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Er Sie und Es ist ein 1991 veroffentlichter Science Fiction Roman von Marge Piercy Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Figuren 3 Er Sie und Es in Bezug auf Donna Haraways Cyborg Manifest 4 Literatur 5 Weiterfuhrende Literatur 6 Siehe auchInhalt BearbeitenMarge Piercys Er Sie und Es ist ein Science Fiction Roman der in nicht allzu ferner Zukunft spielt Nach dem Vierzehntagekrieg von 2017 bei dem Israel sowie grosse Teile des nahen Ostens durch einen terroristischen Atombombenanschlag fur immer von der Landkarte verschwunden sind entsteht eine neue Weltordnung Eine Welt oder besser was nach all den verheerenden Folgen von ihr ubrig geblieben ist die von 23 Weltkonzernen sogenannten Multis aufgeteilt und gefuhrt wird Alle diese Multis leben unter ihren eigenen riesigen schutzenden Kuppeln Kuppeln die das Leben auf der Erde auch ohne Ozonschicht sowie in der ausseren Hemisphare ermoglichen Doch jeder Multi unterscheidet sich in seinen Gesetzen und seinem Lebensablauf Shira die Protagonistin der Geschichte lebt anfangs in Yakamura Stichen kurz Y S und die Geschichte beginnt mit ihrer Scheidung bei der sie aufgrund von Konzernkalkul das Sorgerecht fur Ari ihren Sohn im Kindergartenalter an ihren Ex Mann verliert Gedemutigt und entsetzt macht sie sich auf zu ihrer Grossmutter Malkah die in einer kleinen von den Multis unabhangigen Siedlung namens Tikva lebt Dort soll sie sich nicht nur erholen sondern auch mit Avram Stein dem Vater ihrer Jugendliebe Gadi und gemeinsam mit ihrer Grossmutter an einem geheimen Projekt arbeiten Jod so der Name des Projekts ist ein illegaler vom Menschen ausserlich kaum zu unterscheidender Cyborg der von Avram entwickelt und von Malkah mitprogrammiert wurde Unter strengster Geheimhaltung soll Shira nun Jod beibringen sich menschlich zu verhalten so dass er unbemerkt Tikva physisch wie online im Netz vor Informationspiraten schutzen kann Das Netz ist eine Weiterentwicklung des heutigen Internets und erlaubt den Menschen in den einzelnen Multis und unabhangigen Siedlungen miteinander zu kommunizieren sowie Informationen auszutauschen Dabei linken sich alle Beteiligten mit ihrem Geist ein und reproduzieren sich so als elektronische Abbildung in die Welt des Netzes Aufgrund dieser physischen Verbindung ist es auch moglich Gehirnschaden oder gar den Tod davonzutragen sollte man im Netz angegriffen werden Genau hierfur wurde Jod entwickelt der fast ohne Ermudungserscheinungen Tikva sowie Shira beschutzen kann Doch wahrend Shira sich allmahlich in Jod verliebt der mitfuhlsamer als so mancher Mensch geworden ist beginnen schon die ersten Attacken auf Tikva Y S hat von dem geheimen Cyborg Projekt erfahren und mochte nun uber Shira die er mittels Ari unter Druck setzt unbedingt in den Besitz von Jod gelangen Doch Shira der nun auch ihre unvertraute Mutter Riva samt einem weiblichen Cyborg namens Nili die mehr Mensch als Maschine ist zur Hilfe eilt kampft gegen Y S an Es gelingt ihr sogar in einer tollkuhnen Aktion mit Jod Ari aus den Klauen von Y S zu befreien Doch kurz darauf wird in Tikva bekannt wer Jod eigentlich wirklich ist und es soll daruber abgestimmt werden ob Jod eine Maschine oder doch ein regularer Einwohner Tikvas ist der dieselben Rechte wie jeder andere geniessen soll Ehe es soweit kommt beschliesst Avram Jod an Y S auszuhandigen doch nicht ohne Eigennutzen Jod soll sobald er der Fuhrungsriege von Y S vorgestellt wird sich selbst in die Luft sprengen wahrend Riva mit Verbundeten auch einen Angriff gegen Y S startet Jod gehorcht doch als mitfuhlender Cyborg entschliesst er sich