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Unter Drapierbarkeit wird die spharische Verformbarkeit eines textilen Flachengebildes ohne Faltenbildung verstanden 1 2 3 Im Gegensatz zur freien Verformung eines textilen Flachengebildes durch sein Eigengewicht das als Fallvermogen bezeichnet wird kennzeichnet die Drapierbarkeit die Moglichkeit einer dreidimensionalen Formgebung eines solchen Gebildes durch eine erzwungene Verformung Voraussetzung fur eine faltenfreie Ablage auf einem spharischen geformten Korper ist eine uneingeschrankte zweidimensionale Verformbarkeit der textilen Flache 4 Eine ausreichende Drapierbarkeit von textilen Flachengebilden ist z B in der Hutfertigung und beim Beziehen von Polstermobeln oder Autositzen notwendig Die faltenfreie Verformbarkeit hat ausserdem grosse Bedeutung bei der Herstellung von dreidimensionalen Faserverbundkunststoff Bauteilen in denen textile Flachengebilde als Verstarkungsstrukturen enthalten sind 5 Die Drapierbarkeit der textilen Flachengebilde hangt von deren Art z B Gewebe Gestricke Gewirke Gelege und den damit verbundenen Strukturen und den Eigenschaften der Strukturelemente ab Diese Strukturelemente sind uberwiegend Faden in Form von Filamentgarnen Endlosfasergarnen aus Hochleistungsfaserstoffen Vergleiche von Geweben gleicher Kett und Schussdichte und identischem Fadenmaterial zeigen dass sich die Drapierbarkeit von der Leinwandbindung niedrig uber die Koperbindung mittel hin zu der Atlasbindung hoch verbessert 6 Es gilt demnach dass mit grosserer Flottierung also grosserem Abstand zwischen den Kreuzungspunkten von Kett und Schussfaden die Drapierbarkeit steigt 7 Die Drapierbarkeit eines verwirkten Multiaxialgeleges kann durch Einstellung des Maschensystems Bindungstyp bzw Flottierung Maschendichte Maschenanzahl auf den Verwendungszweck abgestimmt werden 8 Zum Beispiel bietet die Trikot Bindung mit einer Zick Zack Anordnung der Maschen ein besseres Drapierverhalten als die Fransen Bindung 9 Einzelnachweise Bearbeiten Definition Drapierbarkeit von Karlheinz Horsting und Burkhard Wulfhorst Vortrag 31 Internationale Chemiefasertagung Dornbirn 1992 Kurzfassungen S 10 Abgerufen am 3 September 2014 PDF Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive AVK Industrievereinigung Verstarkte Kunststoffe e V Hrsg Handbuch Faserverbundkunststoffe Grundlagen Verarbeitung Anwendungen 3 Auflage Wiesbaden Vieweg Teubner 2010 ISBN 978 3 8348 0881 3 S 224 Manfred Neitzel Peter Mitschang Ulf Breuer Handbuch Verbundwerkstoffe Werkstoffe Verarbeitung Anwendung 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Carl Hanser Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 446 43696 1 S 394 Ralf Dieter Reumann Hrsg Prufverfahren in der Textil und Bekleidungstechnik Springer 2000 ISBN 3540661476 ISBN 9783540661474 S 605 S 613 Ralf Dieter Reumann Hrsg Prufverfahren in der Textil und Bekleidungstechnik Springer 2000 ISBN 3540661476 ISBN 9783540661474 S 613 Chokri Cherif Hrsg Textile Werkstoffe fur den Leichtbau Techniken Verfahren Materialien Eigenschaften Springer Verlag Berlin Heidelberg 2011 ISBN 978 3 642 17991 4 S 182 Tucker Charles L III Forming of Advanced Composites In Gutowski Timothy G P Hrsg Advanced Composites Manufacturing New York NY Wiley 1997 S 297 372 S 299 Wulfhorst Burkhard Textile Fertigungsverfahren Eine Einfuhrung Munchen Hanser 1998 S 207 Manfred Neitzel Peter Mitschang Ulf Breuer Handbuch Verbundwerkstoffe Werkstoffe Verarbeitung Anwendung 2 aktualisierte und erweiterte Auflage Carl Hanser Verlag Munchen 2014 ISBN 978 3 446 43696 1 S 84 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drapierbarkeit amp oldid 211866511