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Der sogenannte Energiepolitischer Appell war eine Lobbyinitiative der deutschen Energiekonzerne zur Laufzeitverlangerung deutscher Kernkraftwerke im August 2010 40 deutsche Prominente darunter viele Manager und Politiker erklarten in dem Text Deutschland konne auf die Nutzung von Kernenergie und Kohle nicht verzichten Der Text des Appells und eine Liste von 40 Unterzeichnern erschien als ganzseitige Anzeige in mehreren grossen deutschen Tageszeitungen In der Folge wurde der Appell als Lobbyarbeit im Rahmen der damaligen Diskussion um die Laufzeitverlangerung deutscher Kernkraftwerke auch redaktionell und kritisch in den Medien behandelt Hinter der Kampagne stehen die vier europaischen Energiekonzerne E ON RWE Vattenfall und EnBW wobei die Initiative dazu von Jurgen Grossmann Vorstandsvorsitzender der RWE AG ausgegangen sein soll Angela Merkel Bundeskanzlerin und CDU Vorsitzende war uber die Aktion und den Inhalt der Anzeigen im Vorfeld informiert worden Der energiepolitische Appell gilt weniger als Kritik an ihrer Person sondern vielmehr an energiepolitischen Positionen die der Bundesumweltminister Norbert Rottgen CDU noch Mitte 2010 vertreten hatte 1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Reaktionen und Bewertung 3 Die Liste der Unterzeichner 4 Tragerverein 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDer Text des energiepolitischen Appells beginnt mit Hinweisen auf die Zukunft Herausforderungen annehmen Die Zukunft gehort den Erneuerbaren Die okologische Ausrichtung unserer Energieversorgung ist richtig Erneuerbaren und CO2 freien Energien gehort die Zukunft und schliesst mit einem Bekenntnis zu Kernenergie und Kohle Realistisch bleiben Deutschland braucht weiter Kernenergie und Kohle Die regenerative Energiewende ist nicht von heute auf morgen zu bewerkstelligen Erneuerbare brauchen starke und flexible Partner Dazu gehoren modernste Kohlekraftwerke Dazu gehort auch die Kernenergie mit deren Hilfe wir unsere hohen CO2 Minderungsziele deutlich schneller und vor allem preiswerter erreichen konnen als bei einem vorzeitigen Abschalten der vorhandenen Anlagen Ein vorzeitiger Ausstieg wurde Kapital in Milliardenhohe vernichten zulasten der Umwelt der Volkswirtschaft und der Menschen in unserem Land 2 Reaktionen und Bewertung BearbeitenJochen Flasbarth Prasident des Umweltbundesamtes warf in einem Interview den Stromkonzernen vor sie hatten als Atomlobby bei ihrem energiepolitischen Appell mit falschen Fakten operiert 3 In den Medien wurde der energiepolitische Appell als aussergewohnliche Lobbyarbeit im Rahmen der damaligen Diskussion um die Laufzeitverlangerung deutscher Kernkraftwerke eingeordnet Der Spiegel schrieb am 20 August 2010 Bemerkenswert ist der Energiepolitische Appell weil er einen Wandel in der Kommunikationsstrategie der Energie und Industrielobby markiert Nachdem die Verbande monatelang eher in Hinterzimmergesprachen und bei Treffen im Kanzleramt versuchten auf die Politik einzuwirken verlegen sie sich nun auf zum Teil aggressive offentliche Stimmungsmache 4 Kurt Kister Chefredakteur der Suddeutschen Zeitung sah eine offentliche Abmahnung aus den Reihen von Dax 30 per Inserat und kommentierte die Zusammensetzung der Unterzeichner Die Bosse sind nicht zufrieden mit dem was sie in der CDU finden mit SPD und Grunen sowieso nicht Was fur eine Regierung hatten die Herren denn gerne den Bundeskanzler Clement mit Vize Merz und Aussenminister Bierhoff Leider werden die Leute so eine Partei die Dax 30 noch grunden musste nicht wahlen 5 Andere Beobachter verwiesen darauf dass der Appell von bedeutenden Teilen der deutschen Wirtschaft ausdrucklich nicht unterzeichnet wurde Beispielsweise soll sich Peter Loscher Vorstandsvorsitzender von Siemens verweigert