusalem Das Bistum wurde 1168 eingerichtet und ging spatestens 1188 wieder unter Der Bischofssitz war nicht in dem namengebenden zu dieser Zeit schon unbewohnten Petra sondern in Karak Jordanien Der Erzbischof von Petra war ein Suffragan des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem und hatte als einzigen Suffragan den Abt des griechisch orthodoxen Katharinen Klosters vom Berg Sinai Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einziger lateinischer Erzbischof 3 Titularerzbischofe 4 Kanoniker 5 Titularerzbistum Petra in Palaestina 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Byzantinischen Zeit war Petra Sitz eines Erzbischofs als Suffragan des Patriarchen von Jerusalem Nach der Eroberung durch die Araber wurde der Bischofssitz zu einem nicht bekannten Zeitpunkt nach Amman verlegt Karak wurde wahrscheinlich schon einige Zeit vor 1142 von den Kreuzfahrern in Besitz genommen Allerdings wurde die Zitadelle und die Stadtbefestigung erst um 1142 von Paganus dem Mundschenk von Konig Fulko angelegt Seine Nachfolger Moritz und Philipp bauten die Festung weiter aus 1168 wurde an die Tradition des byzantinischen Bistums anknupfend das Lateinische Erzbistum Petra eingerichtet Das Erzbistum Petra und das im gleichen Jahr gestiftete Bistum Hebron waren die letzten lateinischen Bistumer die in den Kreuzfahrerstaaten gegrundet wurden Der Sprengel wurde vermutlich vom Sprengel Jerusalem abgetrennt Nach Hans Eberhard Mayer verfugte der Lateinische Patriarch von Jerusalem 1110 uber die Zehnten in Transjordanien Gebiet ostlich des Jordans Oultrejordain 1 Da das namensgebende Petra unbewohnt war wurde als Sitz des Erzbistums Karak bestimmt Nach Hans Eberhard Mayer ubte das Chorherrenstift am Templum Domini in Jerusalem vor der Grundung des Erzbistums die Bischofsrechte in der Herrschaft Oultrejordain aus 2 Der Erzbischof von Petra war ein Suffragan des Lateinischen Patriarchen von Jerusalem Allerdings wurde diese Unterstellung bereits 1145 53 durch Patriarchen von Antiochien bestritten der meinte das Erzbistum gehore zum Patriarchat Antiochia Sogar nach dem Fall von Karak wurde der nun akademische Streit 1239 weiter ausgefochten 2 Der Erzbischof von Petra hatte als einzigen Suffragan den griechisch orthodoxen Abt des Katharinen Klosters auf dem Berg Sinai Das Kapitel bestand aus Dekan Archidiakon Kantor Subdiakon und drei Priestern Die Kathedralkirche und wahrscheinlich auch Bischofssitz und Kapitelgebaude standen an der Stelle der heutigen Grossen Moschee Erster und einziger Erzbischof von Petra war Guerric i us ein Kanoniker vom Kapitel des Heiligen Grabes in Jerusalem Er ist von 1168 bis 1183 nachgewiesen Der Sprengel umfasste die Herrschaft Oultrejordain Karak und Montreal im heutigen Jordanien Moglicherweise war er der namenlose archiepiscopus de Monte Regali der 1190 bei der Belagerung von Akkon starb 1170 und 1173 wurden Stadt und Festung durch Muslime belagert Die Tochter von Philipp de Milly Stefanie von Milly wurde 1177 Witwe und heiratete in zweiter Ehe Raynald von Chatillon den fruheren Prinzen von Antiochien Er initiierte Raubzuge gegen Karawanen und arabische Stadte 1183 belagerte Saladin Stadt und Festung brannte schliesslich die Stadt nieder die Festung konnte er nicht einnehmen 1184 belagerte er die Festung erneut musste sich jedoch wieder zuruckziehen Im Winter 1186 87 uberfiel er vertragswidrig erneut eine Karawane und weigerte sich auch auf Befehl von Konig Guido hin die Beute und die Gefangenen wieder herauszugeben Im weiteren Verlauf des Jahres 1187 zog Saladin ein