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Eine Frage der Schuld russisch Chya vina Po povodu Krejcerovoj Sonaty Lva Tolstogo Napisano zhenoj Lva Tolstogo Wessen Schuld Aus Anlass der Kreutzersonate Lew Tolstois Geschrieben von der Ehefrau Lew Tolstois ist ein Roman von Sofja Andrejewna Tolstaja Er wurde 1893 verfasst jedoch erst 1994 in Russland erstmals veroffentlicht Eine Frage der Schuld aus der Manesse Bibliothek der Weltliteratur 2008 Sofja Tolstaja schrieb den Roman als Gegenentwurf zur Novelle Die Kreutzersonate ihres Ehemannes Lew Nikolajewitsch Tolstoi Der vollstandige deutsche nicht wortlich ubersetzte Titel lautet Wessen Fehl Die Erzahlung einer Frau Anlasslich der Kreutzersonate Lew Tolstois Niedergeschrieben von der Gattin Lew Tolstois in den Jahren 1892 1893 Das Sujet ihrer literarischen Replik entspricht dem der Kreutzersonate eines verhangnisvollen Ehedramas das mit dem Mord des eifersuchtigen Ehemannes an seiner von ihm der Untreue verdachtigten Frau endet Wahrend in Tolstois Erzahlung die Geschehnisse jedoch aus der Perspektive des mannlichen Protagonisten dargestellt werden erzahlt Sofja Tolstaja die Geschichte vom Standpunkt der Frau 1 Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Autobiographischer Hintergrund 3 Editionsgeschichte 4 Ausgaben 5 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenAnna die Hauptfigur ist 18 Jahre alt als Furst Prosorski ein Freund ihrer Mutter ihr einen Heiratsantrag macht Uber das Ansinnen des viele Jahre alteren Mannes ist sie einerseits erschrocken fuhlt sich andererseits aber auch geschmeichelt Das bose Erwachen kommt jedoch bereits in der Hochzeitsnacht in der Anna zum ersten Mal im Leben einem Mann nahekommt worauf der erfahrene Furst Prosorski jedoch wenig Rucksicht nimmt Anna zieht zu ihrem Mann auf dessen Landgut und trifft dort auf eine fruhere Geliebte des Fursten eine Tagelohnerin auf dem Gut Als Anna ihr erstes Kind bekommt interessiert sich der Furst nur massig dafur er uberlasst ihr die Fursorge fur Haushalt und Familie und beschaftigt sich weitgehend mit seinen eigenen Interessen Immer haufiger kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen den Ehepartnern Die traumerische junge Anna vermisst Verstandnis und Wertschatzung Prosorski wacht ubertrieben eifersuchtig uber seine schone Frau Eines Tages kommt ein Jugendfreund des Fursten Dmitri Bechmetew zu Besuch auf das Landgut Er und Anna fuhlen sich gleich zueinander hingezogen Bechmetew ist im Gegensatz zu Prosorski ein einfuhlsamer und kunstsinniger Mensch Trotz der krankhaften Eifersucht des Fursten finden die beiden immer wieder Gelegenheiten Zeit miteinander zu verbringen sie lesen sich gegenseitig vor malen und unternehmen Ausritte Bechmetew hat jedoch eine schwache Konstitution und muss Russland verlassen Am Abend vor seiner Abreise nach Griechenland besucht Anna nach einem furchtbaren Streit mit ihrem Mann Bechmetew ein letztes Mal Als sie nach Hause zuruckkehrt erschlagt der Furst sie in einem Wutanfall mit einem Briefbeschwerer Autobiographischer Hintergrund BearbeitenDie Analogien zwischen Sofja Tolstaja und ihrer Protagonistin Anna sind zahlreich und offensichtlich die Heirat eines jungen Madchens mit einem viel alteren Mann die ganz und gar nicht romantische Erfahrung der Hochzeitsnacht die Ernuchterung in den Flitterwochen die leibeigene einstige Geliebte des Ehemannes der die junge Ehefrau zu begegnen furchtet das Desinteresse des Ehemannes an der Geburt des ersten Kindes und spater am Familienleben insgesamt die standige Suche nach Anerkennung durch den Ehemann die Konflikte und Versohnungen im Zusammenleben mit Tolstoi 2 Editionsgeschichte BearbeitenSofja Tolstajas Roman wurde zu Lebzeiten nicht veroffentlicht Moglicherweise scheute sie selbst den Vergleich mit ihrem weltberuhmten Ehemann vielleicht wagte aber auch niemand dem grossen Schriftsteller Lew Tolstoi die Gegenstimme seiner Frau zuzumuten Zudem beschaftigt sich Tolstaja in ihrem Roman als eine der ersten Schriftstellerinnen Russlands mit dem Tabuthema der Sexualitat Auch dies ist einer der moglichen Grunde fur die spate Veroffentlichung 3 1994 wurde der Roman in Russland in einer Zeitschrift abgedruckt 2008 erstmals ubersetzt und auf Deutsch veroffentlicht Ausgaben BearbeitenEine Frage der Schuld Ubersetzt von Alfred Frank Manesse Verlag Zurich 2008 ISBN 978 3 7175 2150 1darin Kurze Autobiografie der Grafin Sofja Andrejewna Tolstaja mit Datum vom 28 Oktober 1913 ubersetzt von Ursula Keller S 217 286 darin Nachwort der Herausgeberin Ursula Keller S 299 315 dd Einzelnachweise Bearbeiten Ursula Keller Nachwort zu Eine Frage der Schuld Zurich Manesse Verlag 2008 S 309 Ursula Keller Nachwort S 311 Ursula Keller Nachwort S 314 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Eine Frage der Schuld amp oldid 193750747