auch jegliche Information die zur Reproduktion seiner selbst dienen konnte zu vernichten und so sprengt er Avrams Labor sowie Avram selbst in die Luft Shira die von alldem tief besturzt ist beschliesst ebenfalls Jods Willen zu akzeptieren und lebt fortan mit Ari in Malkahs Haus wahrend Malkah mit Nili zu den Resten Israels aufgebrochen ist um sich einer Augenoperation zu unterziehen Eine zweite Erzahlung ist in den Hauptstrang des Romans eingeflochten Malkah erzahlt dem Cyborg Jod die im 16 Jahrhundert angesiedelte Geschichte des Golem von Prag Rabbi Judah Low Vorsteher der grossen judischen Gemeinde von Prag in Piercys Roman ein Vorfahr von Malkah formt eine menschenahnliche Figur aus Lehm Durch ein kabbalistisches Ritual zum Leben erweckt hat der Golem die Aufgabe drohendes Unheil von den Bewohnern des Ghettos abzuwenden Der von Piercy kunstvoll mit der Haupterzahlung verwobene Erzahlstrang kommentiert und erhellt die actionreiche Hauptgeschichte und verleiht dem Roman eine zusatzliche historisch philosophische Tiefendimension Figuren BearbeitenShira Mutter von Ari Technisch sehr versiert seit ihrer enttauschten Jugendliebe mit Gadi vorsichtig in Bezug auf Liebesbeziehungen Findet ihn Jod den perfekten Mann und Vater fur Ari Malkah Shiras Grossmutter die ein reges Sexleben fuhrte zeigt sich fur Jods emotionale Programmierung hauptverantwortlich Korperlich angeschlagen aber geistig noch hochfit Hat ein enges Vertrauensverhaltnis zu Shira da sie immer Rivas Mutterrolle ubernahm Jod Avrams erster erfolgreicher mannlicher Cyborg der zur Verteidigung erschaffen wurde jedoch um Zwischenfalle durch sturen Befehlsgehorsam zu vermeiden uber eine menschenahnliches Gewissen und soziales Verhalten verfugt Hat seine ersten Liebeserfahrungen mit Malkah gemacht aber seit Shiras Ruckkehr nach Tikva fuhrt er mit Shira eine monogame Beziehung Begeht befohlenen Selbstmord Avram Schopfer von Jod Sieht in Jod immer Eigentum und behandelt Jod als Maschine ungeachtet seines menschlichen Verhaltens Seit dem Tod seiner Frau zeigt er keinerlei sexuelles Verlangen mehr und arbeitet nur noch obwohl Malkah ihm manchmal recht nahe kommt Stirbt durch Jod Gadi Avrams Sohn der nie den Erwartungen seines Vaters gerecht werden konnte Grosse Jugendliebe Shiras die erst durch Jod uber ihn hinweggekommen ist Lebt von der Erzeugung von Gefuhlstauschungen genannt Stimmie eine Art anerkannte Droge sowie Hologrammen Ist nie uber Shira hinweggekommen obwohl es sein Freiheitsdrang war der ihn Shira verlassen liess Hatte eine kurze Beziehung mit Nili Riva Shiras Mutter die als Informationspiratin ihren Unterhalt verdient und nie eine Beziehung zu Shira hatte Hat eine sexuelle Beziehung zu Nili und hilft Tikva und Shira zu beschutzen Nili Eine Frau mit vielen Cyborg Fahigkeiten Kommt von einer nicht fur moglich gehaltenen unterirdischen Siedlung in Israel Da dort nur Frauen leben sind Manner fur sie echte Aliens Ihre ersten sexuellen Erfahrungen mit Mannern sammelt sie mit Gadi Hilft Tikva zu verteidigen Ari Shiras Sohn Lazarrus Bekannter von Riva der in einem Glop ungeschutztes von Banden beherrschtes Gebiet lebt und Anfuhrer einer Widerstandsgruppe ist Hilft gegen Y S zu kampfen Er Sie und Es in Bezug auf Donna Haraways Cyborg Manifest BearbeitenIn Er Sie und Es gibt es zwei Arten von Cyborgs die jeweils unterschiedliche Erwartungen und Angste bei der Bevolkerung auslosen Jod ist als Maschine entstanden und ihm wurden soziale Fahigkeiten hinzuprogrammiert Er hat ein eigenes Gewissen Verlangen sowie auch Ansatze von Gefuhlen Dadurch kommt er auch immer wieder in Konflikt mit seinem Erschaffer denn wenn er fuhlt und denkt