grosseres Heer zusammen und schlug am 4 Juli 1187 in der Schlacht von Hattin die Streitmacht des Lateinischen Konigreiches vernichtend Stefanie von Milly versuchte im September 1187 mit Saladin ein Abkommen auszuhandeln Freilassung ihres Sohnes Humfried gegen die Ubergabe von Stadt und Festung Karak Doch die Besatzung der Festung Karak verweigerte die Ubergabe und so eroberte schliesslich Saladins Bruder al Malik al Adil Karak 1189 nach fast zweijahriger Belagerung Die Kathedrale wurde in eine Moschee umgewandelt der Bischofssitz ging wieder unter Die ehemalige Kathedrale wurde in den heutigen Sudflugel der Grossen Moschee in Karak integriert Die Diozese ging zwar unter wurde aber anscheinend noch bis anfangs des 13 Jahrhunderts mit Titularbischofen in partibus infidelium besetzt So wird ein namentlich nicht genannter Erzbischof von Petra in den Jahren 1227 und 1238 genannt 2 Einziger lateinischer Erzbischof Bearbeiten1168 bis 1183 1188 1190 Guerricius Guerricus 3 4 Kanoniker des Templum Domini ein namenloser archiepiscopus de Monte Regali starb wahrscheinlich 1190 bei der Belagerung von Akkon es konnte noch Guerricus gewesen sein 2 Titularerzbischofe Bearbeiten1227 1238 NN 2 1419 Petrus Stirejus OESA 5 Kanoniker BearbeitenDas Kapitel wurde 1168 namentlich genannt Goffridus Archidiakon Lidinus Kantor Helias Hengelricus Arnoldus Bernardus und Guillelmus 3 Titularerzbistum Petra in Palaestina BearbeitenIm 17 Jahrhundert wurde das Titularerzbistum Petra in Palaestina an die Tradition des byzantinischen Bistums und des lateinischen Erzbistums anknupfend neu geschaffen Es war ein Titel ohne Land der bis 1963 vergeben wurde Seit dem Tod des letzten Titeltragers Alfredo Sila Santiago im Dezember 1970 ist der Titel vakant Literatur BearbeitenDenys Pringle he Churches of the Crusader Kingdom of Jerusalem A Corpus Volume I A K excluding Acre and Jerusalem Cambridge University Press 1993 ISBN 0 521 39036 2 Im Folgenden abgekurzt Pringle Churches I mit entsprechender Seitenzahl Reinhold Rohricht Syria sacra Zeitschrift des Deutschen Palastina Vereins 10 1 48 1887 JSTOR PDF Im Folgenden abgekurzt Rohricht Syria sacra mit entsprechender Seitenzahl Reinhold Rohricht Regesta regni Hierosolymitani 1097 1291 Wagner Innsbruck 1893 Im Folgenden abgekurzt Rohricht RRH mit entsprechender Seitenzahl und Urkundennummer Reinhold Rohricht Geschichte des Konigreichs Jerusalem 1100 1291 Verlag der Wagnerschen Universitats Buchhandlung Innsbruck 1898 Reinhold Rohricht Regesta regni Hierosolymitani 1097 1291 Addendum Wagner Innsbruck 1904 Im Folgenden abgekurzt Rohricht RRH Add mit entsprechender Seitenzahl und Urkundennummer Einzelnachweise Bearbeiten Hans Eberhard Mayer Bistumer Kloster und Stifte im Konigreich Jerusalen Anton Hirsemann Stuttgart 1977 Schriften der Monumenta Germaniae Historica Bd 26 ISBN 3 7772 7719 3 S 201 a b c d e Hans Eberhard Mayer Die Kreuzfahrerherrschaft Montreal Sōbak Jordanien im 12 Jahrhundert Abhandlungen des Deutschen Palastinavereins 14 XXXII 302 S Otto Harrassowitz Wiesbaden 1990 ISBN 3 447 02988 9 Vorschau in Google Books S 221 Die Erhebung Petras zum Erzbistum a b Rohricht Syria sacra S 16 Pringle Churches I S S 287 295 Conrad Eubel Hierarchia catholica medii aevi sive Summorum pontificum S R E cardinalium ecclesiarum antistitum series ab anno 1198 usque ad annum 1431 perducta e documentis tabularii praesertim vaticani collecta digesta edita Teil 1 Regensberg Munster 1913 Online bei archive org S 398 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erzbistum Petra amp oldid 236762991