haben 6 Die FAZ berichtet dies auch von Franz Fehrenbach Chef von Bosch 7 Die Liste der Unterzeichner BearbeitenDie 40 Erst Unterzeichner waren 8 Josef Ackermann Vorstandschef der Deutschen Bank Dietrich Austermann CDU Politiker von 2005 bis 2008 Wirtschaftsminister in Schleswig Holstein Werner Bahlsen Bahlsen Paul Bauwens Adenauer Prasident der IHK Koln Wulf Bernotat BDI Vizeprasident war Eon Vorstandsvorsitzender Oliver Bierhoff Manager der Fussball Nationalmannschaft Manfred Bissinger Publizist Herbert Bodner BDI Vizeprasident Wolfgang Clement Ministerprasident und Bundeswirtschaftsminister a D Eckhard Cordes Metro Vorstandsvorsitzender Gerhard Cromme ThyssenKrupp Michael Fuchs Unternehmer und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU CSU im Bundestag Ulrich Grillo Grillo Werke Jurgen Grossmann BDI RWE Rudiger Grube Deutsche Bahn Christopher W Grunewald Papierfabrik Gebr Grunewald BDI Jurgen Hambrecht BASF Vorstandsvorsitzender und BDI Vizeprasident Tuomo Hatakka Vattenfall Chef Wolfgang Herrmann TU Munchen Horst W Hippler KIT Hans Peter Keitel BDI Prasident Arndt G Kirchhoff Kirchhoff Automotive BDI Kurt J Lauk Wirtschaftsrat der CDU Ulrich Lehner Henkel BDI Vizeprasident Friedhelm Loh Friedhelm Loh Group BDI Vizeprasident Carsten Maschmeyer MaschmeyerRurup Friedrich Merz Rechtsanwalt Arend Oetker BDI Vizeprasident Hartmut Ostrowski Bertelsmann Bernd Scheifele HeidelbergCement Otto Schily Bundesinnenminister a D und Rechtsanwalt Wolff Schmiegel Ruhr Universitat Bochum Ekkehard Schulz ThyssenKrupp und BDI Vizeprasident Johannes Teyssen Eon Rainer Thieme Salzgitter Jurgen Thumann BusinessEurope Ex Prasident und heutiger Vizeprasident des BDI Hans Peter Villis Vorstandschef von EnBW Gerhard Weber Gerry Weber International Werner Wenning Bayer Matthias Wissmann VDA BDI VizeprasidentDer Name von Michael Vassiliadis Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie stand unautorisiert unter dem Text des energiepolitischen Appells Vassiliadis wollte nicht unterschreiben und hat es auch nicht getan 6 Tragerverein BearbeitenDer Zweckverein Energiezukunft fur Deutschland e V i G wurde im August 2010 auf Initiative der Energieversorgungsunternehmen E ON EnBW RWE und Vattenfall Europe gegrundet Die Grundungsmitglieder sind Mitarbeiter dieser Unternehmen Das Ziel des Vereins sei die konstruktive Begleitung der gesamtgesellschaftlichen Diskussion zum Thema Energiezukunft in Deutschland Ferner soll er als Plattform zur Formulierung grundsatzlicher energiewirtschaftlicher und energiepolitischer Vorstellungen fungieren 9 Einzelnachweise Bearbeiten 40 Manager greifen Rottgens Politik an Frankfurter Allgemeine Zeitung 21 August 2010 abgerufen am 13 Marz 2012 vollstandiger Text ftd de Memento vom 22 August 2010 im Internet Archive Vorlage Webarchiv Wartung Linktext fehlt Linktext fehlt Jochen Flasbarth im SZ Interview SZ vom 27 August 2010 online unter www sueddeutsche de abgerufen am 23 Marz 2011 Stefan Schultz BDI verpasst Merkel den Denkzettel online unter online abgerufen am 23 Marz 2011 Ein Kommentar von Kurt Kister Bosse gegen Merkel SZ vom 21 22 August 2010 1 abgerufen am 23 Marz 2011 a b Andreas Wildhagen Ein Maschinenbauer kartet nach Wirtschaftswoche 5 Sept 2010 online unter online abgerufen am 23 Marz 2011 Wahlkampf im Zeichen des Atoms FAZ 23 Marz 2011 abgerufen am 28 Marz 2011 Liste mit Funktion nach Henrike Rossbach Brigitte Koch und Carsten Knop 40 Manager greifen Rottgens Politik an FAZ vom 21 August 2010 40 Manager greifen Rottgens Politik an abgerufen am 23 Marz 2011 Michael Vassiliadis IG BCE wurde hier entfernt Impressum Energiezukunft fur Deutschland archiviert vom Original am 9 November 2010 abgerufen am 8 November 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Energiepolitischer Appell amp oldid 234135359