gehort er noch immer seinem Erschaffer Ist er noch immer eine Maschine die man abschalten kann oder doch schon ein autonomes Wesen was dieselben Freiheiten wie jeder andere Mensch geniessen darf Auch Shira ist sich diesbezuglich nicht ganz sicher lasst aber schlussendlich alle Zweifel fallen und vertraut Jod mehr als jedem Menschen Sie sieht in ihm sogar den besseren Menschen Doch als Tikvas Bevolkerung davon Wind bekommt kommt Angst auf Sie furchten sich vor Jod weil er ihnen nicht geheuer ist Er ist fur sie unberechenbar und vor allem korperlich uberlegen Obwohl er seine ganze Kraft und Zeit zum Schutz Tikvas aufbringt stirbt er bevor Tikva eine Entscheidung uber ihn treffen kann Nili ist der Gegenpart zu Jod Aufgrund der nuklearen Zerstorung von Israel konnten die Verbleibenden nur mit Gen und Cyborgtechnik ihr Uberleben sichern Nili ist ein gentechnisch perfektionierter Mensch mit maschinellen Fahigkeiten Sie wird immer als Mensch gesehen da sie ja nur verbessert wurde und auch echte Gene besitzt Obwohl sie sich teilweise unmenschlicher als Jod verhalt gibt es uber sie nie eine Diskussion innerhalb Shiras Familie Auch Gadi der Jod verhohnt und sich uber ihn lustig macht hat keinerlei Bedenken mit Nili eine sexuelle Beziehung einzugehen Doch als er feststellt dass sie einen eigenen Willen hat und trotz ihrer Cyborg Fahigkeiten keine Sache ist die ihm gehort geht diese Beziehung wieder auseinander Der Rest ist allerdings auch nicht mehr nur Mensch Wie im Cyborg Manifest sind die Grenzen zwischen Maschine und Mensch in der Zeit des Romans schon sehr stark verschwommen In Y S ist die ausserliche Veranderung hin zum gangigen Schonheitsideal durch Operationen selbstverstandlich Die die es sich leisten konnen werden zu Klonen des Ideals aber auch in Tikva und auf der ubrigen Welt gibt es keinen Menschen mehr der nicht einen Teil einer Maschine in sich tragt oder neue Organe bekommt um weiterzuleben bzw Altersschwachen zu umgehen Allerdings wurde sich keiner dieser Menschen als Cyborg bezeichnen Ab wie viel man noch Mensch oder ab wann man schon Maschine ist wird nicht geklart die Grenze verschwimmt fliessend und kann auch nicht exakt ermittelt werden Literatur BearbeitenMarge Piercy He She and It New York Knopf 1991 dt von Heidi Zerning Er Sie und Es Hamburg Argument 1993 ISBN 978 3 86754 403 0Weiterfuhrende Literatur BearbeitenDonna Haraway A Cyborg Manifesto Science Technology and Socialist Feminism in the Late Twentieth Century In Simians Cyborgs and Women The Reinvention of Nature New York 1991 S 149 181 stanford edu Memento vom 14 Februar 2012 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Donna Haraway ubersetzt von Fred Wolf Ein Manifest fur Cyborgs Feminismus im Streit mit den Technowissenschaften In Carmen Hammer und Immanuel Stiess Hrsg Die Neuerfindung der Natur Primaten Cyborgs und Frauen Campus Verlag Frankfurt M und New York 1995 ISBN 3 593 35241 9 S 33 72 Dunja M Mohr 2004 Cyborg and Cyb hu man The Fine Line of Difference In Helene Von Oldenburg und Andrea Sick Virtual Minds Congress of Fictitious Figures Thealit Bremen 2004 ISBN 3 930924 05 6 S 120 33 Dagmar Fink Lese ich Cyborg lese ich queer In Anna Babka und Susanne Hochreiter Hrsg Queer Reading in den Philologien Vandenhoeck amp Ruprecht Verlag Gottingen 2008 ISBN 978 3 89971 387 9 S 157 170 Dagmar Fink Marge Piercys Cyborgversionen He She and It In Dagmar Fink Cyborg werden Moglichkeitshorizonte in feministischen Theorien und Science Fictions transcript Verlag 2021 ISBN 978 3 83945 855 6 Siehe auch BearbeitenCyborg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Er Sie und Es amp oldid 221644783